Schmerz und Trauer um Willemsen

Heinrich Peuckmann moderierte den zweiten Nachmittag der PEN-Jahrestagung im Mai 2014. Hauptredner an diesem Tag war der Publizist Roger Willemsen. Foto: privat
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Der überraschende Tod des deutschen Publizisten und Fernsehmoderators Roger Willemsen trifft auch die lokale Intellektuellenszene mit Schmerz und Mitgefühl. So spricht beispielsweise der Kamener Autor Heinrich Peuckmann von einer ganz besonderen Begegnung mit ihm im Sommer 2014.

Bei der PEN-Jahrestagung in Schwäbisch Hall im Mai 2014 war Roger Willemsen als Redner eingeladen. Der Kamener Autor und ehemalige Lehrer Heinrich Peuckmann moderierte den zweiten Tag dieses Jahrestreffens zum Thema „Von der Vielfalt zur Einfalt? - Veränderungen in der Medienlandschaft“.
Auf Willemsens 20-minütigen Vortrag über Veränderungen in der Medienlandschaft folgte eine Diskussion über das Zeitungswesen. Der Konsens des kritischen Publizisten lautete:

„Die jungen Leute lesen nicht mehr!“

Auf seiner Facebook-Fanseite veröffentlichte Heinrich Peuckmann am Todestag des populären Journalisten: „Der Tod von Roger Willemsen tut mir Leid. Wir hatten mal eine schöne Begegnung bei einer großen PEN-Veranstaltung zum Thema Zeitungssterben in Schwäbisch-Hall, die ich moderierte.
Sein Vortrag, in dem er die Banalisierung der Medien (Zeitungen, Fernsehen) darlegte, war großartig. Es war ein Feuerwerk an Gedanken. Dass in den Medien anspruchsvolle Literatur nur noch am Rande (wenn überhaupt) vorkommt, machte ihn aber nicht pessimistisch. „Suchen Sie sich andere Formen, um Ihre Werke bekannt zu machen“, riet er uns Autoren. Ich erinnere mich daran. Ja, wir Autoren sind längst gezwungen, andere Wege der Verbreitung zu finden. Schade, dass dieser ausgezeichnete Intellektuelle nicht mehr mitmischt. Bei aller gedanklichen Schärfe war er ein freundlicher, fast sanfter Mensch. Und ein absoluter Profi, der mir die Moderation absolut leicht gemacht hat. Ich werde unsere Begegnung nicht vergessen.“
Im März veröffentlicht Heinrich Peuckmann übrgens seinen neuen Kriminalroman; der sechste Fall seiner erfolgreichen Serie um den pensionierten Kommissar Bernhard Völkel, (erscheint im Lychatz-Verlag). Die Premiere dazu findet bei der Leipziger Buchmesse statt.

Hintergrund

Das PEN-Zentrum Deutschland ist eine Schriftstellervereinigung, die im Internationalen PEN vereint sind. Die drei Buchstaben stehen für die Wörter Poets, Essayists, Novelists. PEN gilt zudem als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftsteller. Mitglied des PEN kann nur werden, wer aufgrund besonderer schriftstellerischer Leistungen hinzugewählt wird.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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