Paulusschule Berghausen „im Land der Blaukarierten“.

Die blinde Susanne Winther schrieb die Namen der Kinder in Blindenschrift.
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2. Runde des „ganz normalen Tages“ der E & B Weik-Stiftung

Langenfeld. Mit kräftigen und klaren Stimmen wurde von den 192 Schülerinnen und Schülern der katholischen Paulus-Grundschule in Berghausen gesungen: Das Lied der Blaukarierten, der Grüngestreiften, der Rotgefleckten. Diese Begriffe stehen für die Verschiedenheit der Menschen und auch für ihre Handicaps, für die Bernhard Weik und sein cSc-Team seit 2006 Grundschüler sensibilisieren möchte. „In einer Schule wurde ein Schüler regelmäßig gehänselt, und nachdem wir dort waren, war dies vorbei“, erzählt Weik.

„Das Lied haben wir nur zweimal in der Turnhalle geprobt, und auch sonst war die Vorbereitung ein Marathon-Lauf“, berichtet Schulleiterin Rosemarie van Laack. „Wir hatten gerade mal 12 Tage Zeit zur Vorbereitung.“ Geklappt hat es trotzdem bestens. „Die Kinder sind total begeistert und an allem sehr interessiert“, sagt Sabine Keller aus dem Eltern-Helferkreis. Das konnte man auch überall feststellen, ob beim Laufen mit Gehhilfen oder Gewichtswesten (wie fühlt sich ein Übergewichtiger?), bei den Erklärungen der Blinden Susi Winther und Manfred Glasmacher oder dem Fingeralphabet für Gehörlose. „Ich finde dies hier sehr schön, weil ich selbst betroffen bin“, erklärte Miriam Vorrath.

Elmar Widera vom cSc-Team half diesmal bei den Rollstuhlspielen. Eine Gruppe bekam Bänder, die eine zweite Gruppe wegnehmen musste. Widera kennt sich mit dem „ganz normalen Tag“ hervorragend aus, hat er doch die gesamte Anleitung strukturiert, so dass jede Schule auch ohne oder mit wenig Hilfe der Weik-Stiftung und des cSc-Teams diesen Tag durchführen kann.
Ein Renner waren wieder die Tandems. Die ADFC Tandempiloten Werner Decker, Christian Doll, Jo Ruppel und Günter Kraus mussten insgesamt knapp 190 km zurücklegen, um alle Kinder als „blinde“ Soziusse auf der ca. 1 km langen Strecke mitzunehmen.

Die zwölf Lehrkräfte der Paulus-Schule wurden hervorragend von den Eltern, vor allem Müttern, unterstützt. „Ohne Sie hätten wir das nicht geschafft“, dankte van Laack den Helfern.

Wie so oft hat auch diesmal Siegfried Schultk Obst und Gemüse kostenlos zur Verfügung gestellt, damit es zwischen den Stationen reichlich Vitamine gab. Die Stadtwerke hatten ihre Wasserbar als Durstlöscher angeschlossen, und Bernhard Weik freute sich über einen toom-Anhänger zum Transport des Materials. „Ihr wart unheimlich toll, aber wisst ihr, wer genauso toll war?“ fragte Elmar Widera die Kinder zum Schluss und gab gleich die Antwort: „Eure Eltern!“

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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