"Das ruiniert die Stadt"

Michael Kotters, Ralf Daute, Henriette Wiggerts und Wolfgang Paterok (v.li) gehören der Initiative "Denkpause für die Unterstadt" an. Sie kritisieren neben dem geplanten Sontowski-Bau auf dem Minoritenplatz den Umgang der Verwaltung und des Rtaes mit den Kritikern und der Bürgerschaft.
  • Michael Kotters, Ralf Daute, Henriette Wiggerts und Wolfgang Paterok (v.li) gehören der Initiative "Denkpause für die Unterstadt" an. Sie kritisieren neben dem geplanten Sontowski-Bau auf dem Minoritenplatz den Umgang der Verwaltung und des Rtaes mit den Kritikern und der Bürgerschaft.
  • hochgeladen von Annette Henseler

„Es ruiniert die Stadt.“ Wolfgang Paterok wählte am Donnerstag eine klare Sprache in seiner Kritik rund um das Thema Minoritenplatzbebauung. Er forderte eine Besinnung auf die Ursprungsplanung, so, wie sie die Bürger bei der Bürgerbefragung geäußert hätten. Dass heute von dem Versprechen des Klever Stadtrates, sich dem Bürgervotum anzuschließen nichts mehr zu sehen und zu hören ist, wollen Paterok und die weiteren Mitgliedern der Initiative „Denkpause für die Unterstadt“ so nicht hinnehmen.

Er kritisiert den Umgang mit den Bebauungs-Kritikern, legt aus, dass der Wille des Investors mehr zähle als der Bürgerwille. Besonders ärgert ihn, dass sich die CDU nicht gegen die von Sontwoski und Partner geäußerte Forderung nach „Entpolitisierung“ der Debatte distanziere. „Welche Zustände herrschen im Rathaus, dass gestandene Leute einen Maulkorb verhängt bekommen, dass pensionierte Mitarbeiter der Verwaltung den Mund nicht aufmachen dürfen?“ Dem pflichtete Geschäftsmann Michael Kotters bei: „Ich weiß von Geschäftsleuten, dass sie Angst haben - auch wenn ich nicht weiß, wovor. Aber die Angst ist spürbar.“

Der Bebauung des Minoritenplatzes durch die Erlanger Firma Sontwoski und der Planung zur Bebauung der Hafenstraße stehen die Mitglieder der „Denkpause“ durchweg kritisch gegenüber.

Stadtplanerin Henriette Wiggerts beleuchtete Donnerstag erneut die zu kritisierenden Punkte: Neben der durchweg als zu groß empfundenen Bebauung, die im Übrigen den von den Bürgern gewollten Planungen entgegensteht, setzt die Kritik an der als wenig demokratisch empfundenen Arbeit von Seiten der Verwaltung und des Stadtrates an. „Ein Bau von 40 Metern Breite und 110 Metern Länge fällt ganz aus dem Rahmen“, so die Stadtplanerin, die früher in den Niederlanden tätig war. Auch die Pläne zur Bebauung der Hafenstraße beurteilt sie negativ. Würde alles umgesetzt wie geplant, blieben gerade einmal 2000 Quadratmeter öffentliche Grünfläche - „das ist ein größerer Garten in Kleve“, so Wiggerts. Auch den Geschäften, die in den Sontwoski-Bau einziehen sollen, kann Wiggerts nichts abgewinnen. „Da ist nichts Neues oder Interessantes dabei - das Argument, der Bau würde Niederländer nach Kleve locken, zieht nicht. Denn die Niederländer kommen wegen der kleinen und gemütlichen Geschäfte, auch wegen des leckeren Kuchens und des Angebots eines Discounters, das sich deutlich vom niederländischen Angebot unterscheidet.“ Der Leerstand sei vorhersehbar - ein Leerstand, der zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehe.

Zur Zeit können Bürger Anregungen und Bemerkungen im Interimsrathaus loswerden. Dort liegt die Planung im Zimmer 224 aus. Ralf Daute, Initiator der „Denkpause“: „Die Verwaltung kann die Anregungen nicht unter den Tisch fallen lassen. Sie muss antworten.“

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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