Realschullehrer richtig sauer: "Die Kinder bezahlen für politische Rangkämpfe"

Die Karl-Kisters-Realschule in Kellen | Foto: Tim Tripp

Kurz vor dem Start in die Osterferien hat das Lehrerkollegium der Karl Kisters Realschule in einem Leserbrief klare Worte zur Schulsituation in Kleve gefunden. 

"Man kann es kaum glauben, mit welcher Argumentation die Ratsmitglieder der SPD, Grünen und Offenen Klever (OK) eine Entscheidung herbeigeführt haben, die weder dem bekundeten Willen der Eltern und deren Kindern entspricht, noch aus pädagogischer Sicht verantwortbar ist. Es wäre leicht möglich gewesen, mit einem vierten Zug an der Karl Kisters Realschule für eine entspanntere Lage nicht nur bezüglich der Klassengröße zu sorgen, sondern im Rahmen von einer gewünschten Inklusion und hinsichtlich der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler auch diesem Anspruch gerecht zu werden.
Wenn eine Klasse von Anfang an mit 30 - 34 Kindern starten muss, besteht kaum die Möglichkeit, noch irgendein Kind zu einem späteren Zeitpunkt aufzunehmen, auch wenn zwingende Gründe vorliegen oder einfach nur ein Umzug ansteht. Die Unterrichtsbedingungen sind zudem unvergleichlich schwieriger als in einer Klasse mit einer pädagogisch sinnvollen Klassengröße - und das unter Umständen bis zur Fachoberschulreife.
Die SPD argumentiert unnachgiebig, eine Dreizügigkeit umsetzen zu wollen, weil es im letzten Jahr so beschlossen worden ist. Zudem sagen sie, sie würden die Gesamtschulen unterstützen wollen. Man war sich allerdings auch darüber einig, wenn erforderlich, eine Überhangklasse zu bilden. Diese Situation ist jetzt gegeben. Die Grünen und die OK bekennen sich eindeutig dazu, durch die manipulierte Dreizügigkeit die Gesamtschulen zahlenmäßig füllen zu wollen. Man könnte auch sagen: Die Kinder bezahlen für politische Rangkämpfe.
Eine künstliche Verknappung der Plätze an einer beliebten Schule kann eigentlich nur als Schikane bezeichnet werden und scheint additiv ein geduldeter Angriff auf eine Schulform sowie eine wissentliche Benachteiligung derselben zu sein, die, wenn es nach dem Willen bestimmter Parteien geht, in einem anderen System aufgehen soll."  

Sabine Bötcher und Kolleginnen und Kollegen der Karl Kisters Realschule

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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