Nur ein japanisches Problem? - Deutschland und Japan im Austausch über benachteiligte Jugendliche

Foto: N. Jost
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Im Austausch mit deutschen Bildungszentren will nun auch Japan mehr Möglichkeiten schaffen, benachteiligte Jugendliche zu unterstützen.


Unter der Angst, nicht zu genügen und dem Druck nicht standhalten zu können, leiden nicht nur viele Bergkamener Jugendliche. Umso wichtiger ist die seit 150 Jahren bestehende deutsch-japanische Freundschaft und der damit verbundene Austausch. Dabei hilft Nora Jost vom Bildungszentrum Bergkamen.
Auch wenn die Bildungssysteme der beiden Länder völlig unterschiedlich aufgebaut sind, reagieren junge Menschen beider Nationen, die den Übergang von der Schule in den Beruf nicht reibungslos schaffen oft mit Rückzug. Während sich deutsche Jugendliche dann häufig einer Gruppe Mitbetroffener anschließen und sich von der Gesellschaft abschotten, findet dieser Rückzug in Japan eher in die Familie statt. Diese jungen Japaner, die sich dann in ihr Kinderzimmer zurück ziehen, dieses nur im Notfall verlassen und alle sozialen Kontakte abbrechen nennt man „Hikikomori“. Das Gefühl der Unzulänglichkeit in einer fordernden Gesellschaft bringt viele Jugendliche dazu sich aus Scham zu isolieren.

deutsch-japanischer Austausch in Tokio

Da dieses Phänomen in Japan deutlich zunimmt, bisher jedoch wenig Unterstützung vom Staat gegeben ist, fand vom 9. bis zum 23. Mai 2015 ein deutsch-japanischer Austausch von Erfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe im Auftrag des Bundesfamilienministeriums statt. Bei diesem Austausch zum Wideraufbau der Isolierten hat Nora Jost vom Bildungszentrum Bergkamen in Tokio mit Fachleuten, Politikern und Vertretern des japanischen Familienministeriums gesprochen. „Die Sozialarbeit in Japan wächst und glücklicherweise wird ehrenamtliche Arbeit dort als sehr selbstverständlich gesehen.“, erklärt die Heilpädagogin Nora Jost zur anfangenden japanischen Unterstützung der Hikikomori.

Autor:

Lina Hilsmann aus Kamen

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