Auto selbst reparieren

Auto selbst reparieren
Die Automobiltechnik ist mittlerweile derart komplex geworden, dass sich die Mehrzahl der Autobesitzer vor der Ausführung von Reparaturen scheuen. Sicherlich ist es unbestritten, dass dazu einige handwerkliche Fähigkeiten und auch das Zutrauen in die eigenen Fertigkeiten erforderlich sind. Dennoch ist die Reparatur am eigenen Auto kein gänzliches Tabu.

Wer repariert sein Auto selbst?

Die Annahme liegt nahe, dass lediglich aus Kostengründen die Fahrt zur Werkstatt möglichst vermieden wird. Dies ist sicher ein triftiges Argument, denn Werkstattkosten und Stundenverrechnungssätze sind meist erheblich. Dies trifft aber nicht allein zu. Wer handwerklich versiert ist, verschafft sich mit mancher Eigenreparatur einen großen Vorteil. Er oder sie lernt dabei das eigene Fahrzeug besser kennen, und wer bereits nachts auf der Landstraße eine Scheinwerferbirne wechseln musste, weiß diesen Vorteil zu schätzen. Außerdem kann damit die Wartezeit auf einen Pannendienst entfallen und diese nervraubende Prozedur wird vermieden.

Was darf man an seinem Auto nicht selbst reparieren?

Autos bestehen zum großen Anteil aus Baugruppen, die die Sicherheit während der Fahrt gewährleisten. Dazu gehören beispielsweise:
• Bremsanlagen
• Lenkungen
• Fahrassistenten
• Airbags

Wer bei der Reparatur an solchen Fahrzeugteilen nicht fachgerecht vorgeht, provoziert auf der nächsten Fahrt einen schweren Verkehrsunfall. Er bringt sich und Andere in Lebensgefahr. Deshalb dürfen alle Arbeiten an diesen Baugruppen nur von autorisierten Werkstätten ausgeführt werden. Ausgenommen von dieser Bestimmung sind allerdings das Wechseln von Verschleißteilen an der Bremsanlage, also Bremsbeläge und Bremsscheiben. Ihre Befestigung ist bei den meisten Fahrzeugen derart konzipiert, dass sie mit einem vertretbaren Aufwand ausgewechselt werden können. Aber auch dann gilt, dass nur die Arbeiten ausgeführt werden dürfen, über deren fachliche Korrektheit sich der Eigenbauer im Klaren ist.
An alle sonstigen Arbeiten an der Karosserie, an der Innen- und Außenausstattung oder der Elektrik darf sich der Heimwerker entsprechend seiner Kenntnisse heranwagen. Vor allem gilt dies für Verschleißmaterialien.

Was sind Verschleißmaterialien?

Erkennbar sind Verschleißmaterialien bereits daran, dass sie in Verkaufseinrichtungen der Automobiltechnik frei erhältlich sind. Alle Dinge, die im Regal liegen, lassen sich problemlos selbst zu verarbeiten. Darunter zählen Luftfilter, Pollenfilter und Ölfilter, Glühlampen und Fahrzeug-Innenausstattungen. Schwieriger ist dies bereits bei solchen Verschleißteilen wie den Bremsbelägen. Sie müssen passend zum Fahrzeug ausgewählt werden und sind deshalb beratungsintensiv. Sie sind im Handel nur anhand des Fahrzeugscheines erhältlich.

Was darf man an seinem Auto also selbst reparieren?

Alle genannten Verschleißmaterialien dürfen selbst montiert oder ausgewechselt werden. Besonders bezieht sich dies auf:
• Filterwechsel
• Ölwechsel bei vorhandenen umweltgerechten Ausstattungen
• Glühlampen- und Sicherungswechsel
• Erneuerung und Ersatz von Scheibenwaschwasser

Die Batterie darf selbst geladen werden und wer ein Hygrometer besitzt, darf den Zustand der Batterie selbst kontrollieren. Selbstverständlich gehört auch die ständige Kontrolle des Reifendruckes und das Wechseln von Rädern zur Eigenleistung.
Bei vorhandener Werkstattausrüstung dürfen auch Karosserieteile wie beispielsweise ein gebrochener Außenspiegel selbst gewechselt werden. Für den passionierten Heimwerker ist es ein Vergnügen, auf diese Weise sein Auto selbst in Schuss zu halten. Seine Eigenleistung ersetzt jedoch nicht die regelmäßige Inspektion lt. Wartungsplan des Fahrzeuges. Ist beispielsweise ein selbst gewechselter Zahnriemen gerissen und führt zum kapitalen Motorschaden, entzieht sich der Autohersteller jeglicher Gewährleistung. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, die Ersatzteile für die Eigenleistung von der Werkstatt zu beziehen, die das Fahrzeug in Betreuung hat. Sie berät und oftmals sind deren Ersatzteilpreise sogar günstiger als die im Handel.

Thema Autotuning

Vor allem junge Autofahrer statten ihr Fahrzeug mit zahlreichen Zusatzeinrichtungen aus. Diese beginnen mit dem übergroßen Spoiler und führen bis hin zur komfortablen Schraubenfederung. Der Markt für diese Produkte ist groß und oftmals ist nicht nachvollziehbar, woher sie stammen. Deshalb hat der Gesetzgeber geregelt, dass all diese Produkte mit einer ABE-Nummer (Allgemeine Betriebserlaubnis) versehen sein müssen. Dann ist gewährleistet, dass diese Teile die entsprechenden Vorgaben erfüllen. Bei vielen Baugruppen entlastet diese Bestimmung trotzdem nicht davon, sein Fahrzeug nach der Fertigstellung der Umbauten bei einer Prüforganisation vorzustellen.
Das Auto selbst zu reparieren, hilft Geld zu sparen und ist eine interessante Herausforderung für den versierten Heimwerker.

Autor:

Peter Egon aus Langenfeld (Rheinland)

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