Wasserproben aus Langenfeld können den Umweltschützern zugesendet werden
Labormobil nicht unterwegs

Harald Gülzow (l.) im Gespräch mit einer Brunnennutzerin vor dem Labormobil vom VSR-Gewässerschutz.  | Foto: Foto: Privat
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Bei dem trockenen Wetter stellt das Wasser aus dem eigenen Gartenbrunnen eine gute Alternative zum kostbaren Leitungswasser dar. Das selbstangebaute Gemüse und die Blumen müssen regelmäßig bewässert werden. Die Kinder warten schon darauf, dass ihr Planschbecken mit dem Brunnenwasser gefüllt wird. „Leitungswasser ist kostbar – es ist sinnvoll sparsam damit umzugehen. Im Garten sollte man Wasser aus einem eigenen Brunnen verwenden“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. Leider verschmutzen Nitrate und Pestizide das Grundwasser unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten.

Die Umweltschützer hatten geplant am Montag, 4. Mai, mit ihrem Labormobil nach Langenfeld zu kommen. Doch leider ist das derzeit wegen der Coronakrise nicht möglich. Milan Toups und Dipl.-Phys. Harald Gülzow beraten interessierte Bürger stattdessen am 4. Mai von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 02831 9763342 wie sie Gesundheitsrisiken durch die Verwendung des eigenen Brunnenwassers ausschließen können. Ausführliche Informationen zu den Belastungen gibt es auch auf der Homepage der gemeinnützigen Gewässerschutzorganisation unter www.vsr-gewässerschutz.de/analyse. Ob das eigene Brunnenwasser für das Befüllen des Planschbeckens, zum Gießen, als Tränkwasser für Tiere oder sogar zum Trinken geeignet ist, können Bürger erfahren, wenn sie ihre Brunnenwasserprobe zur Geschäftsstelle des VSR-Gewässerschutz in Geldern senden. Die Gießwasseruntersuchung auf Nitrat-, Eisen-, Säure- und Salzgehalt erhalten Brunnenbesitzer bereits gegen eine geringe Kostenbeteiligung von 19 Euro. Gegen weitere Kostenbeteiligungen werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Phosphat oder Bakterien angeboten.
Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 l Flaschen aus Kunststoff. „Zum Versenden wird kein neuer Karton benötigt. Es eignen sich auch
Verpackungen von Geräten oder gebrauchte Kartons. Wir empfehlen die Hohlräume mit Zeitungspapier auszustopfen“, so Susanne Bareiß-Gülzow. Das Team vom VSR-Gewässerschutz erstellt nach der Analyse ein ausführliches Gutachten, das dann nach zwei bis drei Wochen mit der Post zugesendet wird. Die Brunnenbesitzer werden mit ihren Messwerten nicht allein gelassen. Dipl.-Phys. Harald Gülzow, der Experte zum Thema Brunnenwasserqualität, beantwortet immer freitags zwischen 10 und 13 Uhr Fragen zu den Messwerten.
Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, die Menschen über Belastungen des Grundwassers zu informieren. Deswegen hat das Team eine neue interaktive Nitratkarte Nordrhein-Westfalen 2019 erstellt. „Leider haben wir für den Kreis Mettmann bisher zu wenig Messwerte. Wir hoffen, dass uns in den nächsten Wochen genügend Bürger ihre Brunnenwasserproben zusenden, damit wir für diese Region ebenfalls eine Aussage über die Grundwasserqualität machen können.“ so Susanne Bareiß-Gülzow. Wer neugierig ist, was die Umweltschützer in den anderen Kreisen gemessen haben, kann unter dem Punkt „Nitratbelastung“ auf der Homepage https://www.vsrgewässerschutz.de auf die Karte gelangen.
Seit 39 Jahren engagiert sich die Umweltschutzorganisation für den Schutz des Grund- und Oberflächenwassers vor Verunreinigungen. Der VSR-Gewässerschutz entstand als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen im Rheineinzugssystem – damals noch unter dem Namen "Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse". Der VSR-Gewässerschutz analysiert nicht nur, sondern bewertet, klärt auf, benennt die Ursache und stellt Forderungen, um die Belastungen zu reduzieren. Harald Gülzow (l.) im Gespräch mit einer Brunnennutzerin vor dem Labormobil vom VSR-Gewässerschutz. Foto: Privat

Autor:

Corinna Rath aus Hilden

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