Steht der Wassersport vor dem Aus?

Würde die Schleuse geschlossen, stünde die Freizeitschifffahrt vor dem Aus. | Foto: privat
  • Würde die Schleuse geschlossen, stünde die Freizeitschifffahrt vor dem Aus.
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Die Ankündigung kam aus dem Nichts - seit dem 16. Januar ist die Schleuse in Brienen geschlossen. Das wollen Kleves Wassersportvereine und die Evangelische Jugend Kleve nicht so einfach hinnehmen. Denn ohne Schleuse sei der Wassersport auf Dauer nicht aufrecht zu halten.

Kurzfristig, so Bernhard Witt, Vorsitzender der Klever-Segler-Gemeinschaft, waren die Segler der KSG am stärksten betroffen. Denn ihre Boote lagen im neuen Winterlager am Spoykanal, das erst kürzlich mit Zuschüssen der Stadt Kleve - immerhin 275 000 Euro - errichtet worden war. „Wir hatten keine Möglichkeit mehr, den Spoykanal zu verlassen - sieht man mal von dem teuren und nicht zumutbaren Transport per Tieflader ab“, so Witt.

Hintergrund der Schleusenschließung in Brienen sind Überlegungen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und das Verkehrsnetz der Bundeswasserstraße von Grund auf neu zu strukturieren. Dabei sollen Personal- und Sachmittel auf die Bundeswasserstraßen konzentriert werden, die ein hohes Verkehrsaufkommen haben,. „Hierbei werden die Belange der Sport- und Freizeitschifffahrt völlig missachtet“, sind sich die betroffenen Vereinsmitglieder einig.
Das vom Bund angedachte Konzept würde dazu führen, dass zukünftig nur noch sehr wenige Wasserstraßen vom Bund unterhalten würden und das gesamte Netz mit den Anschlussstellen an die Nachbarstaaten somit verfallen würde.

In Kleve wurde in den vergangenen Jahren kräftig investiert: So war auf Verlangen der Schifffahrts- und Wasserverwaltung beim Bau der neuen Umgehungsstraße eine Brücke mit einer lichten Durchfahrtshöhe von 6,10 Metern gebaut worden. „Völlig überdimensioniert, wenn künftig keine Schiffe mehr den Kanal befahren“, kommentieren die Vereinsmitglieder. Die Kosten - 1,8 Millionen Euro - trug die Stadt Kleve. Der Neubau des Bootshauses des Klever Ruderclubs, das neue Winterlager, das von allen Betroffenen genutzt und mit sehr viel Eigenleistung erst vor Kurzem fertiggestellt wurde, und weitere Maßnahmen würden durch eine endgültige Schleusenschließung konterkariert.

Für die evangelische Jugend machte Dieter Rapp deutlich, dass die Jugendarbeit auf dem Wasser deutlich erschwert, wenn auf Dauer nicht gar ganz unmöglich werde. „Wenn die Exodus ihr Winterlager nicht mehr erreichen kann, ist die Arbeit mit dem Schiff kaum noch möglich.“

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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