Die Welt mit neuen Augen sehen - Wolfgang Steinhardt übergibt 1.700 Brillen dem Deutschen Blindenhilfswek für Afrika

Pfarrer Tobias von Boehm, Wolfgang Steinhardt (CVJM), Simone Henzler (DBHW) und Gisela Bachmann (CVJM) (v.l.n.r) freuen sich über den großartigen Erfolg. | Foto: Heike Cervellera
  • Pfarrer Tobias von Boehm, Wolfgang Steinhardt (CVJM), Simone Henzler (DBHW) und Gisela Bachmann (CVJM) (v.l.n.r) freuen sich über den großartigen Erfolg.
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„Was ist das Schwerste von allem? Was dir das Leichteste dünket. Mit den Augen zu sehn, was vor den Augen dir liegt.“, schrieb Schiller. Sicherlich metaphorisch gemeint, aber was, wenn das Leichteste ganz unmetaphorisch zum Allerschwersten wird?

Was, wenn alles dunkel ist: unendlicher Raum ohne Tiefe, ohne Grenzen? Was wenn die Welt ein schemenhaftes Gebilde ist: nicht greifbar, nicht fassbar? Was, wenn die Welt in einem Nebel liegt, den zu durchdringen unmöglich ist?
Denn nicht jedem Menschen ist es gegönnt, das Licht der Welt zu erblicken und es gleichermaßen sehen zu können. Eine Vorstellung, die für uns Sehende schier unerträglich ist.

Umso wichtiger, dass es Organisationen wie zum Beispiel das Deutsche Blindenhilfwswerk (DBHW) gibt, die „Licht“ in diese „Dunkelheit“ bringen. „Wir fördern und führen selbst Projekte durch. Im Inland sind das vor allem sportliche und kulturelle Projekte für blinde und sehbehinderte Menschen wie Skilaufen, Kunstaustellungen oder Theater mit Audiodeskription. Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit bauen oder unterstützen wir den Bau von Augenkliniken und -stationen sowie Förderzentren für blinde und sehbehinderte jungen Menschen, vor allem in Afrika. Unsere großen Projekte sind in Kenia, gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“, erklärt Projektleiterin Simone Henzler vom DBHW.

Doch hinter Organisationen stehen immer Menschen, Menschen, die vor Ort arbeiten, aber auch Menschen die losgelöst in ihren eigenen Gemeinden für Unterstützung sorgen. Einer von ihnen ist Wolfgang Steinhardt vom CVJM Moers-Hochstraß, der vor drei Jahren das Projekt „Brillen für Afrika“ initiierte. Seitdem sammelt er unermüdlich ausrangierte Brillen, die keine Verwendung mehr finden. Diese werden dann in die Länder verschifft, wo es nötig ist. Sie werden aufgearbeitet und neu verordnet. Menschen, die kein Geld für Arzt und Brillengestell haben, können auf diese Weise wieder sehen, ihrer Arbeit nachgehen und ein „normales“ Leben führen.
Vor Kurzem war es dann einmal wieder soweit. Wolfgang Steinhardt konnte stolze 1.700 Brillen dem DBHW übergeben. Insgesamt kommt er damit auf eine Gesamtzahl von 5.860 Stück. „Die Brillen sind diesmal für Entwicklungsländer in Ghana und Burkina-Faso in Westafrika bestimmt. Die gespendeten Brillen werden von Optikern aufgearbeitet und von Augenärzten den Hilfsbedürftigen verordnet“, erläutert Steinhardt. Denn für viele Menschen hängt an ihrer Sehkraft ihre ganze Existenz und damit manchmal die ganze Existenz einer Familie. „Im vergangenen Jahr wurden allein 40.000 Brillen nach Afrika verschifft“, ergänzt Simone Henzler. Dabei arbeite man vor allem „mit deutschen Vereinen zusammen, die langfristige Beziehungen in die Länder haben“, so Henzler weiter.

Dieses Engagement ist absolut herausragend. Und die meisten von uns kennen das doch: Die ein oder andere Brille schlummert da aussortieret vor sich hin. Mit dem Wissen, dass in diesem für uns wertlos gewordenem Gestell so viel Hoffnung liegt, soviel Potenzial steckt, das Leben von Menschen nachhaltig zu erleichtern oder zu verändern, erscheint dieses in einem ganz neuen Licht. Wer also seiner alten Brillen ein „zweites Leben“ und einem Menschen eine zweite Chance schenken möchte, kann sich an Wolfgang Steinhardt (Tel. 02066/227260) oder an das Gemeindezentrum Hochstraß wenden.

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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