Geballtes Know-how der Pflege- und Wohnberatung

Sozialdezernent Torsten Göpfert (r.) stellte zusammen mit Iris Lehmann (l.) und Andrea Schulte den Jahresbericht der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna vor. Foto: B. Kalle – Kreis Unna
  • Sozialdezernent Torsten Göpfert (r.) stellte zusammen mit Iris Lehmann (l.) und Andrea Schulte den Jahresbericht der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna vor. Foto: B. Kalle – Kreis Unna
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Kreis Unna. Einen alten Baum verpflanzt man nicht, sagt die Redensart. Das hat sich auch der Kreis Unna auf die Fahne geschrieben. "Ambulant vor stationär" heißt das Motto, und das gilt nicht nur für ältere Bürger, sondern generell für pflegebedürftige, auch für behinderte Menschen. Mit der Marke "Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna" hat man die einheitliche Präsentation eines umfangreichen Angebotes geschaffen.

Seit 2014 sind der Kreis Unna, der Caritasverband Lünen-Selm-Werne e.V., die Arbeiterwohlfahrt, der Unterbezirk Unna und die Ökumenische Zentrale für Altenhilfe (Schwerte) unter einem Dach vereint. Das "multiprofessionelle Team" (zwölf Beraterinnen, ein Berater und ein Bautechniker) versammelt den Sachverstand von Sozialpädagogen, Sozialarbeitern, Pädagogen, Altenpflegern, Familienpflegern und Krankenschwestern und alle werden kontinuierlich fortgebildet. Zur neutralen, kostenfreien Information und Beratung gehören die zentrale Anlaufstelle in Kamen (Severinshaus, Nordenmauer 18), vor-Ort-Termine ("kurze Wege") sowie eine 24-Stunden-Erreichbarkeit über die kostenlose Infohotline 0800 / 27 200 200 (kein Callcenter!).

Kostenlose Hotline: 0800 / 27 200 200

"Für die Bürger soll der Träger gar nicht erkennbar sein", wünscht sich Sozialdezernent Torsten Göpfert eine bestmögliche Verschmelzung. Nach der Neustrukturierung habe man das neue Konzept in 2014 "gemeinsam geübt". Nun sei man bis auf kleine Baustellen wie die Datenverarbeitung aber auf dem richtigen Weg. Das unterstreichen auch die Zahlen: Die Erstkontakte der Pflege- und Wohnberatung sowie der Psychosozialen Begleitung stiegen von 2.368 in 2014 auf 3.266 im vergangenen Jahr (Die Gesamtzahl der Beratungskontakte in 2015 beträgt 5.613).

5.613 Beratungskontakte, davon allein 3.266 Erstkontakte

"Wir beraten zu den Leistungen bei Pflegebedürftigkeit, unterstützen bei der Antragstellung, helfen bei Kostenaufstellungen und Refinanzierung oder stellen Kontakte her zu sogenannten haushaltsnahen Diensten, wie Essen auf Rädern, Hausnotruf oder ambulanten Pflegediensten", gibt Andrea Schulte vom Pflegestützpunkt Kamen Beispiele für Pflegeberatung. Oft seien es gar nicht die Betroffenen selbst , sondern Angehörige, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen. "In der Psychosozialen Beratung nehmen wir die Menschen zusätzlich an die Hand", führt Iris Lehmann fort. Hier geht es um eine ganz enge Unterstützung speziell von Alleinlebenden, von Menschen ohne Angehörige und Freunde. Die dritte Säule bildet die Wohnberatung, "ergänzend an die anderen Angebote eine Anpassung der bestehenden Wohnung an die Bedürfnisse der Bewohner". Da geht es um Ausstattung und Hilfsmittel wie Haltegriffe und Toilettenerhöhungen, um Umbaumaßnahmen wie Treppenlifte oder die ebenerdige Dusche. Der Service erstreckt sich von der Erstbegehung über Handwerkertermine, Vermietergespräche bis hin zu Anträgen für Zuschüsse und Fördermittel, eben je nach individuellem Bedarf.

Neben den Sprechzeiten im Severinshaus, montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17 Uhr, gibt es Beratungstermine in den einzelnen Kreisstädten - "und zwar so viele wie nie zuvor". Nachzulesen sind diese unter der Seite des Kreis Unna oder regelmäßig im Stadtspiegel.

Die Heimunterbringung wenn möglich zu vermeiden, sei nicht nur ein Zeichen von Menschlichkeit, "sondern bedeutet auch eine Kostenentlastung der öffentlichen Haushalte", weiß Sozialdzernent Göpfert. In der Zukunft steige der Bedarf an Hilfeleistungen automatisch, ist er sich sicher. Weil die moderne Medizin nicht nur zu hohem Lebensalter verhelfe, sondern auch viele kleine Menschen vor dem Kindstod rette. Ihnen allen wolle der Kreis ein möglichst angenehmes Leben ermöglichen, selbstbestimmt und von niederschwelligem Hilfenetz getragen.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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