Ein Resümee von RV Wanderlust und SV Methler
Traditionsvereine testen bald zum letzten Mal

Im Januar besuchte MdB Oliver Kaczmarek die Corona-Schnelltest-Stelle in Methler. | Foto: RV Wanderlust
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  • Im Januar besuchte MdB Oliver Kaczmarek die Corona-Schnelltest-Stelle in Methler.
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Nach über sieben Monaten täglichen Corona-Schnelltests werden die ehrenamtlichen Helfer*innen vom Radsportverein Wanderlust und Schützenverein Methler ihr Angebot mit dem 10. Oktober einstellen.

Einhergehend mit der glücklicherweise stetig steigenden Impfquote ging die Anzahl der durchgeführten Tests von rund 2200 in den Monaten April und Mai auf ca. 1600 im Juni und auf jeweils ca. 1000 im Juli und August zurück. Im September werden schließlich noch 750 Tests zu Buche schlagen. Am Ende werden nahezu 10.000 Tests durchgeführt worden sein.

In dieser Zeit fielen 22 Personen positiv im Corona-Schnelltest auf. Bei 20 war im Nachgang auch der folgende PCR-Test positiv. Eine Quote von über 90 Prozent. „Wir freuen uns, dass wir im Ort so schnell und effektiv mitgeholfen haben, die Infektionsketten unterbrochen und somit einen großen Anteil an der Gesunderhaltung der Dorfbewohner beigetragen zu haben“, so die beiden Vorsitzen-den Dirk Poppke vom SV Methler und Manfred Chytralla.

Fast volle sieben Monate im Dienste des Gemeinwohls, zunächst wöchentlich 20 Stunden und seit dem 1. Juli noch 16 Stunden inklusive samstags und sonntags. Lob und Anerkennung waren an der Tagesordnung. Aber nicht nur das - auch das Spendenschwein im Vereinsheim wurde von den Getesteten ordentlich gefüttert. Besonders nach dem Einsatz für eine junge Mutter, die nach einer positiven Testung regelrecht in ein Loch fiel, weil nach einem kürzlichen Umzug ins Dorf Methler ihre Beziehung zerbrach und sie noch keine sozialen Kontakte aufbauen konnte und deshalb ganz allein mit ihrem elf Monate alten Kind dastand.

Das Helferteam organisierte kurzerhand Hilfe und kaufte mit Geldern aus dem Spendenschwein Lebensmittel und Kindernahrung für die Dauer der 14-tägigen Quarantäne. Das heißt: das ganze Dorf war an der Hilfe für die junge Mutter beteiligt.

Auch die selbst initiierte Nachsorge, die in dieser Form wohl in keinem anderen Testzentrum durchgeführt wurde, kam bei den positiv Getesteten äußerst gut an. Die engagierten Vereinsmitglieder erkundigten sich jeweils nach einem positiven Test nach den persönlichen Verhältnissen und boten Hilfe an. Die Bevölkerung im Dorf Methler honoriert dieses über das normale Maß hinausgehende Engagement in besonderer Weise. Viele von den Getesteten schlossen sich als Mitglied an und unterstützen so die außergewöhnlichen Anstrengungen der Traditionsvereine auf Dauer.

Hervorzuheben ist auch der finanzielle Effekt ihres Einsatzes. Durch die staatliche Honorierung des Testangebotes benötigen die beiden Dorfvereine keine finanziellen Hilfen beispielsweise vom Deutschen Sportbund, welcher Gelder zur Unterstützung der durch Corona in eine finanzielle Schieflage gekommenen Vereinen bereitgestellt hat.

Die beiden Vereine haben sich nicht nur selbst geholfen, sondern haben durch ihr Wirken auch einen erheblichen Anteil an einem positiven veränderten Solidaritätsgedanken im Dorf. Sie haben es geschafft, den Zusammenhalt in Methler in besonderer Weise zu stärken. Aus diesem Grunde haben die beiden Vereine sich um den Heimatpreis Kamen 2021 beworben.

Im Januar besuchte MdB Oliver Kaczmarek die Corona-Schnelltest-Stelle in Methler. | Foto: RV Wanderlust
Nach über sieben Monaten täglichen Corona-Schnelltests stellen die ehrenamtlichen Helfer vom Radsportverein Wanderlust und Schützenverein Methler ihr Angebot ein. | Foto: Symbolbild/ LK-Archiv
Autor:

Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen

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