Geburtshilfe-Team sagt "Tschüß"

Das Kamener Geburtshilfe-Team mit den Belegärztinnen Dr. Petra Blanke (hintere Reihe 2. v. l.) und Dr. Regina Meese-Klawuhn (hinten l.) nimmt Abschied. | Foto: privat
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  • Das Kamener Geburtshilfe-Team mit den Belegärztinnen Dr. Petra Blanke (hintere Reihe 2. v. l.) und Dr. Regina Meese-Klawuhn (hinten l.) nimmt Abschied.
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Mit der Entlassung der letzten Patientin wurde am Donnerstag die geburtshilfliche Abteilung am Hellmig-Krankenhaus geschlossen. Die Stationsbelegschaft mit dem Hebammenteam, den Kinderkrankenschwestern und den Belegärztinnen wendet sich zum Abschluss noch einmal an die vielen Familien, die sich für eine Geburt hier entschieden hatten. "Wir bedanken uns für das über so viele Jahre bewiesene Vertrauen", so Heike Peske für das Team der Geburtshilfe.

„Wir bedauern die Schließung der Geburtshilfe sehr. Ohne die erfolgte Kündigung einer Belegärztin wäre dies heute kein Thema“, bekräftigt Andreas Schlüter, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen. Er hatte dem Rat der Stadt Kamen in der Vorwoche die Bilanz des Bemühens um eine Fortführung der Geburtshilfe am Hellmig-Krankenhaus vorgelegt. Die Belegarztsuche sei trotz umfassender Bemühungen leider nicht erfolgreich ge­wesen, teilte er mit. Seit dem 15. Juli sind daher im Kamener Krankenhaus keine Geburten mehr möglich.

Salihcan Celik heißt das letzte Baby, das noch am 14. Juli im Hellmig-Krankenhaus geboren wurde. Seine Mutter Hülya wollte ihr Kind unbedingt hier noch zur Welt bringen. Salihan und seine Mutter wurden natürlich bis zur regulären Entlassung umfassend gepflegt. Um 11.50 Uhr kam Salihcan am Sonntag zur Welt, als erstes Kind seiner Eltern Hülya und Aytug mit einem Geburtsgewicht von 3180 Gramm und 50 cm Körpergröße.

Für die Mitarbeiterinnen der geburtshilflichen Station wurden neue berufliche Perspektiven gefunden - so weit überhaupt möglich unter Berücksichtigung persönlicher Wünsche und Wohnorte. Für zwei langjährige Kamener Hebammen schufen die Kolleginnen in Dortmund eine neue berufliche Zukunft, indem sie auf eigene Arbeitszeit­anteile verzichteten.

Storchentaxi ab jetzt im Einsatz

Das Klinikum Westfalen will werdende Müttern in Kamen und Umgebung auch künftig unterstützen. Die Angebote der Elternschule werden in Kamen fortgesetzt. Neue Kurse beginnen ab August. Das Programm umfasst Vorbereitung auf die Geburt, Umgang mit einem Säugling oder auch Babyschwimmen. Anmeldungen und Nachfragen sind zu richten an die Leiterin der Elternschule, Marianne Künstle oder ihre Stellvertreterin Sultan Kürk unter der Rufnummer 0231/9221252 oder per e-mail an elternschule@klinikum-westfalen.de.

Auch Geburten sind weiterhin im Klinikum Westfalen, wenn auch nicht in Kamen möglich. Am Knappschaftskrankenhaus im Dortmunder Stadtteil Brackel besteht eine große Geburtshilfeabteilung unter Leitung von Chefarzt Dr. Frank Schmolling. Schwangeren aus Kamen und dem nahen Umfeld, die sich für eine Geburt innerhalb des Klinikverbundes Klinikum Westfalen ent­scheiden, erleichtert ab sofort ein Storchentaxi in Kooperation mit einem örtlichen Taxiunternehmen den Weg zum Knappschaftskrankenhaus in Dortmund. Per Telefonanruf kann zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne Kosten für die werdenden Eltern ein schneller Taxitrans­port in die Dortmunder Klinik geordert werden. Der Storchentaxiruf unter der Rufnummer 02307/74444 steht ab sofort Tag und Nacht zur Verfügung. Die Fahrer kennen Route und Klinik-Zufahrt, der werdende Vater muss nicht selbst steuern und kann sich um die werdende Mutter kümmern.

Das Kamener Geburtshilfe-Team mit den Belegärztinnen Dr. Petra Blanke (hintere Reihe 2. v. l.) und Dr. Regina Meese-Klawuhn (hinten l.) nimmt Abschied. | Foto: privat
Celik Salihcan, hier mit den Eltern Hülya und Aytug, ist das letzte im Hellmig-Krankenhaus geborene Baby. | Foto: privat
Autor:

Martina Abel aus Kamen

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