Zirkusartist Albert Schubert blickt auf bewegtes Leben zurück

Der ehemalige Zirkusartist Albert Schubert blickt in seinem Wohnwagen auf ein bewegtes Leben zurück.
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Einradfahrer, Soldat, Baggerfahrer, Bergmann, Schneider - Albert Schubert hat in seinem Leben viel erlebt. Jetzt wohnt der 88-Jährigen in seinem Zirkuswagen in Bergkamen und blickt auf sein bewegtes Leben zurück.

Seit über fünf Jahrzehnten besitzt Schubert einen Zirkuswagen, der seit 46 Jahren in einem Waldstück in Bergkamen steht. „Eine Zeitlang habe ich hier auch gewohnt“, erzählt er. Der Wagen ist vom Holzofen bis zum Waschbecken komplett eingerichtet und erstaunlich geräumig. Der Transport ist nur mit einer Zugmaschine möglich. In dem Wagen wohnt er immer noch von Zeit zu Zeit. „Ich habe ihn aber mittlerweile an einen Artisten vom Zirkus Krone verkauft, der ihn im kommenden Frühjahr abholen wird.“

1950 arbeitete Schubert in München und sah dort einer Einradtruppe vom Circus Busch beim Üben zu. Mit einem Kollegen bat er darum, mitmachen zu dürfen und blieb drei Jahre dabei. „Wir hatten eine Nummer auf dem Einrad mit Jonglage“, erinnert er sich. Beim Zirkus traf er auch Caterina Valente und ihren damaligen Mann, den Jongleur Gerd Scholz, mit Künstlernamen Erik van Aro.

Nach drei Jahren schlug der Zirkus in Kamen sein Winterquartier im Heereszeugamt, der heutigen Glückauf-Kaserne, auf. Dort lernte Schubert seine spätere Frau Inge kennen. „Als der Zirkus weiterzog, blieb ich hier. Ich hatte zwischenzeitlich Arbeit als Bergmann gefunden.“ Mit seiner Frau, die vor einigen Jahren verstorben ist, bekam er zwei Söhne.

Nachdem es beim Bergbau zu immer mehr „Feierschichten“ (Kurzarbeit) kam, wechselte Schubert erneut den Beruf und wurde Bauarbeiter in Dortmund-Lanstrop. „Dort stellte ich mich mit dem Baggerführer gut und lernte von ihm das Baggerfahren. Als er dann mal wegen Krankheit ausfiel, konnte ich als einziger für ihn einspringen und verdiente dementsprechend mehr. Es gab so viel Arbeit, dass wir schließlich beide als Baggerfahrer arbeiten konnten.“ Später arbeitete er als Schneider, zunächst bei einem Meister in Asseln, dann in einer eigenen Werkstatt. „In meiner Jugend konnte ich mir aussuchen, ob ich Schneider, Schuster oder etwas Ähnliches erlernen wollte. Ich habe mich für Schneider entschieden.“

Losgelassen hat ihn das Zirkusleben aber nie. „Wann immer ich Einrad fahren konnte, habe ich das gemacht“, erzählt Schubert. Oft ist er bei Vereinen dabeigewesen. Noch bis ins hohe Alter ist er gefahren und erst mit 75 Jahren in ‚Pension’ gegangen. So trat er etwa 50 Jahre lang mit Günther Pälchen als Duo „Pälchen und Schubert“ auf.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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