Schule ist nicht nur Lernschmiede, sondern auch Lebensort.

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Die Weik-Stiftung war mit dem „ganz normalen Tag“ in der Wilhelm-Busch-Grundschule Hilden.

Hilden. „Im Land der Blaukarierten sind alle blaukariert.“ Aus rund 240 Kinderkehlen erklingt dieses Lied, das von der Überwindung der Unterschiede bei den Menschen erzählt. Die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung ist mit ihrem „ganz normalen Tag“ in der Wilhelm-Busch-Schule Hilden zu Gast, um die Kinder für Menschen mit einem Handicap zu sensibilisieren.

Verbunden ist dies mit einem anschließenden Sommerfest, organisiert von Anke Brinkhaus, Beate Mönikes-Sieg und Esther Irle, die das „Festkomitee“ bilden. Bevor es an das Feiern geht, sind erst noch viele Übungen zu bestehen: Klettern mit Gewichtswesten (Übergewichtige), Fahren als Sozius auf dem Tandem mit verbundenen Augen (Blinde), Laufen mit dem Blindenstock, Stufen mit Gehhilfen überwinden (Beinamputierte), Fahren mit dem Rollstuhl
und vieles mehr. „Erleben, wie es ist, wenn man mit einer Behinderung lebt“, ist das Ziel des Projekttages, wie Harald Mecklenbeck vom cSc-Team ankündigte.

Schulleiterin Tina Ritterbecks und Konrektorin Melanie Holthausen kennen den cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ in Langenfeld, sind beide schon auf Inlinern mitgelaufen und so mit der Weik-Stiftung vertraut worden. Da war es für die Langenfelderinnen naheliegend, in „ihrer“ Schule in Hilden auch den „ganz normalen Tag“ durchzuführen. Wie aktiv diese Schule ist, sieht man schon daran, dass 56 Helfer/innen aus Schulverein und Schulpflegschaft im Einsatz sind.

„Wir haben einen offenen Ganztag, eine enge Zusammenarbeit mit der Jugendförderung und kooperieren mit dem Jugendtreff Hilden am Weidenweg“, berichtet Ritterbecks. Eine Ferienaktion der Stadt Hilden finde mit je 50 Kindern aus ganz Hilden und der Schule als „Abenteuer-Sommer“ unter dem Thema „Super-Helden“ zwei Wochen lang in der Wilhelm-Busch-Schule statt.

Feste feiern sei ein wichtiger Teil des Schulalltags. „Über das Feiern begegnen wir uns mit den Eltern, die sich dabei einbringen können, und möchten dabei auch Gemeinsamkeit herstellen“, so Ritterbecks. „Die Kinder lernen und leben im Ganztag von 8:00 bis 16:00 Uhr, dadurch hat sich auch der Rahmen für die Erziehung geändert.“

Nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen würden vermittelt, sondern auch Essensregeln, grüßen, häusliche Aufgaben. Eltern und Lehrer seien Partner und würden gemeinsam am Kind arbeiten. „Wir haben Phasen des Lernens, der Pädagogik und der Freizeit, die Schule ist nicht nur Lernschmiede, sondern auch Lebensort. Deshalb ist es wichtig, den Kindern Angebote zu machen und Freiheit von Schule zu ermöglichen.“

Durch das Projekt „Faustlos“ wird in allen Klassen gelernt, präventiv Gewalt zu vermeiden. Das Projekt „Jeki“ (jedem Kind ein Instrument) fördert ab dem 2. Schuljahr den instrumentalen Musikunterricht, ab dem 3. Schuljahr wird das ausgewählte Musikinstrument gespielt. „Wichtig ist der Schulleitung auch die Begabtenförderung, für die derzeit fünf Kollegen eine über ein Jahr andauernde Zusatzausbildung absolvieren“, betont Melanie Holthausen.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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