17.05.2011 - 11. Etappe des Jakobsweges von Orsoy nach Moers

Vor der evangelischen Kirche zu Budberg - am 17.05.11 ohne Innenleben
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Teilnehmerzahl: 32 Personen
Treffpunkt: Moers Hauptbahnhof
Parkplatz P+R neben dem Hauptbahnhof oder Umgebung
Abfahrt: 8.18 Uhr mit Bus Linie 913
Ausstieg: Orsoy Rathaus; 8.46 Uhr
Geistliche Führung: Pater Antonius
Geschichtliches: Renate Brings-Otremba
Betreuung: Edeltraud Müller
Wegstrecke: ca. 14 km

An dem neu umgebauten Hauptbahnhof Moers mussten wir uns erst orientieren und die richtige Haltestelle suchen. Der Bus fuhr teilweise die Strecke, die wir auf unserem Fußmarsch zurück kreuzen sollten.

Vor der evangelischen Kirche in Orsoy stieg die gesamte Pilgergruppe aus und konnte einen Blick durch die Baugerüste in die ausgeschlachtete Kirche werfen. Hinweistafeln wiesen auf die Renovierung hin, die als Folge der durch den Bergbau verursachten Bodensenkungen, notwendig wurde.

Pater Anton hielt eine kurze Betrachtung zum Thema:
„Was Menschen geschaffen haben zur Ehre Gottes“.

Danach führte uns der Jakobsweg durch die Nebenstrassen von Orsoy, entlang vieler denkmalgeschützter Häuser. Der einsetzende Regen ließ unsere Regenschirme und Regenumhänge in Aktion treten. Er hielt aber nicht lange an.
Unser Weg führte am Loheider Baggersee vorbei, der durch die Rekultivierung zu einem großen Freizeitzentrum geworden ist. Ein breiter Wanderweg führt rund um den See. Die Abhänge sind mit Bäumen bewachsen und am Wasser ist rundum ein Badestrand. Segeln und Surfen ist auf dem See möglich.

Nach langem Marsch durch die Wälder und am See entlang erreichten wir gegen 12 Uhr die Pfarrkirche St. Ida in Eick-West. Dort besuchten wir die dunkle Kirche, in der Pater Anton eine weitere Betrachtung halten wollte, zu der er den Beistand von Edeltraud Müller benötigte. Edeltraud war jedoch zur Toilette verschwunden. Von dort erreichte uns dann ein Notruf über das Handy von Pater Anton. Edeltraud hatte sich eingeschlossen und konnte die Türe nicht mehr öffnen. Erst nach ihrer Befreiung konnten wir das Lied singen: „ Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht…“ Dann folgte eine Betrachtung über das „Reden, die Redekrankheit…“ Nach dem Lied „Maria breit den Mantel aus …“ verließen wir die Kirche. Sehr interessant ist der Kreuzweg aus Holz gestaltet, ebenso betrachtenswert ist Statue des hl. Jakobus.

Im Pfarrheim hielten wir Rast. Freundlicherweise wurde auch Kaffee für die Pilgergruppe zubereitet. Den Pilgerstempel drückte uns die Tochter des Küsters in unsere Ausweise.

In dem Pfarrbrief der „Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus Moers, Gemeindebrief St. Ida“ zu Ostern 2011 ist folgender Bericht veröffentlicht: „Buen camino - auf dem Jakobs-Pilgerweg von 2 Freunden, die mit dem Fahrrad in 2 Etappen 2003 und 2006 von Moers nach Santiago de Compostella insgesamt 2.500 km zurücklegten. Eine wunderbare Erfahrung urteilten sie selber. Buen Camino ist der Pilgergruß und bedeutet: „Einen guten Weg.“

In dem Bericht steht nachzulesen:
Der Pilgerweg, der schon im Mittelalter berühmt war, hat seinen Ursprung im Apostel Jakobus, dessen Gebeine man nahe des Atlantik aufgefunden und nach Santiago gebracht hat. Daher der Name Sant (Heiliger) jago (Jakobus) de (vom) Compo (Feld) stella (Sternen) – Heiliger Jakobus am Sternenfeld.

Unser Weg führte uns weiter zum Friedhof von Utfort, auf dem auch meine Vorfahren und viele Verwandte die letzte Ruhe gefunden haben. Die evangelische Friedenskirche konnten wir nur von Außen betrachten. Ein stiller Rundgang über die Wege, an den Gräbern vorbei, nahm jeder Pilger für sich alleine in Ruhe vor.

An schönen Häusern vorbei gelangten wir dann an den Moersbach, die „Moerse“. Es ist lohnenswert, auch mit dem Fahrrad, diesen Weg in der Freizeit zu radeln.

Im Mittelalter war die „Moerse“ schiffbar und diente als Handelsweg zwischen Moers und Rheinberg. Heute ist sie versandet und plätschert nur still vor sich hin. Es ist jedoch ein herrliches Stück Erholungsgebiet!

Dieser Weg lädt auch zur stillen Betrachtung über das Thema:
„ Was macht mich glücklich, und wie mache ich andere glücklich?“

Darum hielten wir in der freien Natur unseren Schweigemarsch ab. So, wie er begonnen hatte, endete der Weg in Moers an einem alten Friedhof. Dort steht nur noch eine alte Kapelle und einige alte Grabsteine säumen den Wegrand.

Auf der Wiese bildeten wir einen Kreis und nahmen zu dem Thema Stellung, wertfrei, wie immer.
- die reine Natur und schöne Wege
- die Familie und die Geborgenheit in ihr
- in Momentaufnahmen Kindern zuhören
- einen Lavendelableger gefunden
- in Augen zu schauen und Hilfestellung geben
- nach dem Marsch eine Flasche Bier
- endlich einmal die Schuhe ausziehen
- großes Glück ist nicht zum Himmel hoch jauchzen,
sondern auch Hilfe leisten z.B. im Hospizwesen

Die 12. Etappe von Moers nach Friemersheim findet am 07.Juni 2011 statt.

Verfasser und Fotograf:
Pilger Wilhelm Vinnbruck
(E-Mail: bin-ich-leo@gmx.de)

Autor:

Friedel Görtzen aus Kamp-Lintfort

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