Öffentlichen Gesundheitsdienst stärken
SPD: Bevölkerungsschutz gibt es nicht zum Nulltarif

Dirk Kolar, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Verbraucherschutz. Foto: SPD Kreis Unna
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Die SPD will den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) auf Dauer stärken und ausbauen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise fordern die Sozialdemokraten im Kreistag des Kreises Unna am 1. September 2020 einen entsprechenden Auftrag an den Landrat zu beschließen.

Kreis Unna. Er soll sich gegenüber Bund und Land für einen besseren Bevölkerungsschutz einsetzen. Denn: „Die derzeitige personelle Besetzung in den Gesundheitsämtern wird einer erfolgreichen und nachhaltigen Pandemiebekämpfung nicht umfassend gerecht“, so Dirk Kolar, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Verbraucherschutz.
Um den ÖGD für die aktuellen Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft fit zu machen, fordern die Sozialdemokraten neben der dringenden Verbesserung der technischen Ausstattung eine angemessene Bezahlung der Mitarbeitenden und eine Verankerung des Arbeitsfeldes in der universitären Ausbildung angehender Medizinstudierenden. „Bereits jetzt gibt es infolge unzureichender Vergütungen einen eklatanten Fachkräftemangel, der zu einem personellen Ausbluten des ÖGD führen kann und den Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Gefahr geraten lässt“, heißt es mahnend in dem Antrag der SPD.
Für dringend erforderlich halten die Sozialdemokraten auch eine führende und koordinierende Rolle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes während einer Pandemielage. Dazu gehört die Einrichtung von gemeinsamen, durch die Krankenkassen finanzierten Diagnose- und Behandlungszentren unter Leitung des ÖGD zur Testung und Erstbehandlung potenzieller Infizierter. „Bei der Organisation und der Personalausstattung sollen die Kassenärztliche Vereinigung, der Medizinische Dienst der Krankenkassen, der Betriebsärztliche Dienst und die Krankenhäuser verpflichtend eng mit dem zuständigen Gesundheitsamt zusammenarbeiten“, so die Antragsformulierung.
Eine weitere Forderung, um Reibungsverluste zu vermeiden: die stärkere Einbindung der kommunalen Träger des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in das Krisenmanagement von Bund und Ländern. Dass das alles nicht zum Nulltarif zu haben ist, stellt die SPD-Fraktion im Kreistag ebenfalls klar: „Die Wahrnehmung der Aufgaben des ÖGD zählt zu den gesetzlichen Pflichtaufgaben der Kommunen und darf daher nicht mehr durch pauschale Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen beeinträchtigt werden.“
Dass der öffentliche Gesundheitsdienst in den vergangenen Monaten seine Leistung in diesem Umfang erbringen konnte, dafür geht der besondere Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, betonen abschließend die Sozialdemokraten.

Autor:

Carolin Plachetka aus Bochum

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