Tierherberge Kamp-Lintfort
Eine zweite Chance für jeden Hund

Die "schwierigsten" Hunde alle auf einem Foto, (Malinois Torros, Bullterrier Jeremy, Cocker Max und Staffordshire Günther). Gemeinsam auf einem Spaziergang. Wobei „Kalli und Leon“, oben links und rechts auf dem Bild, schon für eine Vermittlung bereit sind. | Foto: Tierherberge Kamp-Lintfort
  • Die "schwierigsten" Hunde alle auf einem Foto, (Malinois Torros, Bullterrier Jeremy, Cocker Max und Staffordshire Günther). Gemeinsam auf einem Spaziergang. Wobei „Kalli und Leon“, oben links und rechts auf dem Bild, schon für eine Vermittlung bereit sind.
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KAMP-LINTFORT. Hunde aus dem Tierheim sind oft nicht leicht zu vermitteln. Viele haben ein Vorgeschichte, die sie unsicher und deshalb manchmal aggressiv werden ließ. Wenn es sich dann auch noch um Tiere handelt, die aufgrund ihrer Rasse spezielle Halterauflagen haben, wird die Vermittlung oft unmöglich. Für diese Tiere bricht Karin Kuhlmann von der Tierherberge Kamp-Lintfort eine Lanze.

Sie erzählt: "Die 'schwierigsten' Hunde alle auf einem Foto: Malinois Torros, Bullterrier Jeremy, Cocker Max und Staffordshire Günther. Alle gemeinsam auf einem Spaziergang, das wäre am Anfang unserer Arbeit nicht vorstellbar  gewesen." Heute sind  „Kalli und Leon“ (oben links und rechts auf dem Bild) schon für eine Vermittlung bereit!

Eines haben alle Hunde in der Tierherberge gemeinsam, sie haben in ihrer Vergangenheit, durch falsche und schlechte Haltung, völlig das Vertrauen in den Menschen verloren und sind zudem ohne Sozialkontakte zu Artgenossen aufgewachsen!

Ihre Pflegerinnen, die sehr viel Arbeit, Schweiß, Zeit, Zuwendung und Tränen investiert haben, um so weit zu kommen und sich auch durch Rückschläge nicht haben aufhalten lassen, sind sehr stolz auf sie. Das beweist, dass sich die Mühe immer lohnt, kein Tier abzuschreiben.

Karin Kuhlmann erklärt: "Nach ihrem unglücklichen Start in eine artwidrige Haltung haben sie trotzdem Glück gehabt, in einem Tierheim gelandet zu sein, wo kompetentes Personal auch die „verdorbenen“ Hunde nicht fallenlässt und für ihr restliches Leben in einen tristen, isolierten Zwinger wegsperrt.

Ein Hund entwickelt sich so, wie es sein Mensch zulässt. Wird der Hund unkontrollierbar oder unausgeglichen, zeigt unerwünschtes Verhalten. so hat der Halter seine individuellen, natürlichen rassebedingten Bedürfnisse nicht erkannt, ihn falsch eingeschätzt und das Tier unter- oder überfordert.

Jeder Hundetypus ist anders und braucht eine konstante und sichere Führung. Feste Tagesstrukturen, Sicherheit und eine verantwortungsvolle Betreuung mit gewissenhafter Versorgung ist der Schlüssel für ein harmonisches Miteinander."

Eine stabile und stressfreie Mensch--Hund Beziehung setzt einen verlässlichen Halter voraus, damit sich der Hund nicht aus Langeweile oder unzumutbar langem Alleinbleiben unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten aneignet. Im Tierheim hört man oft den Satz als Abgabegrund: “der macht, was er will…“ Die Mitarbeiter dort wissen, dass das Problem oft am anderen Ende er Leine liegt: Hunde verhalten sich nun mal so, wie sein Mensch es zulässt und was ihnen häufig durch Vernachlässigung auf konsequente aber gewaltfreie Weise beigebracht wurde.

Viele Halter machen Fehler und versäumen, im Vorfeld vor Anschaffung seines auserwählten Hundes das Temperament, die typischen Anlagen und natürlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Auf das Tierheimpersonal kommt dann die oft schwierige und zweitaufwendige Aufgabe zu, die Macken des bisher artwidrig gehaltenen oder vernachlässigten Hundes wieder zu beseitigen und ihn an ein artgerechtes Zuhause weiterzuvermitteln.

Hat sich der Charakter des Hundes in falschen Händen bereits geformt und gefestigt und lässt unerwünschte Verhaltensweisen erkennen, wird es für seinen Halter schwieriger, sein Benehmen zu beeinflussen und in sozial gefestigte Bahnen zu lenken.

"Es ist nicht unmöglich, auch sogenannte verdorbene Hunde wieder zu resozialisieren und deren Baustellen zu reparieren. Dazu bedarf es erfahrene Hundekenner, die mit entsprechend Kompetenz den Charakter des Hundes einzuschätzen wissen und dann mit viel Zeit gezielt an seiner Verhaltensschieflage arbeiten", ist sich Karin Kuhlmann sicher. Jeder habe eine zweite Chance verdient. Die Vorarbeit zur Resozialisierung leistet sie mit ihrem Team in der Tierherberge Kamp-Lintfort, darauf können Menschen, die ein solches Tier aufnehmen aufbauen. Karin Kuhlmann verspricht: "Wenn auch der Weg mit einem „schwierigen “ Hund zum alltagstauglichen Wegbegleiter oft länger und steiniger ist, so wird das Erfolgserlebnis durch die Treue des Vierbeiners umso größer."

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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