Bildstock an der Gruft: Die Leserbriefe (update 13.10.)

Alfred Reimann und Pastor Weskamp vor dem Bildstock an der Gruftstraße. Foto: Heinz Holzbach
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  • Alfred Reimann und Pastor Weskamp vor dem Bildstock an der Gruftstraße. Foto: Heinz Holzbach
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Die Diskussion über den Bildstock an der Gruftstraße: Heute Nachmittag sind die ersten Leserbriefe in der Redaktion des Klever Wochenblatt eingetroffen.

Eine aktuelle Stellungnahme der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen finden Sie hier. Und hier lesen Sie eine Erklärung der Offenen Klever (OK)

(13.10.2011) Lothar Faaßen: "Bildstock hin oder her, da mag ein jeder seine eigene Meinung haben. Aber: dass dem Pastor Weskamp von den Bürgern aus Donsbrüggen nicht der Rücken gestärkt wird - dem möchte ich ausdrücklich widersprechen! Die meisten (und ich behaupte: "fast alle") Bürger stehen hinter ihrem Pastor! Nur: wir aus Donsbrüggen sehen hier sicherlich nicht die Notwendigkeit, dieses -zu Ihrem Leidwesen- via der örtlichen Presse zu tun (aber jetzt muss ich mich doch einmal zu Wort melden).

Mir persönlich sind die Kritiker oder die Leute, die sich gar über den Bildstock tierisch aufregen, völlig egal.
Zudem sei gesagt, dass
1. man auf der Gruftstraße ohnehin nicht rasen kann (somit ist die häufig dargelegte Unfallgefahr absoluter Unsinn)
2. diejenigen, denen der Bildstock nicht gefällt, einfach nicht hinschauen sollen
3. für solche, die sich vom Bildstock sogar angewidert fühlen, die Ausweichmöglichkeit über den Klever Ring gegeben ist ("da kannste auch mal Gas geben").

Einen herzlichen Gruß an Pastor Weskamp, "unseren Macher!"

Lothar Faaßen
"ein waschechter Bürger aus Donsbrüggen"

(11.10.2011) Werner Zimmer: "Die Aufregung über den Standort des Bildstocks ist mal wieder ein Beispiel für die niederrheintypische, provinzielle Sicht der Dinge. Dabei schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: Sowohl für die Jakobspilger, die Kleve auf ihrem Weg ins ferne Santiago de Compostela passieren, als auch für die Bulgaren, die auf dem Wege nach Schottland sind, ist der Bildstock eine echte Bereicherung."

(10.10.2011) Helmut Peppelenbosch sen.: "Es ist für Klever Normalbürger nicht zu verstehen, mit welchem Elan ohne yiel nachzudenken von dem Klever Bauausschuss ein sakrales Kunstwerk ( das man getrost mit dem "EIsernen Mann" oder der "Pallas Athene" in einem Atemzug nennen könnte) an einer der verkehrsreichsten Strassen Kleves genehmigt wird. Alle bisherigen Äusserungen Klever Bürger -ob privater oder parteilicher Natur- lassen die verkehrsgefährdende Lage des momentanen Standortes an der Gruft völlig ausser Acht! Hier sollte partei- und konfessionsübergreifend ein Konsens aller beteiligten Gremien für einen adäquaten, die Verkehrssicherheit nicht beieinträchtigenden Standpunkt gefunden werden. Mein Vorschlag: Wie wäre es mit dem Rasenplatz vor dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium an Stelle der beiden Reklametafeln? Dort könnten die Menschen verkehrsunbehelligt ihrer Andacht nachgehen, zumal es auch eine Lage am Pilgerweg nach Santiago de Compostela sowie dem Fernwanderweg E8 (Schottland, Karpaten,Bulgarien) wäre!"

(08.10.2011) Hans Laakmann: "Und was ist da so schlimm an diesem gelungenen Bildstock? Etwa, wenn er Verkehrsteilnehmer, auch nach nur einem kurzen Blick, zum Nachdenken anregt? Gerade an einer vielbefahrenen Strasse? Sind nicht schon genug Zeichen und Symbole unserer ChristlichenKultur aus verschiedenen Gebäuden und Plätzen verbannt worden? Müssen wir Christen uns denn immer von den Andersdenkenden sagen lassen, wo bitte schön die Kultur anfängt und wo sie aufhört? Wenn eine Moschee gebaut wird, schreien alle Hurra, aber wenn ein einfacher Bildstock aufgestellt wird, ist er einigen Leuten nicht genehm und soll wieder verschwinden!! Ich jedenfalls danke Herrn Pastor Westkamp und den anderen Mitinitatoren für ihr Engagement und bitte sie, sich nicht von solchen kleinkarierten Geistern beirren zu lassen! Auch das ist ein Grund - neben vielen anderen Gründen sicherlich - dass dieKirche von unten ausgehöhlt wird. Und somit war es sicherlich auch deswegen ein Hauptanliegen des Papstes bei seinem Deutschlandbesuch: Mehr Glaubenund mehr Zeugnis geben!"

(07.10.2011) Wolfgang Kalscheur: "Berufsverkehr auf der Gruft, eine lange Autoschlange windet sich nach oben, „Stop and Go“. Vor mir ein Wagen mit der hintaufgeklebten Botschaft: “Eure Armut kotzt mich an“, ein Fahrzeug davor zeigt allen einen grossen „Stinkefinger“. Ich bin entsetzt über diese brutalen Informationen, da taucht zu meiner Rechten der neue Bildstock auf. Was für ein schöner, friedlich-christlicher An- und erholsamer Augenblick! Meine Gedanken beruhigen sich. Danke sage ich allen Initiatoren für dieses sofort wirkende Medikament zu meiner Seelenhygiene."

Dr. Heidemarie Schmidt: "Da bemühen sich seit ein paar Jahrzehnten die Klever Ratsleute, den Auto-Verkehr auf der engsten und meist befahrenen Straße der Stadt mit starker Hanglage und ohne Ausweichmöglichkeit einigermaßen zu regeln, Staus inbegriffen. Nun kommt ein Pastor aus Donsbrüggen und hat endlich eine Lösung zur Verkehrsberuhigung: Mit Genehmigung der Stadtverwaltung lässt er eine Madonnen-Plastik in einen Metall-Käfig stellen, baut sie am engsten Teil der Straße am Rad auf und rät freundlich, dort einmal inne zu halten oder im Stau ein kleines Gebet zu sprechen.
Warum ist da bloß vorher niemand drauf gekommen? Die Gruftstraße als verkehrsberuhigte Zone? Autofahrern empfehle ich beim Halt den Motor abzustellen (Umwelt!), den 1. Gang einzulegen, Handbremse anzuziehen und die Warnblinkleuchte zu betätigen. Erst dann - bitte aber ein kurzes -Gebet und sofort zügig weiterfahren. Nachfolgende möchten schließlich auch inne halten. Fahranfängern empfehle ich , auf der anderen Seite bergab selbiges zu tun.
Super Idee - genau an dieser Stelle, wo bekanntermaßen die LKWs aus Bulgarien nach Schottland vorbeifahren oder die Pilger nach Spanien hier einkehren. Dem Pastor ist das ganze so wichtig, dass er sogar gedroht hat, seine Gemeinde (Schäfchen) zu verlassen, falls die Stadt den Käfig doch lieber wo anders hin setzen sollte. Merkwürdig.
Kleve wird auch anderswo interessant: Da soll eine riesengroße Plastik-Minerva (Original steht im Museum) aufs Dach neben Haus Koekkoek gestellt werden. Die kann man dann schon in Duisburg sehen, weil der Niederrhein ja so flach ist. Ich hätte da noch einige interessante Vorschläge: Den Gott Mammon in Plastik auf das Dach einer der großen deutschen Bank, eine (heilige) Kuh auf das Dach des alten Rathauses, Ochs und Esel brauchen wir nicht, haben wir schon. Aus ästhetischen Gründen empfehle ich noch zusätzlich alle bunten Plastik-Schwäne, die zum großen Teil die Bürgersteige verunzieren, auf die Dächer zu stellen. Nur weiße Schwäne dürfen unten bleiben.
Und damit auch alle anderen Bürger, die ein Dach über dem Kopf haben, Spaß kriegen, kann sich jeder ein buntes Plastik-Schaf zwischen Schornstein und Sattelitenschüssel positionieren, ich persönlich bevorzuge ein schwarzes.
Übrigens könnten wir uns dann alle Marketing-Anstrengungen schenken, Kleve wäre eine kreativ witzige Provinz-Attraktion. Am Niederrhein."

Jan Berghaus: "Ich kann auf zusätzliche Glaubensmonumente im öffentlichen Raum sehr gut verzichten und möchte auch keine Heiligenfiguren sehen wenn es sich vermeiden läßt.
Abgesehen davon steht der Bildstock an einer unmöglichen Stelle und ist ein das Auge beleidigender Ausbund an Häßlichkeit und Geschmacklosigkeit! Beton und verzinktes Eisen. Wer auch immer sich berufen fühlt so etwas aufzustellen sollte doch zumindest über genügend Geschmack und handwerkliches Geschick verfügen ein gefällig aussehendes ästhetisch Ding zu bauen!

Alfred Skrzipek: "Die Errichtung des Bildstockes an der Gruft und werte ihn auch als "religiöse Markierung". Die Reaktion der "Grünen" kann ich nicht verstehen."

Frank Torhoff: "Als Grünen-Wähler der ersten Stunde muss ich in letzter Zeit zunehmend feststellen, dass diese Partei immer intoleranter und atheistischer wird !
Schade eigentlich !
Aber kein Wunder in einer verkommenden vom Turbokapitalismus diktierten Gesellschaft !!!"

Dr. Barbara Hendricks, MdB: "Die Grünen in Kleve irren sich. Innehalten ist nicht das selbe wie anhalten. Innehalten tut man in Gedanken und das geht auch, wenn man mit dem Auto die Gruft entlang fährt."

Traute Arnold: "Die Kopie der Lourdes-Madonna in einem Edelstahlgehäuse an der Hauptverkehrsstrasse Kleves, über diese Kombination lässt sich wohl nachdenken. Wenn die Initiatoren einen Besinnungsplatz, einen Ort des kurzen Innehaltens am geographischen Mittelpunkt zwischen 2 Kirchengemeinden planten, warum wählten sie nicht den ca. 30 m entfernten Fußweg am Waldrand. Hier hätte eine Bank dem Andächtigen die Möglichkeit gegeben, zu verweilen.
Selbst gläubigen Katholiken, die hin und wieder die Bildstöcke im Tiergartenwald bei Donsbrücken oder in der Nähe des Kupfernen Knopfes mit Blumen schmücken, wird sich, sofern sie etwas kunstsinnig sind - was man in Kleve mit 2 Museen üblicherweise ist - beim Anblick der im Edelstahlgehäuse eingeschlossenen Figur der Wunsch nach einer anderen Gestaltung aufdrängen. Ich hätte mir zum Beispiel vorstellen können, dass etwa mit der Abstraktion einer Schutzmantelmadonna in Edelstahl, hergestellt von der Gefängniswerkstatt, die auch das Gehäuse gebaut hat, ein stimmigeres Ensemble hätte entstehen können. An den oben genannten Bildstöcken saß ich öfters zu einer Pause beim Nordic Walking, und es konnte schon vorkommen, dass mir spirituelle Gedanken kamen. Sicher werde ich nie beim Bildstock an der Gruft sitzen und meditieren, höchstens beim spätnachmittäglichen Stau im Auto vorbei kriechen.

(06.10.2011) Günter Hanselmann: "Wir leben in einem Land mit christlicher Kultur. Muß man jetzt seinen Glauben verstecken, weil einige Mitbürger von Kirche nichts mehr wissen wollen?
Es ist schon lange die Planung des Bildstockes bekannt. Wenn die Fraktion Bündnis90/die Grünen dies nicht wussten, sollten sie vielleicht besser Zeitung
lesen. Der Bau wurde von der Stadt Kleve genehmigt. Wenn so leicht eine Baugenehmigung nach Fertigstellung des Objektes widerrufen werden kann, muß man auch befürchten, sein neues Haus wieder abreißen zu müssen, weil es dem Nachbarn nicht gefällt. Wenn die Gegner von Kirche nichts mehr wissen wollen, warum gehen sie dann an christlichen Feiertagen nicht zur Arbeit?
Wir sollten Pfr. Westkamp für diesen Bildstock dankbar sein und auch zur Einweihung kommen."

Kasper van Veen: "Dieser Bildstock an der Gruftstraße ist keine gute Idee. Wir leben in einer säkularisierten Welt, dazu nicht im (katholischen) Bayern. Also kann ich die Ablehnung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ganz gut verstehen. Das Madonnabild soll fast lebensgroß sein. Wie viele Autofahrer gucken sich es an, gerade da wo sie auf die kurvige Straße achten sollen. Und in wiefern hat das Papstbesuch noch seinen Einfluss gehabt...? Wir brauchen so etwas nicht, auch wenn es da einen Pilgerweg gebe. Dass Pastor Weskamp sein Weiterfunktionieren von dem Bildstock abhängig macht, riecht nach Erpressung! Leider hat die Errichtung schon einiges Geld gekostet, aber trotzdem: weg mit dem Bildstock, und versetzen auf einen Platz bei einer katholischen Kirche in der Nähe."

Elvira Rohra: "Die Arbeiten konnte man seit längerer Zeit beobachten, warum hat man sich nicht früher zu Wort gemeldet? Wem hat der Bildstock bisher Schaden zugefügt, wem wird Schaden entstehen? Man sollte doch immer positiv und an das Wohlergehen der Menschen denken. Ich selber bin ein total neutral denkender Mensch, weder politisch noch religiös in eine Richtung denkend, und bin sicher, dass dieser Bildstock in dieser unsicheren Zeit, vielen Menschen ein Gefühl für Schutz und Geborgenheit symbolisieren könnte!? Könnte da etwa auch negatives Denken oder sogar Neid eine Rolle spielen, diesen Bildstock entfernen zu lassen?"

Daniel Rütter für die Klever FDP: "Die Stellungnahmen und nun auch der Antrag der Grünen zum Bildstock an der Gruft sind unwürdig und vollkommen überzogen. Die FDP hingegen freut sich über das Engagement der katholischen Kirchengemeinde und der Spender. Diese haben es nicht verdient, dass ihr Engagement nun auf diese Art und Weise öffentlich durch Politiker der Grünen herabgesetzt wird.“, so Kleves FDP-Vorsitzender Daniel Rütter. „Man muss allerdings auch der Stadtverwaltung den Vorwurf machen, eigenmächtig alle politischen Gremien übergangen zu haben. Somit war eine vernünftige Diskussion um den Standort im Vorfeld unmöglich. Dieses Verschulden der Verwaltung kann aber nun nicht der Kirchengemeinde zum Nachteil gereicht werden. Der Standort mag nicht optimal sein, ist allerdings auch nicht derart nachteilig, sodass eine Entfernung des Bildstocks vollkommen unangebracht wäre. Die Grünen sollten ihren Antrag daher zurückziehen und damit diese unselige Diskussion in der Öffentlichkeit beenden.“, so Rütter abschließend.

Friedrich Foerster: "Bildstock: Ja! Aber bitte nicht da!
Die Büttenreden-Schreiber aller Karnevals-Vereine werden sich vor Vergnügen auf die Schenkel hauen, weil ihnen mal wieder so viel erstklassiger Stoff kostenlos frei Haus geliefert wird.
Was genau ist denn geschehen?
Die bündnis-grüne Ratsfrau Wiltrud Schnütgen wird persönlich angegriffen, weil sie den Ort, an dem der Bildstock aufgestellt worden ist, mit sachlichen Gründen für ungeeignet hält. Es geht ihr ja ausdrücklich nicht um den Bildstock selber, sondern nur um den Ort, an dem er aufgestellt worden ist.
Wiltrud Schnütgen ist mir seit meinen Jugendjahren gut bekannt. Nicht ein einziges Mal habe ich bis heute etwas Anti-Christliches oder Marien-Feindliches von ihr gehört oder gelesen.
Im Gegenteil kenne ich sie als einen eher zurückhaltenden und besonders vernünftigen, sachkundigen und sachlichen Menschen. Ihr liegt es völlig fern, die religiösen oder sonstigen Gefühle anderer Menschen zu verletzen. Das würde ich keineswegs von allen bündnis-grünen Ratsmitgliedern sagen und schreiben, über Wiltrud Schnütgen aber äußere ich mich so mit allem Nachdruck!
Der Bildstock ist an der Gruftstraße aufgestellt worden, weil sich dort angeblich zwei „Fernwanderwege“ kreuzen. Einer von beiden führt angeblich mal „von England nach Bulgarien“, ein anderes Mal „von Schottland in die Karpaten“: Hauptsache, über unsere Klever Gruftstraße.
Leider ist es mir nicht gelungen, jemanden zu finden, der von diesem „Fernwanderweg“ schon einmal etwas gelesen oder gehört hatte, bevor es um den Bilderstock ging. Auch habe ich noch nie jemanden getroffen, der oder die gerade zu Fuß auf dem Weg von Britannien nach Südost-Europa oder umgekehrt war. Ein Bildstock ist üblicherweise ein Ort der inneren Einkehr oder des stillen Gebetes.
Wer das Bedürfnis danach hat, dem sollte durchaus eine geeignete Stelle dafür angeboten werden. Das ist schon ein Gebot der Toleranz.
Gibt es dafür aber wirklich keine bessere Stelle als die jetzt gewählte?
Ein kurzes Stück weiter bergauf ist zum Beispiel eine freie Rasenfläche an der Kreuzung Ringstraße / Römerstraße / Stechbahn.
Seltsam finde ich, dass Herr Weskamp seine „weitere berufliche Zukunft“ mit dem Bildstock verbinden möchte. Einerseits könnten Ratsmitglieder jetzt überlegen, gleich zwei Probleme mit einem einzigen Ratsbeschluss zu lösen. Andererseits wäre es neu, dass katholische Pfarrer wie Selbständige ihren Arbeitsort frei wählen können. Ist man nicht mehr dem Bischof Gehorsam schuldig? Und was wird der wohl tun, wenn ein Pfarrer versetzt werden möchte, weil eine Ratsmehrheit den Ort eines Bildstockes für ungeeignet hält?"

Josefa Lintzen: "Die Diskussion um den Bildstock ist schon sehr bedauerlich. Gerade in der heutigen Zeit – der Hektik, des Stresses und Burn-Out´s – sollte man solche Orte haben. Die Muttergottes an der Gruftstraße wird tagtäglich viele Berufspendler und Schüler auf ihrem Weg begleiten. Wer auch immer möchte, kann mit Ihr Zwiesprache halten und bestärkt in den Tag oder auch den Abend gehen. Selbst ein kurzer Blickkontakt reicht da manchmal aus. Gut das der Bildstock dort ist wo er jetzt ist. Danke an alle die sich dafür eingesetzt haben."

Christoph Hünnekes: "Also generell habe ich ja nichts gegen solche Skulpturen oder Ähnliches, aber was hat das mit Kleve zu tun , und warum direkt an so einer viel befahrenen Strasse wie die Gruft. Kleve hat so viel Park , da hätte das viel besser gestanden. Man sollte sich nicht wundern wenn das ewig und drei Tagebeschmutzt oder beschädigt wird."

Manuela Marth: "Ich halte nichts von dem geplanten Vorhaben. Es gibt viele Christen hier, ein Kreuz hätte es auch getan. An Maria als" Mutter Gottes" glauben viele gar nicht, das ist mir zu sehr katholisch.Warum soll der Bildstock dann nicht in Donsbrüggen stehen, da wo der "Schutz"eines Bildstock auch gewollt und erwünscht ist? Ich erwarte keinen Schutz von Maria. Mir ist der Platz zu zentral und öffendlich, eben kein katholisches Privatgelände. Man kommt nicht daran vorbei dass stört mich sehr. Aber das entscheiden wohl wieder andere, wer fragt schon die Klever selbst?"

N. Hunzelaer: "Seit  meiner Geburt (Kellen Luisenplatz)lebe ich hier in Kleve,und ich erinnere mich: Zu den großen katholischen Festen/Prozessionen wurden Straßen und Plätze geschmückt. Sehr gut kann ich mich daran erinnern,dass wir schon als Schulkinder mit unseren Müttern kleine Hausaltäre liebevoll hergerichtet haben.Dazu haben wir in den Wiesen,die damals noch voller Blumen waren, Blumen gepflückt und zum Schmücken der Hausaltäre zur Mutter gebracht. Dazu wurden kleine Fahnen an Stöcken befestig  und an den Straßenrändern aufgestellt. An den großen Straßenkreuzungen wurden dann durch Erwachsene kunstvolle Blumenaltäre errichtet. Mit lautem Gesang zogen dann die Menschen durch die Straßen und beteten an den Altären. Nun wird in unserer,vom katholischen Glauben geprägten Stadt,ein Bildstock aufgestellt.
Für viele Bürger erfüllt sich damit der Wunsch,den Glauben nun mal sichtbar  zu  machen. Und schon meldet sich eine Ansammlung von Amöben und beantragt die Entfernung des Bildstocks an der Gruftstrasse. Demokratie bedeutet nicht,dass Minderheiten sich gegen den Willen der Mehrheit durchsetzen könne, sondern fordert von Minderheiten dass sie die Meinungen der Mehrheit akzeptieren. Niemand möchte,dass Mitglieder von Bündnis 90- die Grünen regelmäßig am Bildstock vorbei fahren und sich somit einer nicht zu unterschätzenden Gefahr für ihr Seelenheil aussetzen. Aber bei den vielen Umgehungsstrassen werden sie sicher einen Weg finden sich dem Anblick des Bildstocks zu entziehen. Aber  weiterhin ist Vorsicht geboten: In Rindern, auf dem Drususdeich könnten sie unserem Herrgot am Kreuz begegnen."

(05.10.2011) Anton Loock: "An "Bernhard von Donsbrüggen": Unser Herr wurde ans Kreuz geschlagen, Millionen wurden ihres Glaubens wegen ermordet oder erlitten schwerste Qualen. Ein "Fels" wird doch nicht wegen einiger Kleingläubigen, für die Toleranz allenfalls ein Lippenbekenntnis ist, den Kampf aufgeben und das Feld räumen. Halt Pool."

Frank Rissel: "Der Glaube eines jeden einzelnen Bürgers ist zu respektieren,- dafür haben wir unsere Kirchen, Gemeindehäuser und auch unsere Moscheen.
Für die Protestanten spielt die Marienverehrung kaum eine Rolle, daher ist der Bildstock eindeutig Zeichen des katholischen Glaubens. Ich kann mich überhaupt nicht mit dieser Figur identifizieren. Ein schlichtes Kreuz hätte durchaus gereicht,- wenn überhaupt."

Wilhelm Ost: "Vor einigen Jahren wurde an der Annabergstrasse ein Bildstock von der KAB Materborn aufgestellt. Zweimal im Jahr treffen sich hier Menschen um zu beten. An den anderen Tagen im Jahr trifft man an dem Bildstock Menschen die Ruhe suchen, sich ausruhen, beten!
Herrn Pfarrer Westkamp ist zu danken, dass es gelungen ist einen Bildstock zu schaffen, direkt am Wander- und Pilgerweg. Zu danken ist auch Jenen, die dazu beigetragen haben. Ich hätte mir den Bildstock etwas mehr in die Hanglage hinein gewünscht, damit später auch eine Sitzbank für die Wanderer und die, die mit ihrem Fahrrad vorbei ziehen dort Ruhe und Erholung finden können. Traurig ist, das Volksvertreter unserer Stadt den Gedanken haben, den Bildstock zu entfernen. Sie sollten sich bewußt sein, das ihr Religionsferne eines Tages konsequenzen hat."

Matthias Crins: "Kindergärten und Schulen haben Geldsorgen und müssen um jeden Cent kämpfen,für solchen Unsinn fehlen mir die Worte. Aber vielleicht beten die Leute die nicht mehr zur Kirche gehen an dieser schönen, wenig befahrenen Straße und gehen in sich."

Theo Kehren: "Es ist mir zu einfach ein NEIN gegen den Bildstock und dessen Entfernung zu akzeptieren. Ich erinnere daran, dass nicht nur in Donsbrüggen ein Wegekreuz steht, der Klever Ortsteil Kellen kann sich mit Wegekreuzen in jeder Himmelsrichtung schmücken. Ich freue mich, wenn nun die Stadt Kleve mit einem weiteren Christliches Symbol, diesmal einen Marienbildstock, geschmückt wird.
Diejenigen, die von der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ federführend mit der Formulierung des Antrags beschäftigt gewesen sind, sollten der Klever Bevölkerung öffentlich sagen, welche Argumente eigentlich gegen einen Bildstock als christliches Symbol im öffentlichen Raum sprechen.
Ich habe noch nicht vergessen, dass es sich bei der politischen Gruppierung um eine Fusion-Partei handelt. Der Bündnis90-Teil hat mit Hilfe der christlichen Kirchen und als Teil dieser, in der damaligen DDR die dortige Befreiung vom Unrechtsystem herbeiführte
Christliche Symbole werden bisher – Gott sei Dank – noch ohne Diskussionen im christlich geprägten Deutschland akzeptiert, auch am Niederrhein. Somit ist die von der vorgenannten Partei initiierte Diskussion mehr als bemerkenswert.
Man kann sicherlich über den gewählten Standort eine andere Meinung haben. Ob zum Innehalten die vorbeieilenden Fußgänger, klingelnden Radfahrer und die Autofahrer im Rücken stören, mag jeder für sich entscheiden. Dass die Staufahrer sich hier und da mal angestoßen fühlen, würde ich gerne hoffen. Ich hätte auch einen Punkt an der belebten Verkehrsachse und Schnittpunkt von Wanderwegen gewählt, allerdings einige Meter weiter bei dem oberen und unteren Zugang zum Wald. Vielleicht sprachen aber genehmigungsrechtliche Gründe dagegen. Statt einer bunten Lourdes-Madonna hätte ich auch lieber eine „Niederrheinische Madonna“ gesehen, in Anlehnung an die bedeutenden Holzschnitzer der Region. Trotz meiner Anmerkungen akzeptiere ich die getroffenen Entscheidungen und beglückwünsche die Initiatoren."

Alfred Reimann und Pastor Weskamp vor dem Bildstock an der Gruftstraße. Foto: Heinz Holzbach
Pastor Weskamp aus Donsbrüggen, Initiator des Bildstockes an der Gruftstraße
Autor:

Klaus Schürmanns aus Kleve

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