„An Feiertagen und im Sommer gibt’s sogar Eis“

Kurt Kaster, Koordinator für das „Essen auf Rädern“ der Mobilen Pflege Emmerich, vor den im letzten Jahr bezogenen Räumlichkeiten in der Willibrordstraße.
  • Kurt Kaster, Koordinator für das „Essen auf Rädern“ der Mobilen Pflege Emmerich, vor den im letzten Jahr bezogenen Räumlichkeiten in der Willibrordstraße.
  • hochgeladen von Verena Rohde

Kurt Kaster koordiniert das Essen auf Rädern der Caritas und gewährt einen Einblick in seine Tätigkeit.

Essen aus unschönen Alu-Schalen gehört schon lange der Vergangenheit an. Heute rollen die warmen Mahlzeiten auf attraktiven Porzellanschalen ins Haus. Warmhaltebox öffnen, Menü entnehmen und schon steht ein leckeres Drei-Gang-Menü auf dem Tisch. Das Angebot „Essen auf Rädern“ existiert in Emmerich schon eine halbe Ewigkeit. 1963 initiierte Leni Braunmüller dieses Angebot, 2008 übernahm der Caritasverband Kleve die Trägerschaft.
Seit nun mehr als 50 Jahren hat sich der Dienst kontinuierlich den Zeichen der Zeit angepasst.
Welche logistischen Feinheiten im Alltag zu beachten sind, weiß Kurt Kaster nur zu gute. Der 64-jährige Maschinenbautechniker war lange Zeit bei Unichema - heute KLK OLEO - tätig. Mit der Caritas hatte er zuvor keine Berührung, allerdings engagierte er sich schon immer innerhalb der Kirche. Seit 2014 ist er im Team „Essen auf Rädern“ mit von der Partie. Zunächst als Ersatzfahrer, ab September 2016 übernahm er als verantwortlicher Koordinator das Amt von Bruno Gersdorf. Dazu zählt unter anderem die Abstimmung der Mahlzeiten mit den jeweiligen Fahrten.
Einmal wöchentlich werden die Essensbedarfe und Wünsche bei den Teilnehmern abgefragt. Diese erhalten den wöchentlichen Speiseplan, aus dem sie zwischen einem Vollkost- und einem Vegetarier-Menü wählen können. Kurt Kaster meldet anhand dessen die Anzahl an Essen an die Küche des St. Martinus-Stiftes Elten, einer Gesellschaft des Caritasverbandes Kleve. Dort werden die köstlichen Menüs frisch zubereitet. Den Teilnehmern wird dadurch die Möglichkeit geboten, in den eigenen vier Wänden ihr Mittages-sen zu sich zu nehmen, so wie es früher war. „An Feiertagen und im Sommer gibt’s sogar Eis“, freut sich Kurt Kaster.
Sechs hauptamtliche Fahrer sorgen dafür, dass rund 65 Teilnehmer versorgt werden. Manche lassen sich dreimal wöchentlich beliefern, andere nehmen das Angebot täglich wahr.

Nicht nur Senioren nehmen den Service in Anspruch, auch Menschen mit Handicap sind dabei. Immer wieder melden sich klassische Selbstversorger, die für eine gewisse Zeit nicht die Möglichkeit haben, ihr Essen zuzubereiten. Sei es durch eine Verletzung an der Hand oder urlaubsbedingte Abwesenheit, um die zuhause geblie-bene Mutter gut versorgt zu wissen.
„Hin und wieder werden wir darum gebeten, das Fleisch klein zu schneiden oder einmal eine Flasche Wasser zu öffnen“, sagt Kurt Kaster und lacht. „Da kommt auch schon mal die eine oder andere Bitte, die gar nichts mit dem Essen zu tun hat, wie das Öffnen der Fenster oder Einstellen des Fernsehers.“
Dass nicht so viel Zeit wie gewünscht bleibt, ist keine Frage, denn schließlich wollen alle Teilnehmer ihr Essen zeitnah und vor allem heiß verzehren. „Wir liefern von Hüthum bis nach Praest“, sagt Petra Meiners, Leiterin der Mobilen Pflege in Emmerich. „Dank der hervorragenden Arbeit von Kurt Kaster und seinem Team sind wir sehr zuverlässig.“ Neben den 5-köpfigen hauptamtlichen Mitarbeitenden sind 15 ehrenamtliche Helfer dabei. Sie sorgen dafür, dass an Sonntagen, wenn die Hauptamtlichen frei haben, das Essen zu seinen Abnehmern gelangt. „Unsere Ehrenamtsgruppe ist bunt gemischt. Neben Rentnern sind auch zwei ehemalige Firmlinge am Wochenende mit dabei“, freut sich Kaster. Aktuell hat er bei der Pfarrgemeinde St. Christophorus nachgefragt, ob die Firmlingsgruppe Interesse an der Unterstützung des „Essen auf Rädern-Teams“ habe. Auch Petra Meiners unterstreicht, wie wichtig das Engagement von Ehrenamtlern ist: „Ohne engagierte Bürger wäre unsere Arbeit nicht möglich. Daher sind wir immer wieder auf der Suche nach neuen Unterstützern, die Freude an der Tätigkeit und dem Kontakt zu Menschen haben.“
Die Touren werden jeweils mit zwei Autos und zwei Personen gefahren. Neben einem Fahrer liefert der Beifahrer die Speisen aus. Vielen Bürgern sind die Berlingos mit der roten Beschriftung und dem Menüzeichen auf dem Fahrzeug bestens bekannt.
Das ganze Drei-Gang-Menü ist für erschwingliche 6,90 € erhältlich. Weitere Auskünfte erteilt Elke Richter, Mo., Di. und Fr., Tel.: 02822 10606.

Autor:

Verena Rohde aus Kleve

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