„Chest Pain Unit“
Ausgezeichnete Behandlung von Herzinfarkten

Freuen sich über die erneute Zertifizierung der Chest Pain Unit im St.-Antonius-Hospital: Chefarzt Dr. Norbert Bayer, Geschäftsführer Sascha Sartor und Regionaldirektor Philipp Kehmeier.  | Foto: KKLE/ Thomas Momsen
  • Freuen sich über die erneute Zertifizierung der Chest Pain Unit im St.-Antonius-Hospital: Chefarzt Dr. Norbert Bayer, Geschäftsführer Sascha Sartor und Regionaldirektor Philipp Kehmeier.
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Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat die „Chest Pain Unit“ (CPU) des St.-Antonius-Hospitals Kleve erneut für fünf Jahre zertifiziert. Mit ihrem Qualitätssiegel bestätigt die DGK der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums höchste Qualitätsstandards bei der Versorgung von Herzinfarkten. 

Kleve. Eine „Chest Pain Unit“, wörtlich „Brustschmerzeinheit“, versorgt Patienten mit akuten Brustschmerzen. „Plötzlich einsetzende Schmerzen im Brustkorb, die länger als fünf bis zehn Minuten anhalten, können Zeichen eines Herzinfarktes sein“, so Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. „In einer Chest Pain Unit kann die Ursache der Schmerzen schnell abgeklärt und behandelt werden.“

Hohe Qualitätsstandards in der Patientenversorgung

Die DGK-Kriterien zur Zertifizierung einer Chest Pain Unit sind streng, reichen von räumlichen und technischen Voraussetzungen bis zur Qualität und Schnelligkeit diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen. Mindestens vier Überwachungsplätze, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, sowie eine Verzahnung mit dem Notfall- und Reanimationskonzept des Hauses sind einige der Mindestanforderungen an eine von der DGK zertifizierte CPU. Das offizielle Siegel der DGK ist damit für Patienten und niedergelassene Ärzte ein sicheres Zeichen hoher Qualitätsstandards in der Patientenversorgung.  „Die Notfallversorgung von Herzinfarkten ist im Kreis Kleve außergewöhnlich gut“, so Sascha Sartor, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. „Die Basis dafür bilden die außergewöhnlich gute Versorgungsqualität unseres Klinikums und die perfekte Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst des Kreises Kleve.“ 

Zwei hochmoderne Herzkatheterlabore

Die Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums betreibt in Kleve und in Kevelaer zwei hochmoderne Herzkatheterlabore, betreut jährlich mehr als 6.000 Patienten. Sie ist damit eine der größten kardiologischen Fachabteilungen in Nordrhein Westfalen. Das seit 2005 bestehende Herzinfarkt-Netzwerk Niederrhein der Klinik in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst des Kreises Kleve hat dazu geführt, dass die Überlebenschancen von Patienten mit einem Herzinfarkt deutlich besser sind als im Landesdurchschnitt – vom Eintreffen des Notarztes bis zur Öffnung der verschlossenen Herzkranzarterie vergeht in der Regel weniger als eine Stunde.
Gefäßfräse bringt Lebensqualität zurück: Die Patienten des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums profitieren dabei auch von einem rasanten technischen Fortschritt in der Kardiologie: Die Rotablation – auch „Gefäßfräse“ genannt – ist ein Verfahren, das in der Klinik bei sehr harten und verkalkten Engstellen der Herzkranzarterien angewendet wird. „Wir können nun vor allem älteren Patienten helfen, denen wir keine Bypass-Operation zumuten können“, erklärt Dr. Norbert Bayer. „Die Durchblutung des Herzens wird schlagartig besser, die Lebensqualität kommt zurück.“
Neue Katheter-Techniken ermöglichen im St.-Antonius-Hospital Kleve und im Marienhospital Kevelaer die Behandlung chronischer Verschlüsse, hervorgerufen durch zum Teil jahrzehntealte Verkalkungen. „Chronische Verschlüsse sind keine Seltenheit“, weiß Dr. Bayer. „Bisher war in diesen Fällen jedoch nur eine medikamentöse Therapie möglich. Heute können wir die Durchblutung im Herzkatheterlabor normalisieren.“

Arztbesuche auch in Zeiten von Corona nicht aufschieben

Das sind zwei Beispiele für neue Behandlungsmöglichkeiten, von denen Patienten gerade in der Corona-Krise noch mehr als sonst profitieren. Denn: Covid-19-Patienten versterben bei fatalen Verläufen in der Regel an Herz-Kreislauf-Komplikationen. „Das Aufschieben eines notwendigen Arztbesuches ist deshalb gerade für Covid-Risikopatienten mit kardialen Problemen sehr gefährlich“, warnt Dr. Norbert Bayer. Patienten mit Durchblutungsstörungen der Herzkranzarterien, einer chronischen Herzschwäche, mit Herzklappenerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen seien besonders gefährdet. „Dringend erforderliche Behandlungen sollten deshalb unbedingt vorgenommen und auf keinen Fall verschoben werden“, so der erfahrene Notfallmediziner Bayer.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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