Unnaer Bienen lieben die Insel Fehmarn
Aus dem Urlaub zurück

Zwölf Bienenvölker waren auch diesmal wieder zu Gast auf Fehmarn. Darüber freuten sich: Marina und Hinrich Resthöft (l.) zusammen mit Petra und Peter Rajewski (Mitte), sowie Bienenwanderwart Wolfgang Griefahn. Foto: Manuel Büchner /Fehmarn24
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  • Zwölf Bienenvölker waren auch diesmal wieder zu Gast auf Fehmarn. Darüber freuten sich: Marina und Hinrich Resthöft (l.) zusammen mit Petra und Peter Rajewski (Mitte), sowie Bienenwanderwart Wolfgang Griefahn. Foto: Manuel Büchner /Fehmarn24
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Auch die Bienen aus Unna-Hemmerde sind aus dem Urlaub zurück und bereiten sich langsam auf einen gemütlichen Herbst in der Heimat vor.
Zum 60. mal war Wanderimker Peter Rajewski mit seinen flotten Bienen zu Gast auf der Insel Fehmarn und wurde diesmal sogar mit einem Blumenstrauß empfangen. Er gab Radio- und Zeitungsinterviews.
Alle wollten es genau wissen, warum die Fehmarn-Rapsblüte den westfälischen Bienen wohl besonders gut zu schmecken scheint.
„Als ich zum ersten Mal mit meinem Vater und den Bienenvölkern auf die Insel kam, befand sich die Sundbrücke noch im Bau und wir mussten von Großenbrode mit der Fähre übersetzen“, erinnert sich Peter Rajewski (77).
Seine Bienen lernten auf diese Weise die Welt kennen: Von Unna aus geht es im Frühjahr erst einmal für einige Wochen nach Fehmarn, dann in die Oberlausitz und zum Schluss zurück nach Dreihausen.
Von den etwa 25 verschiedenen Honigsorten, die in Deutschland erzeugt werden, kann der Wanderimker so durchschnittlich zwölf verschiedene Sorten herstellen. "In der Frühtracht liegen Weide, Schlehe, Schwarzdorn, dann folgt Ahorn und Löwenzahn. Mit der Obstblüte kommt die Haupttracht im Raps und im Weißdorn", erklärt der Hobbyimker.
Ein Leben ohne Bienen könnte sich der 77-Jährige nicht vorstellen. "Sie bedeuten für mich seelischen Frieden, innere Ruhe und Ausgeglichenheit."

Imker Peter Rajewski bringt seiner Tochter alles bei, was er von seinem Vater und seinem Großvater über Bienen gelernt hat. Foto: Anja Jungvogel
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Und damit tut er nicht nur für sich, sondern auch für die Natur etwas Gutes. "Ohne die Biene würde der Mensch nicht überleben", weiß er. Denn Bienen sind wertvoll. "Wenn es sie nicht gäbe, blieben beispielsweise alle Obstbäume ohne Früchte." Auch die Ernte der Bauern bliebe vergleichsweise spärlich.
Albert Einstein soll im Jahre 1949 schon gesagt haben: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen."
Imker Peter Rajewski geht seiner Leidenschaft übrigens seit der Kindheit nach. Als Zehnjähriger schnitt er ein verirrtes Bienenvolk aus einem Stachelbeerbusch und nahm es mit nach Hause. Und das war seinen Eltern sogar noch lieber, als wenn der Sprössling beispielsweise eine ausgesetzte Katze oder einen Hund angeschleppt hätte. Denn mit Bienenvölkern kennt die Familie Rajewski sich seit Jahrhunderten aus. "Schon im Mittelalter waren meine Vorfahren anerkannte Waldimker, sogenannte Zeitler", hat Peter Rajewski recherchiert.

Peter Rajewski beruhigt die Bienen mit seinem Pfeifenrauch. Foto: Anja Jungvogel
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Er kennt sich bestens im Thema aus. Sein Urgroßvater brachte ihm die Bienenzucht nahe und als er dann seinen ersten eigenen Honig genießen konnte, war der kleine Peter "stolz wie Oskar".
Sein Wissensschatz über die schwarz-gelben Insekten scheint unerschöpflich. Er gibt ihn an seine Tochter Petra weiter, die zielstrebig in seine Fußstapfen tritt.
Ihr in Fachkreisen berühmter Vater wurde übrigens schon mehrfach vom Landesverband ausgezeichnet. Außerdem wird Peter Rajewski auch heute noch oft in Schulen eingeladen, damit er den Kindern das Bienen-Wunder erklärt. "Nachwuchssorgen haben wir Bienenzüchter eigentlich nicht", meint er. "Der Kreis Unna ist mit schätzungsweise 300 Imkern gut vertreten."
Und Angst vor Bienenstichen braucht auch kein Kind zu haben. "Am besten hilft eine aufgeschnittene Zwiebel gegen die Schwellung und den Juckreiz", gibt der Bienenzüchter ein altes Hausrezept preis.

"Bienenhonig ist beispielsweise auch sehr gut für Allergiker", verrät er ein weiteres Geheimnis. Dabei spiele vor allem die Blütenvielfalt in der Natur eine wichtige Rolle. "Der goldgelbe Sirup wirkt bei Pollenallergikern vorbeugend und lindernd." Dabei reiche schon ein Teelöffel pro Tag, um Antikörper zu bilden.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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