Eine Brauerei in Kamp-Lintfort

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Vor einigen Wochen stellte Wilfried (Willi) Proboll die Frage in den Raum ob man wüsste das es eine Brauerei in Kamp-Lintfort gebe.

Ich muss zugeben, dass ich es nicht wusste. Und ich muss zugeben das mich das fuchste. Ständig unterwegs am Niederrhein und Biertrinker. Eine Brauerei hier vor meiner Haustüre ist mir durchgegangen. Welch eine Schmach. Diesen Sonntag erwarteten wir lieben Besuch. Wenn nicht jetzt, wann dann? Schnell die Internetseite der Brauerei (www.Geilings-Braeu.de) aufgerufen. Die Bezugsadresse ins Navi eingeben und los. Im Weinmarkt in Kamp-Lintfort wurde gerade beraten, so dass ich noch einen Augenblick wartete. Im Eingangsbereich standen aber schon die Objekte meines Begehrens. Mit Bügelverschluss und Siegel ließen sie schon optisch Vorfreude aufkommen. Als mir dann die Beratung zuteil wurde, entstand ein munteres Gespräch in dessen Verlauf mir gesagt wurde das im Augenblick "nur" Pils da sei. Pils ist vollkommen O.K., die Gäste kommen aus Essen - passt. Ab Mittwoch gebe es aber wohl auch IPA. Was es auch sein mag ich bin Mittwoch da und kaufe es. Apropos Kaufen. Billig ist das Vergnügen nicht. Aber preiswert. 2,30€ für eine 0,5l-Flasche. Aber Champagner ist auch wesentlich teurer als Sekt.

Man erkennt sofort Manufaktur. Demjenigen, der die Flasche in Händen hält, fällt als Erstes der Bügelverschluss ins Auge. Nicht dass es heute so ungewöhnlich wäre, aber das Siegel dazu ist schon ein Augenschmaus. Das Etikett ist ebenfalls recht ungewöhnlich, und ich mutmaße mal einen sehr angenehmen Humor beim Brauer. OK! Das G und das B im Wappen sind noch recht bodenständig und stehen für Geiling-Bräu (vermute ich). Aber Fuchs und Hase lassen wohl Rückschlüsse auf den Geburtsort des Bieres schließen. Zudem benennt Johannes Lehmbrock, Geschäftsführer, Gründer und Entwickler von Geilings Bräu, auf der Firmenhomepage seinen Hauptberuf mit Student der Betriebswirtschaft. Ich mutmaße ein weiteres mal ein Augenzwinkern. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist übrigens händisch auf jeder Flasche vermerkt.

Das Pils kommt unfiltriert daher. Ein leichter Bodensatz ist somit normal. Die Kohlensäure ist feinperlig und nicht allzu ausgeprägt. Süffig ist das Bier und der Hopfen würde in der Werbung sicherlich "Feinherb" daherkommen. Ich persönlich würde gerne noch mehr von dem tollen Hopfen schmecken. Da ist nichts bitter oder süß. Wirklich lecker.

Nein. Ich bin weder angestellt noch werde ich bezahlt. Mir schmeckt es einfach sehr gut. Ein wirklich tolles Bier, welches man gerne anbietet und natürlich auch gerne selber trinkt. Die Optik zeigt jedem, das dies kein Mainstream-Bier ist. Und auf das IPA bin ich höchst gespannt. Meine Gäste haben übrigens kein Bier getrunken. Mein Glück.

Zum Schluss. Hier schließt sich dann wieder mal ein Kreis. Unweit des Geilings Hof übernahm ein junger Brauer 1874 die Pacht über eine Brauerei und begann dort Bier zu brauen. Sein Name war: Josef Diebels.

Ich wünsche Johannes Lehmbrock Glück, unternehmerisches Geschick und viel Erfolg mit seinem Bier.

Autor:

Jürgen Weiß aus Neukirchen-Vluyn

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