Medien-Kunstwerk in Kamen "Natur 3000: Floating Stones". Die reale Welt verschmilzt mit der virtuellen Welt zu einem einzigartigen Naturerlebnis.

Per QR-Code zu sehen: Video-Ausschnitt | Foto: Copyright: Anja Vormann, Gunnar Friel
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Im Rahmen von ÜBER WASSER GEHEN – land gewinnen - hat das Künstlerduo Anja Vormann und Gunnar Friel für den gesamten Sesekeraum die Arbeit Natur 3000: Floating Stones entwickelt.

Das heute eröffnete Projekt verbindet Kunst, Natur und Medien und lädt zu interessanten Spaziergängen ein, welche die Landschaft bewusster und zugleich künstlerisch verfremdet erleben lassen.

Die Künstler hoffen, dass aufmerksame Besucher schon durch die Positionierung der Floating Stones – manche Steine scheinen zu schweben – inne halten und sich auf die Suche nach dem QR-Code machen wird.
Sie fragen sich jetzt: "Gibt es auch schon Steine mit QR-Code?"
Ja genau, an unterschiedlichen Orten an der Seseke und ihren Zuflüssen gibt es diese ungewöhnlichen Steinsetzungen. Teils schweben die großen Steine, teils liegen sie in seltsamer Formation am Wegesrand. Manche von ihnen tragen einen so genannten QR-Code, der per Handy Zugang zu Videos im Internet verschafft. Diese von den Künstlern Vormann und Friel produzierten Videos zeigen eine andere, virtuelle, verfremdete Perspektive auf Natur und Landschaft an der Seseke.

So gibt es Flussfahrten besonders wilder Abschnitte der Körne, größter Nebenlauf der Seseke mit computer-tomografierten Pflanzen oder Ansichten aus der Vogelperspektive gepaart mit der Makrosicht einer Schnecke.
Dem vermeintlich einzigartigen Naturerleben in der Landschaft wird eine weitere, virtuelle, aber gleichzeitig auch mehrdeutige Wahrnehmungsebene hinzugefügt. Gleichzeitig wird im direkten Abgleich mit der Realität die Wirklichkeit von Internetwelten kritisch hinterfragt.

Für die Filme hat sich das Künstlerduo Anja Vormann und Gunnar Friel immer direkt auf den Ort bezogen. Vormann und Friel zeigen Natur aus verschiedenen ungewöhnlichen Perspektiven, verweisen auf fremde und historische Naturbilder oder machen futuristische Vorstellungen von Natur sichtbar. Durch die realen Interventionen vor Ort in Kombination zu den digitalen Videos schlagen Anja Vormann und Gunnar Friel eine Brücke zwischen „real“ und „fiktiv“, „materiell“ und „immateriell“, „natürlich“ und „künstlich“.

Billie Erlenkamp, Kuratorin ÜBER WASSER GEHEN – land gewinnen erklärt: „Die neuen Ufer an der Seseke sind Räume für die Menschen aus der Region, nicht nur für Natur und Landschaft. Auch die Künstler, die 2013 an dem Projekt gearbeitet haben, befassten sich mit der Fragestellung der Aneignung der Räume.“

Ausgangspunkt für Spaziergänge zur Erkundung des Medienkunstprojekt ist der oktogonale Pavillon an der Seseke in Kamen Mitte. Um den Pavillon gibt es eine WLAN-Zone, die den kostenfreien Zugang zur Projekt-Website Natur3000.org ermöglicht. Auch gibt es dadurch die Möglichkeit die Videos über eine APP zu laden.

Die Steinstandorte, einer in jeder der sechs Partnerstädte (Bergkamen, Bönen, Dortmund, Kamen, Lünen und Unna) von ÜBER WASSER GEHEN, befinden sich an ausgewählten Orten am Rand der fluss- und bachbegleitenden Wege.
ÜBER WASSER GEHEN wurde anlässlich der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 gestartet. Entlang der Seseke und ihrer Nebenflüsse realisierten internationale Künstlerinnen und Künstler Arbeiten, die sich direkt mit dem Umbau des Gewässersystems auseinandersetzten.

Das Kunstwerk "Natur 3000: Floating Stones" wurde realisiert durch die Urbanen Künste Ruhr, die Stadt Kamen, den Kreis Unna und den Lippeverband. Der Internetanschluss vor Ort wurde gemeinsam von der Firma Helinet und der GSW (Gemeinschaftsstadtwerke Kamen Bönen Bergkamen) zur Verfügung gestellt.

Urbane Künste Ruhr ist die neue Kunstorganisation in der Kulturmetropole Ruhr. Die einzigartige urbane Landschaft des Ruhrgebiets wird zum Anlass genommen, gemeinsam mit Künstlern, Netzwerken und Kulturinstitutionen nach dem Kern des Urbanen zu suchen. Unter der künstlerischen Leitung von Katja Aßmann entwickelt und realisiert Urbane Künste Ruhr Projekte, die den Begriff „Kunst im öffentlichen Raum“ als tiefgreifende Gestaltung von Stadt neu definieren – immer vor Ort und gemeinsam mit den Menschen, die hier leben. Urbane Künste Ruhr wagt einen neuen Blick auf das Ruhrgebiet, auf Stadt an sich und auf die Möglichkeiten der Kunst.

Per QR-Code zu sehen: Video-Ausschnitt | Foto: Copyright: Anja Vormann, Gunnar Friel
Natur 3000: Auf den Steinen entlang der Seseke befinden sich QR-Codes | Foto: Copyright: Anja Vormann, Gunnar Friel
Autor:

Dorothea Weissbach aus Oberhausen

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