"Strijt Kruis" das Streitkreuz zum Gedenken an die Schlacht im Cleverhamm

"Strijt Kruis" Kartenausschnitt, Karte des Amtes und der Deichschau Düffel Frans van Senhem 1668 (Friedrich Gorissen, Die Düffel, Numaga XXII 1975, Nr. 3, S. 97-166)
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  • "Strijt Kruis" Kartenausschnitt, Karte des Amtes und der Deichschau Düffel Frans van Senhem 1668 (Friedrich Gorissen, Die Düffel, Numaga XXII 1975, Nr. 3, S. 97-166)
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Vorweg, wie kam ich zu diesem Thema?
In einem Wochenblättchen sah ich einen bebilderten Kurzbericht anlässlich des Geburtstages (775 Jahre) der Stadt Kleve. Das Bild zeigt die Schlacht von 1397 am Klever Hang.
Am Klever Hang? Nein, das kann nicht sein.
Die Schlacht fand in der Niederung, im Cleverhamm statt. Ich setzte mich mit dem Bildstifter, Herrn Braam, Pflege-und Altenheim, auf dessen Grund zumindest ein Teil der Schlacht stattfand, in Verbindung und Herr Braam bestätigte mir, es muss Cleverhamm heißen, es liegt wohl ein Fehler der Redaktion vor. Da Herr Braam sich sehr gut mit der Kleve und Kellener Geschichte auskennt, erkundigte ich mich bei ihm nach dem Streitkreuz (Strijt Kruis), dieses hatte ich vor langer Zeit mal in einer alten Karte gefunden. Klar, Herr Braam wusste wo es gestanden hat.

Das Strijt Kruis
Bei der alten Karte, in Wirklichkeit ist sie nicht so alt, es ist ein Nachdruck, verbessert durch Friedrich Gorissen, handelt es sich um die Karte des Amtes und der Deichschau Düffel von Frans van Senhem 1668 (Friedrich Gorissen, Die Düffel, Numaga XXII 1975, Nr. 3, S. 97-166). In dieser Karte ist das Kreuz genau eingezeichnet. Das Kreuz stand an der Wegekreuzung „die Reesse Straat" (heute Alte Reeser Straße) und "Steenpad" (heute Hoher Weg, vormals eine alte Römerstraße). Die Wegekreuzung gibt es nicht mehr, die Alte Reeser Straße wurde durch eine Abgrabung nach Süden abgeschnitten. Dort befindet sich heute der Kellener Naturpark, geschaffen und liebevoll betreut durch den Verein „Naturpark Kellen e.V.“ Das Gelände auf dem sich heute der Naturpark befindet trug den Namen „Neerveld“ und „Neerveldsway“ und genau dort soll die Schlacht stattgefunden haben, so steht es auch auf einer Steele vom Verein. Ob nun genau dort, möchte ich nicht anzweifeln, doch zu bedenken geben, dass das Cleverhamm ein sehr großes Gebiet umfasste. Als Cleverhamm wurde die gesamte Niederung bezeichnet zwischen den Ortschaften Kellen, Brienen, Wardhausen,Warbeyen, Qualburg, Till, und Huisberden. Fakt ist jedoch, dass Streitkreuz hat dort gestanden.
Das Strijt Kruis wurde nach der Schlacht im Cleverhamm zum Gedenken an diese Schlacht aufgestellt. Die Schlacht fand am 7. Juni 1397 statt. Damals zog brandschatzend Herzog Wilhelm von Berg und Herzog Wilhelm von Jülich und Geldern durch die Grafschaft Kleve. Graf Adolf von Kleve und sein Bruder Graf Dietrich von der Mark stellten die Eindringlinge im Cleverhamm und trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit gewannen sie die Schlacht. Kurze Zeit später muss das Kreuz aufgestellt worden sein. Bis wann es dort gestanden hat ist nicht bekannt, man kann den Zeitpunkt jedoch etwas eingrenzen. Bis Mitte/Ende des 17.Jh. muss es noch dort gestanden haben. Auf späteren Karten, z. B. auf der Tranchot-Karte (Karte der Rheinlande ab1794 französischen Oberst Tranchot) ist das Kreuz nicht verzeichnet. Das macht Sinn, denn Zeichen der Religion wie Kreuze wurden unter der Säkularisierung Napoleons verboten und entfernt.

Wie sah das Kreuz aus?
Sicherlich war es kein Holzkreuz, sondern ein Kreuz aus Stein geschlagen, ansonsten hätte es die Jahrhunderte nicht überdauert. Streitkreuze, auch Friedenskreuze genannt, gibt es in anderen Regionen noch und so kann man sich ein gutes Bild davon machen wie es ausgesehen haben mag. Die zeichnerische Darstellung auf der Karte von Senhem deutet darauf hin, dass es sich nicht um ein „normals“ Kreuz handelte, sondern Ähnlichkeit hatte mit dem Streitkreuz „Hillesheim-Kreuz" in Waldbröl aus dem Jahr 1703, s. Bild (Quelle Wiki).

Heute war ich am Ort der Schlacht und dachte:
Hier könnte man doch einen Hinweis auf das Streitkreuz aufstellen, oder sogar ein richtiges steinernes Kreuz. Und wie mir das so in den Sinn kam, sah ich die fleißigen Naturparkschaffenden bei der Arbeit. Natürlich habe ich die Herren vom Naturpark Kellen angesprochen und wer weiß ... vielleicht kommt da noch was.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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