Hauptschule Kamen: Mission gegen den Plastikmüll
"So verdreckt ist unsere Seseke"

Die jugendlichen Forscher hätten nicht gedacht, so viel Müll in der Seseke zu finden. Foto Stefanie Walter
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  • Die jugendlichen Forscher hätten nicht gedacht, so viel Müll in der Seseke zu finden. Foto Stefanie Walter
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Die Klasse 9a der Hauptschule Kamen ist zu einer Umweltaktion eingeladen worden, die demnächst sogar europaweit „Schule“ machen soll: „Plastic Pirates - Go Europe“ - das ist ein länderübergreifendes Projekt der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien Deutschlands, Portugals und Sloweniens.

Bewaffnet mit Müllzange und Eimer machten sich die Schüler*Innen der Hauptschule Kamen auf die Suche nach Platikabfällen in der Seseke. Foto: Stefanie Walter
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„Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung und den Schutz von Flüssen als natürliche Ressourcen zu stärken und den Mehrwert internationaler Forschungszusammenarbeit hervorzuheben. Wir haben mehrere Schulen angesprochen, unter anderem auch die Hauptschule Kamen“, verrät Anastasia Schmaljuk vom Pressebüro „Plastic Pirates - Go Europe“ dem Stadtspiegel.
Im Rahmen der Aktion, die im Rat der Europäischen Union "ausgebrütet" worden ist, werden Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren eingeladen, sich mit dem Thema Plastikmüll in der Umwelt, insbesondere in und an Gewässern, auseinanderzusetzen.
„Geplant ist eine Ausweitung der Aktion auf die gesamte Europäische Union, so dass weitere Länder Europas künftig ebenfalls teilnehmen können, um die Plastikverschmutzung gemeinsam zu bekämpfen“, so Anastasia Schmaljuk.

Der Müll wurde sorfältig getrennt.

Um den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der Aktion in den Fokus zu stellen, führt der Lehrstuhl für Lernforschung an der Ruhr-Universität Bochum zudem eine Begleitforschung durch. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen: Wie wirkt die Aktion „Plastic Pirates - Go Europe“, für wen funktioniert sie, unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang?
Auch die Schüler*Innen der Hauptschule Kamen (9. Klasse) wollten diesen Fragen auf den Grund gehen und entnahmen Proben aus der Seseke, um die Belastung von Mikro- und Makroplastik zu bestimmen. Was dabei zu Tage kam, verblüffte nicht nur Schülerin Donya (15 Jahre): „Ich bin überrascht, was alles so an Müll in der Seseke landet. Wir haben zum Beispiel eine Hundeleine und Tampons gefunden.“

Auch die Wiesen und Wege im Sesekepark wurden in Augenschein genommen. Foto: Stefanie Walter
  • Auch die Wiesen und Wege im Sesekepark wurden in Augenschein genommen. Foto: Stefanie Walter
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Lehrerin Stefanie Walter begleitete die Exkursion und unterstützte mit dem Ausflug in den Sesekepark das Projekt der Forschungsministerien. Dabei wurden die Jugendlichen der Klasse 9a nun selbst zu Forschenden und hatten sichtlich Interesse als auch Spaß an dieser Form von praxisorientiertem Unterricht. „Die Schüler*Innen haben bei der Aktion erfahren, wie viel Müll einfach achtlos hingeworfen wird. Viele Menschen denken nicht daran, welche Folgen das für die Umwelt und im Speziellen für unsere Gewässer hat. Der untersuchte Bereich liegt im unmittelbaren Schulumfeld und damit genau da, wo viele unserer Schüler*Innen ihre Freizeit verbringen“, erklärt sie.
Nico (14 Jahre) hatte erst nicht so viel Müll erwartet, da auf der großen Fläche zunächst wenig zu sehen war. Als dann aber der gesammelte Müll auf einem Haufen lag, wurde ihm klar, wie viel es doch war.
Jetzt gilt es, die Forschungsergebnisse auszuwerten. Anschließend sollen sie auf einer Online-Karte (www.plastic-pirates.eu/de/results/map) sichtbar gemacht werden.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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