Nach Herzinfarkt: Schnelle „Prozesszeiten“ zum Wohl der Patienten

Viele Einblicke in die Praxis: Dr. Norbert Bayer (l.) erläutert dem Hochschul-Team um Professor Dr. Frank Schmitz (3.v.l) die Arbeit im Herzkatheterlabor des St.-Antonius-Hospitals Kleve. (Foto: Markus van Offern / Katholisches Karl-Leisner-Klinikum)
  • Viele Einblicke in die Praxis: Dr. Norbert Bayer (l.) erläutert dem Hochschul-Team um Professor Dr. Frank Schmitz (3.v.l) die Arbeit im Herzkatheterlabor des St.-Antonius-Hospitals Kleve. (Foto: Markus van Offern / Katholisches Karl-Leisner-Klinikum)
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Im Rahmen eines zwölfmonatigen Projektes haben Studierende der Hochschule Rhein-Waal die Versorgung von Herzinfarkten im Kreis Kleve überprüft. Das Ergebnis fasst Professor Dr. Frank Schmitz kurz zusammen: „Die Versorgung von Herzinfarkten ist ausgezeichnet.“

Von März 2017 bis Februar 2018 haben acht Studierenden des Studiengangs Gesundheitswissenschaften und -management mit Koordinatorin Heike Holtappel 150 Herzinfarkte untersucht. Eine echte Fleißarbeit: Mit Hilfe anonymisierter Patienten- und Versorgungsdaten haben sie wichtige „Parameter“ der Versorgungsqualität ermittelt. Dazu gehören die sogenannten „Prozesszeiten“: Geht es schnell genug? Greifen die Rädchen ineinander? Die Antwort für den Kreis Kleve: Ein klares „Ja“. Vom Eintreffen des Notarztes beim Patienten bis zur Wiedereröffnung der verschlossenen Herzkranzarterie im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum vergeht in der Regel keine Stunde.
„Die Überlebenschance bei akutem Herzinfarkt ist deshalb im Kreis Kleve deutlich besser als im Landesdurchschnitt“, erläutert Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum. Er lobt die wichtige Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst des Kreises Kleve: Seit 2005 besteht das Herzinfarkt-Netzwerk-Niederrhein, mit dem Klinikum und Rettungsdienst die bestmögliche Versorgung von Notfall-Patienten ermöglichen.
Bei den im Projekt untersuchten Herzinfarkten fiel den Studierenden auf, dass mehr als 50 Prozent der Patienten an Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Adipositas litten. „Ein gesunder Lebenswandel kann das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich verringern“, betont Dr. Norbert Bayer. Mit der schnellen Versorgung der Patienten können Rettungsdienst und Klinikum die Folgen mindern. Das gelingt gut. Mehr als 60 Prozent der Patienten mussten nach geglückter Behandlung keine oder keine nennenswerten gesundheitlichen Einschränkungen hinnehmen. „Die meisten Patienten sind sofort beschwerdefrei“, so Bayer.
Eine bestmögliche Notfallversorgung garantieren die Herzkatheterlabore des St.-Antonius-Hospitals Kleve und des Marienhospitals Kevelaer durch Bereitschaftsdienst rund um die Uhr und modernste Technik. Die Überwachungsbettplätze sind wie eine Intensivstation mit einem Monitoringsystem ausgestattet. Die Herzkatheteruntersuchung wird im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum seit 2012 routinemäßig vom Handgelenk aus durchgeführt. Der sogenannte Radialis-Zugang ist ein besonders schonendes Verfahren mit sehr niedriger Komplikationsrate.
Das Projekt „Evaluation zur Herzinfarktversorgung im Kreis Kleve“ ist mit den aktuellen Ergebnissen noch nicht am Ende. „Die Zusammenarbeit ist für unsere Studierenden mit vielen Einblicken in die Praxis sehr interessant“, freut sich Professor Dr. Frank Schmitz. „Wir machen deshalb weiter.“ Als nächstes wollen sich die Studierenden der Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt widmen, der poststationären Versorgung von Herzinfarktpatienten.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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