Restaurator Marc Peez berichtet über Arbeit in Kalkarer Nicolai-Kirche

Karl Braam, Kapitän der Nikolausbruderschaft (links) und Pastor Alois van Doornick überreichten dem Referenten Marc Peez (Mitte)  ein druckfrisches Exemplar des neuen Kirchenführers. | Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer
  • Karl Braam, Kapitän der Nikolausbruderschaft (links) und Pastor Alois van Doornick überreichten dem Referenten Marc Peez (Mitte) ein druckfrisches Exemplar des neuen Kirchenführers.
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Jeder, der regelmäßig beim Hausputz dem Staub auf Schränken und Regalen hinterher wischt, kennt das: Schon nach wenigen Tagen haben sich neue Flusen gebildet.

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen – und genau so bezeichnete Marc Peez bei einem Vortrag in der Kalkarer Nicolaikirche seine Arbeit. Peez ist Restaurator beim Landschaftsverband Rheinland (LVR), das Gotteshaus mit seinem wertvollen Schnitzaltären und Gemälden ist ihm „ans Herz gewachsen“, wie er in Kalkar sagte.

Den Zuhörern, die im Chorgestühl Platz genommen hatten, bescheinigte Peez, dass ihre Kirche ein Publikumsmagnet sei, dass die Pflege der Kunstwerke auf der anderen Seite aber „eine große Herausforderung“ darstelle. Seine Aufgabe sei es, „die Sachen in die nächste Generation zu übertragen“. Seit 1955 werde durchgängig an den Kunstschätzen der Kirche gearbeitet, die Restaurierungswerkstatt beim Landeskonservator war knappe zwei Jahre zuvor gegründet worden. „St. Nicolai“, berichtete Peez, „lag von Anfang an im Fokus“. Im laufenden Jahr seien die letzten großen Konservierungsmaßnahmen abgeschlossen worden – künftig soll die Pflege jährlich fortgeführt werden.

Besonders interessant waren die detaillierten Einblicke, die Peez in seine Arbeit gewährte. An vielen Fotos zeigte er, wie stark die Verschmutzung und Beschädigung einiger Werke bereits vorangeschritten waren. Und wie sie nach der Arbeit der Konservatoren und Restauratoren wieder in altem Glanz strahlen. Besonders die „Vorher-Nachher-Bilder“ machten den direkten Vergleich möglich und sorgten für erstaunte Blicke bei den Zuschauern. Das galt umso mehr für Bilder, die mit einer Infrarot-Kamera von den Gemälden gemacht wurden. Sie geben einen direkten Einblick in die Werkstatt der mittelalterlichen Künstler. Denn die Infrarot-Strahlen zeigen nicht nur die sichtbare Farbschicht, sondern auch darunter liegende Schichten, auf denen der Meister in oft schnellen Strichen und groben Skizzen die Gesamtkomposition eines Gemäldes angedeutet hatte. So gewährt die moderne Technik Einblicke in die Vergangenheit und schafft gleichzeitig Raum für künftige Forschungsdiskussionen.

Viel Beifall gab es nach dem Vortrag für Peez, dem Pastor Alois van Doornick ein Exemplar des neuen Großen Kirchenführers der Nicolaikirche überreichte. Den guten Erhaltungszustand der dort abgebildeten Figuren und Gemälde verdankt die Pfarrei schließlich Peez und seinen Kollegen.(pbm/cb).

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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