Mit einer Reise auf dem Fahrrad durch Rußland erfüllt sich Karl-Heinz Markert einen Lebenstraum

Karl Heinz-Markert mit Hubert Hüppe (CDU) mdB im Foyer des Unnaer Rathauses. Der Politiker übernahm die Schirmherrschaft über die Reise. Foto: J. Prochnow
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  • Karl Heinz-Markert mit Hubert Hüppe (CDU) mdB im Foyer des Unnaer Rathauses. Der Politiker übernahm die Schirmherrschaft über die Reise. Foto: J. Prochnow
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Die Deutschen werden ja gerne als Reiseweltmeister betitelt. Das mag für Pauschalreisende auch durchaus zutreffen. Eine Tour, wie sie Karl-Heinz Markert aus Unna-Königsborn am 1. Mai dieses Jahres beginnen wird, werden sich allerdings die wenigsten zutrauen. Mit dem Fahrrad wird er von der Kreisstadt aus bis nach Sibirien fahren – und zurück. Dabei wird der achtundsechzigjährige schätzungsweise zwischen sieben- und neuntausend Kilometer im Sattel sitzen, und das ganz allein.
Wie man sich denken kann, ist das natürlich nicht die erste Reise dieser Art für Markert. Seit 1982 bis heute hat er 23 Fernreisen mit dem Rad durchgeführt und ist dabei ca. 30.000 Kilometer gefahren. Die Routen führten von Mittelschweden bis Sizilien und von Tallin nach Santiago sowie von Brest nach Adana. Eine größere Russlandreise war zu Zeiten des kalten Krieges zwar schon einmal geplant, scheiterte aber letztendlich am „net“ der Russischen Behörden.
Die Route wird von Unna zunächst von Unna bis Berlin gehen, dann über Danzig und Masuren ins Baltikum führen. Nach diversen Zwischenstops in Tartu und Nava steht dann St. Petersburg auf dem Plan. Von dort aus geht es dann weiter nach Moskau und Vladimir, der Partnerstadt von Erlangen.
Dort ist er von einer Delegation am 24. Juni eingeladen. Von dort aus hofft Markert mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk in Sibirien zu fahren. „Ob dieses Vorhaben mit dem Fahrrad klappt, ist allerdings noch offen“, erklärt Markert. Sollte das so sein, geht es danach wieder 1.200 Kilometer in Richtung Westen nach Krasnoyarsk, der Geburtsstadt von Helene Fischer. Von dort aus mit der Eisenbahn nach Moskau und Wolgograd. Endstation in Russland wird Rostow am Don sein, der Partnerstadt von Dortmund. Am 25. August erfolgt dann von dort der Rückflug nach Prag.
Die Rückfahrt mit dem Fahrrad nach Unna sieht Markert schmunzelnd als gemütlichen Ausklang der Reise, die ungefähr in der zweiten Septemberhälfte enden wird. Auf die Frage, ob dieses denn seine letzte große Reise sei, beantwortet Markert nur mit einem Lächeln und meint, dass da durchaus noch etwas kommen könnte. Verständlicherweise drängt auch die Frage nach Angst vor Überfallen auf. „Nö, warum ? Wer nichts hat, dem kann man auch nichts wegnehmen“, lautet lapidar die knappe Antwort darauf. Lediglich eine Flasche Schnaps sei ihm einmal in Frankreich gestohlen worden, mehr bislang noch nicht. Auch hat Markert auf seinen bisherigen Trips keine Stürze oder Unfälle erlebt. Den Kontakt mit seiner Frau ermöglicht ein Outdoorhandy mit GPS-Funktion, ein spezielles GPS-Gerät besitzt Markert noch nicht einmal. „Das Gerät schalte ich abends ein, dann kann meine Frau immer meinen derzeitigen Standort sehen.“ Überhaupt, was sagt seine Frau denn zu den Reisen ? „Sie akzeptiert es eben,“ erklärt Markert. Übernachten wird Markert auf Campingplätzen, Hotels, Jugendherbergen oder Privathaushalten. „Wie es sich so ergibt, bislang hat es diesbezüglich noch nie Probleme gegeben. Da mache ich mir eigentlich keinen Kopf.“
Markerts Reiserad mit seiner 21-Gang-Kettenschaltung ist übrigens schon 15 Jahre alt und hat schon viele Touren hinter sich. Der erfahrene Biker setzt hier eher auf bewährte und ausgereifte Technik.
Obwohl viele Teile im Laufe der Jahre bereits erneuert wurden, sind immer noch die Originalbremsen dran. Sein Gepäck ist in 4 wasserdichten Packtaschen und mehreren Rollen verstaut. Hinzu kommen Werkzeug, mehrere Reserveschläuche sowie faltbare Reifen. Die Funktionswäsche wird unterwegs in Hotelzimmern mit normalem Shampoo gewaschen. Natürlich geht so etwas nicht ohne vorheriges Training. Zwei bis drei Mal in der Woche stehen daher Trainingsfahrten zwischen 45 und 100 Kilometer auf dem Plan. Das Fahrrad wurde vorher bei der AWO-Radstation in Unna auf Herz und Nieren durchgecheckt.
Diese Radtour ist auch eine Sponsorenfahrt:
Viele Jahre lang war Markert Kassierer der „Aktiven Hilfe Königsborn“, einem Verein, der sich für schwer kranke Kinder in Königsborn einsetzt. Die dort tätigen Mitglieder sind auf die Unterstützung in Form von Spenden von Privatpersonen, Firmen und anderen Institutionen angewiesen.
Spender können für jeden von Markert auf dieser Reise gefahrenen Kilometer einen Euro (oder auch gerne mehr) an den Verein überweisen.

Kontaktdaten der Aktiven Lebenshilfe Königsborn:

Rosemarie Lange, 1. Vorsitzende
Telefon: 02303 / 61287
Mobil : 0172 / 9260104

Bankverbindung: Sparkasse Unna
IBAN : 89443500 6000 0407 8812

Autor:

Jörg Prochnow aus Kamen

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