Erste Hilfekurs für Kinder: "Wenn Mama von der Leiter fällt"

„Was ist zu tun, wenn Mama von der Leiter fällt? Wie kann ich helfen, wenn Papa sich mit dem Hammer auf den Daumen haut?“ - Diese und andere Fragen galt es im Erste-Hilfe-Kurs im evangelischen Kindergarten an der Henri-David-Straße zu klären.
DRK-Helferin Birgit Rump hatte ihre leuchtend rote Uniform angezogen und machte sich auf, um den Maxi-Kindern an der Henri-David-Straße erste Unfallmaßnahmen vor Ort beizubringen. „Jetzt sollte man nicht meinen, dass die Kleinen den Erste-Hilfe-Kurs für die Fahrradprüfung nötig hätten“, lacht sie.
Nein, im Kindergarten an der Henri-David-Straße gehört es zum jährlichen Vorschulprogramm dazu, dass ein solcher Kurs angeboten wird. „Wir wollen den Kindern ein wenig die Angst nehmen. Falls mal ein Unfall passiert, wissen sie, was zu tun ist“, erklärte Kindergartenleiterin Brigitte Büscher das Projekt.
Im Kurs lernen die Kleinen, wie man einen Verband anlegt, ein Pflaster ordnungsgemäß aufklebt und wie man eine ohnmächtige Person in die stabile Seitenlage rückt. „Das soll allerdings kein Muss für die Kinder bedeuten“, so Ersthelferin Birgit Rump. „Wichtiger ist es, dass die Kinder lernen, wie man einen Notruf absetzt und wo man überhaupt anruft, um zu sagen, wo, was und mit wem passiert ist.“
Geübt wurde das Ganze in eingängigen Rollenspielen. Ein Kind nahm beispielsweise die Rolle der Fenster putzenden Mama an, die dann plötzlich von der Leiter fiel und ohnmächtig wurde. Ein anderes Kind durfte helfen, eilte zum Telefon und wählte die Nummer 110. Anschließend schaute es, ob Mama vielleicht verletzt ist und ob sie ansprechbar sei. Wenn möglich, sollte das Unfallopfer in die stabile Seitenlage gebracht werden.
All das wurde in dem zweistündigen Kurs geübt. Die Kinder waren mit Elan bei der Sache.
Am meisten Spaß machte das Anlegen des Verbandes. Hinterher flogen die Mullbinden überall im Raum herum - ein bisschen Spaß musste schließlich auch sein. „Wer spielt das Opfer“, fragte Birgit Rump, und sämtliche Finger der Kursteilnehmer flogen nach oben. Ganz unvoreingenommen gingen die Vorschulkinder mit dem Thema um. Sie wollten lernen, zu helfen - auf wenn der Spielkamerad dabei ziemlich grob in die stabile Seitenlage gebracht wurde. „Vorsichtig“, bremste Birgit Rump ihre eifrigen Ersthelfer.
Am Ende hat den Kindern der Kurs sehr viel Spaß gemacht, und die zwei Übungsstunden sind wie im Flug verstrichen.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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