Polnische Übersetzerin unterstützt Beratungsteam

Rita Fergen von der Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas mit Agnieszka Senkova, die aufgrund eines Praktikums als polnische Übersetzerin in Beratungsgesprächen tätig ist.
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Im Rahmen eines Praktikums unterstützt Agnieszka Senkova einen Monat lang die Schuldner- und Insolvenzberatung des Caritasverbandes Kleve, indem sie bei Beratungsgesprächen mit polnischen Menschen die Inhalte übersetzt. Das Angebot läuft parallel zur Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) und wird vor allem am Standort Emmerich gut angenommen.

Die 33-jährige Polin hat nach ihrem Theologie- und Philosophiestudium zunächst in Irland gearbeitet, geheiratet und ist mit ihrem Mann in die Slowakei gezogen. 2012 kam sie nach Deutschland, belegte ihren ersten Deutschkurs (B1), und bekam ihr zweites Kind. Nach der Babypause wollte sie ihre Deutschkenntnisse ausbauen und wurde vom Arbeitsamt über eine Qualifizierungsmaßnahme für Migranten an die Akademie Klausenhof vermittelt. Dort lernt sie seit Januar dieses Jahres intensiv Deutsch auf dem Level B2. Der Kurs läuft insgesamt sechs Monate und beinhaltet ein einmonatiges Praktikum. Dass sie dieses bei der Caritas absol-viert, ist nicht ganz zufällig. Rita Fergen, komm. Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung, nahm vor einiger Zeit Kontakt zur polnischen Gemeinde in Emmerich auf. „Ich schilderte Pfarrer Minta die Problematik, dass immer mehr polnische Mitbürger in die Schuldenfalle geraten, wir jedoch Probleme haben, sie verständlich zu beraten“, so Rita Fergen. „Dass wir nun für einen Monat eine Übersetzerin haben, die uns tatkräftig unterstützt, ist für uns optimal.“
Agnieszka Senkova ist glücklich über ihr Praktikum: „Für mich ist es eine ganz neue Erfahrung, die mir sehr viel Freude bereitet. Anfangs war es nicht so einfach, weil ich nicht genau wusste, was ich übersetzen soll und was nicht. Jetzt hat sich das alles gut eingespielt.“ Viele Menschen sind verschuldet und fühlen sich dem Drängen der Gläubiger, den Vollstreckungsversuchen durch Gerichtsvollzieher oder Konten- und Gehaltspfändungen hilflos ausgeliefert. Autokredite können nicht zurückgezahlt werden, viele Menschen haben Mietschulden und so weiter.

„Wir stellen im Beratungsgespräch einen Haushaltsplan auf, um den Menschen die nötige Einsicht zu vermitteln, ob es beispielsweise finanziell überhaupt möglich ist, ein Auto weiter zu finanzieren. Bei polnischen Mitbürgern ist ein solches Gespräch ohne Übersetzter nicht möglich“, so Fergen. Hier besteht großer Bedarf, die zukünftige Arbeit in den Beratungsstellen zu optimieren. Agnieszka Senkova hat bereits zugesichert, dass sie sich nach ihrem Praktikum weiterhin als ehrenamtliche Übersetzerin für die Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas zur Verfügung steht. „Wir sind Agnieszka sehr dankbar, dass sie uns so tatkräftig unterstützt“, so Rita Fergen.

Autor:

Verena Rohde aus Kleve

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