Kamen und Bergkamen: Bürgermeister und ihre Herausforderer stellen sich den Fragen des Stadtspiegels

Sie alle wollen Bürgermeister werden bzw. bleiben: (v.l.) Jan Hoffmann und Hermann Hupe in Kamen sowie Roland Schäfer, Martina Plath, Werner Engelhardt und Thomas Grziwotz in Bergkamen. | Foto: privat/Jungvogel
  • Sie alle wollen Bürgermeister werden bzw. bleiben: (v.l.) Jan Hoffmann und Hermann Hupe in Kamen sowie Roland Schäfer, Martina Plath, Werner Engelhardt und Thomas Grziwotz in Bergkamen.
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Bald dürfen wir wieder unsere Kreuzchen für das Stadtoberhaupt machen: in 18 Tagen ist Bürgermeisterwahl in Kamen und Bergkamen. Deshalb haben wir die Kandidaten gefragt, für welche Themen sie sich stark machen und ob sie bei all dem Wahlkampfstress noch Zeit für ihre Familie haben.

Einig sind sich alle, dass Kultur und Sport weiter gefördert werden müssen. Roland Schäfer (SPD), derzeitiger Bürgermeister von Bergkamen, hält sie für „notwendig für den einzelnen Bürger und für die Attraktivität der Stadt“. Wachsende Bedeutung misst er Sponsoren und Ehrenämtlern zu. Auch Martina Plath (CDU) hält Kultur und Sport für unverzichtbar für Bergkamen. Sie lobt das ehrenamtliche Engagement der Bürger. Werner Engelhardt von BergAuf beklagt, dass die freiwilligen Ausgaben für die Jugend und ihre Interessen zurückgefahren würden, was der Entwicklung der Jugendlichen schade. Er bemängelt, dass Großkonzerne zu wenig Steuern zahlen und zu viel für Bankenrettungen ausgegeben werde. Auch Thomas Grziwotz von den Grünen geht von einer weiteren Unterstützung von Kultur und Sport aus. In Kamen will Jan Hoffmann (CDU) vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Vereinen verstärken. Amtsinhaber Hermann Hupe (SPD) beruhigt: „Es gibt keine Überlegungen, im kulturellen Bereich den Rotstift anzusetzen.“ Zudem sollen Kunstrasenplätze gefördert werden.

Oberste Priorität hat für Schäfer in Bergkamen weiterhin Erhalt und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, da noch Nachholbedarf bestehe. Martina Plath sieht dies ebenso und will sich zudem für Entbürokratisierung und ein gutes Investitionsklima einsetzen. Neben Arbeitsplätzen will Grziwotz der Schutz von Natur und Umwelt verstärken. „Mehr Geld für die Kinder und Jugendlichen und ihre Möglichkeiten, sich zu entfalten“ fordert Engelhardt. „Bergkamen muss unbedingt attraktiver werden für die Jugend.“ In Kamen sieht Hupe den Einzelhandel vor großen Herausforderungen. Online-Handel und angrenzende Städte machten ihm Konkurrenz. Er setzt auf das neue Einkaufszentrum. „Wir haben vieles geschafft, aber es bleibt genug zu tun.“ Hoffmann sieht die Wirtschaftsförderung als verbesserungswürdig an. Er setzt auf den Handel als kreativen Ideengeber und auf die Rückbesinnung als Hansestadt.

Wahlkampfstress verspüren alle Politiker. „Der Wahlkampf macht mir Spaß und man kann allenfalls von positivem Stress sprechen“, so Martina Plath. Engelhardt macht der Wahlkampf selbst, in die Stadtteile zu gehen, mit den Leuten reden, mehr Spaß als Stress. Da der Wahlkampf zusätzlich zu Grziwotz‘ Arbeit stattfindet, ist dieser zwar zusätzliche Belastung, macht ihm aber viel Spaß. „Zeitdruck und viele Termine sind für mich meistens der Normalfall“, so Schäfer. „Die reinen Wahlkampftermine fallen demgegenüber nicht besonders ins Gewicht.“ Alle bemühen sich, für Familie und Freunde genug Zeit zu finden, können dies aber nicht immer einhalten. Hoffmann hat aufgrund seiner Arbeit meistens nur die Wochenenden, um vor Ort zu sein. Hupe freut sich, mit vielen Menschen in der Stadt ins Gespräch zu kommen.

Als erste Amtshandlung will Engelhardt dafür sorgen, dass auf der städtischen Webseite die Möglichkeit eingerichtet wird, dass die Bergkamener echt mitbestimmen können. Martina Plath plant für die erste Ratssitzung einen ökumenischen Gottesdienst, damit sich die Politiker ihrer Verantwortung für die Bürger bewusst werden. Grziwotz will mit Rat und Verwaltung Bergkamen weiterentwickeln. „Bürgermeister sind schließlich keine Einzelkämpfer oder Alleinherrscher“. Hoffmann will einen Tag im Monat bestimmen, an dem er regelmäßig den Bürgern Rede und Antwort stehen will. Die Amtsinhaber Schäfer und Hupe wollen an begonnenen Projekten weiterarbeiten.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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