Bergkamen: Bernd Schäfer ist jetzt seit acht Monaten im Amt
Wie ist der Job als Bürgermeister?

Bernd Schäfer ist seit gut acht Monaten im Amt des Bürgermeisters von Bergkamen. Jetzt zieht er ein erstes Resumee.
  • Bernd Schäfer ist seit gut acht Monaten im Amt des Bürgermeisters von Bergkamen. Jetzt zieht er ein erstes Resumee.
  • hochgeladen von Anja Jungvogel

Nach der Stichwahl am 27. September 2020 wurde Bernd Schäfer zum Bürgermeister von Bergkamen gewählt und trat am 1. November in die Fußstapfen seines Vorgängers und Namensvetters. Jetzt ist er seit acht Monaten im Amt. Wie war es bis jetzt?
Den Schwerpunkt legt der neue Schäfer (ebenso wie der alte) auf Themen, die für die weitere Entwicklung der Stadt Bergkamen von besonderer Bedeutung sind: Erschließung neuer Gewerbeflächen und Wohngebiete, umweltfreundliche Mobilität, stabile Finanzen und Bildung.
Besondere Impulse erwartet der Bürgermeister in den nächsten Jahren von den finanziellen Mitteln, die der Bund im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes jenen Regionen zur Verfügung stellt, die vom Ende des Steinkohlebergbaus betroffen sind. „Das ist kein Selbstläufer“, stellt Schäfer klar. „Die Kommunen, die um diese Mittel konkurrieren, müssen dafür auch etwas tun und in Vorleistung gehen.“ Genau das hat Bergkamen getan und mit insgesamt drei Projekten die erste Hürde im Bewerbungsverfahren genommen.
Räumliche Schwerpunkte der Erfolg versprechenden Initiativen, mit denen sich Bergkamen um Fördermittel bewirbt, sind die Fläche des STEAG-Kraftwerks in Bergkamen-Heil, der bislang ungenutzte Nordteil des Bayer-Standorts in Bergkamen-Mitte und ein als Labor- und Forschungsfläche ausgewiesenes Grundstück, welches das Bayer-Gelände mit der Werner Straße verbindet. Speziell an diesen Standorten will die Stadtverwaltung nachhaltige, krisenresistente Unternehmen ansiedeln, Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und damit langfristig auch die Gewerbesteuereinnahmen steigern.
Einen ähnlich positiven Effekt erhofft sich der Bürgermeister vom Ausbau des touristischen Angebots. „Mit den bereits gestarteten und den weiteren, geplanten Aktivitäten entlang des Kanals sind wichtige Weichenstellungen erfolgt“, unterstreicht Schäfer mit Blick auf das neue Wohnquartier „Wasserstadt Aden“ und die Beteiligung an der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027. Einen kleinen Vorgeschmack darauf ermöglichte jüngst der Förderbescheid für den IGA-Radweg Bergkamen-Lünen: 1,2 Mio. Euro stellt das Bundesumweltministerium zur Verfügung, um die Radverkehrsinfrastruktur rund um die Halde Großes Holz auszubauen.

Umweltfreundlich Mobilität

Umweltfreundlich – so soll Mobilität künftig in Bergkamen gestaltet sein. Schäfer: „Das bedeutet vor allem, den Stellenwert des Fahrrads zu stärken und die erforderliche Infrastruktur bereitzustellen.“ Der IGA-Radweg und der Radschnellweg Ruhr (RS1), der im Süden und Osten über Bergkamener Stadtgebiet führt, seien dafür ermutigende Signale. Gleiches gelte für die hohe Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Fortschreibung des Radverkehrskonzepts: Mehr als 130 Anregungen und Vorschläge sind bei der Stadtverwaltung eingegangen und fließen in die Planungen ein.
Ehrgeizige Ziele lassen sich nur mit einem solide finanzierten Haushalt erreichen. „Umso erfreulicher sind die Fortschritte, die Bergkamen in den vergangenen Jahren erzielt hat. Damit hat die Stadt finanziellen Spielraum für Investitionen gewonnen“, blickt Schäfer optimistisch in die Zukunft.

Halbierung der Kassenkredite

Zuversichtlich stimmt ihn vor allem die Halbierung der Kassenkredite. Diese kurzfristigen Verbindlichkeiten hat die Verwaltung seit 2018 um 40 Mio. Euro reduziert. Auch wenn die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie und des Klimawandels noch nicht abzusehen sind, befindet sich Bergkamen damit in einer viel besseren Lage als noch vor wenigen Jahren.
Viel Positives tut sich auch in den Bergkamener Schulen – wenngleich die Herausforderungen in diesem Bereich unverändert hoch bleiben. Insbesondere die Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten erfordern auch in Zukunft hohen Einsatz. Personell ebenso wie finanziell. Ein Schwerpunkt der laufenden Maßnahmen liegt auf der Digitalisierung. Sprich: auf der Anschaffung mobiler Endgeräte, der Anbindung an schnelles Internet und der Verkabelung innerhalb der Schulen, um die Voraussetzungen für moderne Unterrichtsformen zu schaffen und zu verbessern. Schäfer: „Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Teilhabe. Gleichzeitig trägt sie erheblich dazu bei, den Strukturwandel erfolgreich zu bewältigen. Der Ausstattung der Schulen gilt daher auch in Zukunft unsere volle Aufmerksamkeit.“

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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