Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider zur aktuellen Situation
Dank für große Hilfsbereitschaft und Disziplin

Bürgermeister Frank Schneider zur aktuellen Situation in Langenfeld.  | Foto: WA/Schatz
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Liebe Langenfelderinnen
und Langenfelder,

eine Woche dauern die zunächst von uns als Stadtverwaltung und dann auch von Bund und Land erlassenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens mit Kontaktverbot, weiteren Öffnungsverboten und Zugangsbeschränkungen nun schon an. Mit dem Blick auf diese erste und sicherlich nicht letzte Woche dieses besonderen Zustandes kann ich heute feststellen, dass es gut gelaufen ist und die Mehrheit der Menschen in unserer Stadt begriffen hat, worum es bei diesen Maßnahmen geht – die Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus.

Disziplin und Solidarität

Für diese Disziplin und Solidarität mit den Menschen, die zu den gefährdeten Gruppen gehören, möchte ich Ihnen allen danken und Sie gleichzeitig bitten, die Situation und die Maßnahmen weiterhin ernst zu nehmen. Auch wenn manche Wirtschaftsvertreter und Politiker den Ausstieg aus diesen Maßnahmen bereits nach Ostern herbeireden, müssen wir uns darüber bewusst sein, dass wir zu diesem Zeitpunkt darüber noch keinerlei Aussagen treffen können, auch wenn wir es uns alle sehnlichst wünschen.

Ausstiegsszenarien vorbereiten

Denn leider sind zum Ende dieser Woche und wahrscheinlich auch noch nicht Ende der kommenden Woche verlässliche Aussagen zur messbaren Wirkung unserer sozialen Distanzierung zu treffen.
Selbstverständlich macht es Sinn, wenn sich Bund und Land schon jetzt Gedanken zu Ausstiegsszenarien machen, denn es ist wichtig, solche zu mindest vorzubereiten, auch wenn sie noch nicht mit Tag oder Woche in Sicht sind.

Weiterhin in Geduld üben

Aus diesem Grund ist es umso mehr unsere Aufgabe, uns weiterhin in Geduld zu üben, die zweifellos schwierige Situation durchzuhalten und weiterhin das zu leben, was uns in Langenfeld und an so vielen anderen Orten in Deutschland und der Welt auszeichnet: Hilfsbereitschaft, Verständnis, Solidarität und Mitmenschlichkeit.

Welle der Hilfsbereitschaft

Es ist unbeschreiblich, welche Welle der Hilfsbereitschaft im Moment auch in Langenfeld zu beobachten ist. Angefangen bei der kleinen Handreichung in der Nachbarschaft, bis hin zu groß angelegten Aktionen und Aktivitäten für die Unterstützung derer, die durch Quarantäne, Alter, Behinderung oder gesundheitliche Einschränkung dringend auf die Unterstützung der jungen und gesunden Mitmenschen angewiesen sind.

Mitmenschlichkeit

Diese großartigen Vorbilder sollen uns weiterhin ein Beispiel sein, wie man diese Krise mit der Gabe der Mitmenschlichkeit meistert und nicht mit Egoismus.

Egoismus aus Angst

Leider ist mit dem Blick auf anhaltende Hamsterkäufe immer noch dieser Egoismus zu beobachten, der sicherlich auch in vielen Fällen von Angst geleitet sein mag.
Lassen Sie mich nochmals betonen, dass die Stadtverwaltung in engem Kontakt zu unseren Einzelhändlern und Lebensmittelversorgern steht, die uns alle zugesagt haben, dass ständig Ware geliefert wird. Wenn alle so einkaufen, wie es vor der Corona-Pandemie der Fall war, entstehen auch keine kurzfristigen Engpässe bei den derzeit leeren Regalen, wie es bei Toilettenpapier, Mehl oder Konserven der Fall ist.

Dank an die Lebensmittelversorger

Auch hier appelliere ich gemeinsam mit den Lebensmittelversorgern unserer Stadt an Ihre Solidarität für die Gemeinschaft: Verzichten Sie auf unnötige Hamsterkäufe.
Inzwischen sind die Händler dankenswerter Weise auf die notwendige Begrenzung zu haushaltsüblichen Verkaufsmengen übergegangen. Dafür danke ich unseren Lebensmittel-Versorgern, Drogerien, Apotheken und allen anderen Branchen, in denen Tag für Tag weiterhin Übermenschliches geleistet wird. Dies gilt auch weiterhin für die Berufsgruppen, die an den anderen „Corona-Fronten“ täglich dafür Sorge tragen, dass die Menschen versorgt werden, die nicht allein dazu in der Lage sind oder aktuer Hilfe bedürfen.

Handlungsfähigkeit gesichert

Eine wichtige Basis für die Handlungsfähigkeit als Stadt wurde am Dienstag mit dem Beschluss des Haushaltes gelegt. Damit können viele wertvolle Maßnahmen und Anschaffungen realisiert werden, die in dieser Situation dringend benötigt werden.

Prüfung der Einschränkungen

Wir prüfen täglich, welche Einschränkungen wir in unserer Stadt zur Vermeidung von Kontakten über die bestehende Rechtsverordnung des Landes hinaus treffen müssen. Gleichzeitig machen wir uns Gedanken über die Auswirkungen getroffener Maßnahmen, wie die Schließung der Annahmehöfe. In diesem Fall haben wir die Maßnahmen unter strengen Kontakt- und Zugangsauflagen zurückgenommen, um den Menschen, die in diesen Tagen verstärkt in ihren Gärten arbeiten, die notwendige Abfallentsorgung anzubieten. Außerdem werden somit die ersten beobachteten wilden Müllkippen im Stadtgebiet vermieden. Sollten die strengen Auflagen nicht eingehalten werden, sind die Annahmehöfe selbstverständlich wieder zu schließen.

Bürgertelefon hilft

Mit dem Kontaktverbot sind in den vergangenen Tagen viele Fragen an uns herangetragen worden, die mit Verunsicherung verbunden waren. Viele Menschen waren und sind sich nicht mehr sicher, ob sie noch vor die Tür gehen dürfen, und mit wem. Wir stehen Ihnen weiterhin mit unserem Bürgertelefon unter Tel. 02173/794-1400, unserer E-Mail corona@langenfeld.de sowie mit unserem Angebot für Menschen in Quarantäne oder andere Hilfebedarfe für die ältere Generation und Kranke unter Tel. 02173/794-2222 oder per E-Mail unter coronahilfe@langenfeld.de zur Verfügung.

Weniger ist mehr

Da die Rechtsverordnung des Landes NRW zum Kontaktverbot nicht jedes feine Detail deutlich regelt, gilt immer der Grundsatz „weniger ist mehr“, denn auch wenn vielleicht eine Lücke entdeckt werden sollte, die keine deutliche Regelung vorsieht, sollten wir alle weiterhin mit Verantwortung und gesundem Menschenverstand daran wirken, die Kontakte immer auf das größtmögliche Minimum zu reduzieren.

Strengere Ausgangssperre vermeiden

Bitte denken Sie daran, dass nur durch unser aller weiterhin diszipliniertes Verhalten im Sinne dieser Auflagen die Chancen einer Verlangsamung der Infektionen bestehen kann und damit auch eine strengere Ausgangssperre wie sie in Italien, Spanien oder Frankreich bereits umgesetzt sind, bei uns hoffentlich nicht notwendig wird.

Aufschluss frühestens Ostern

Aufschluss darüber wird es, wie eingangs gesagt, erst frühestens zu Ostern geben. Bis dahin sehen die Prognosen der Virologen mit Sicherheit einen weiteren Anstieg der Infektionen voraus.
Für uns alle umso mehr die Verpflichtung, diese Situation weiterhin mit Durchhaltevermögen und Solidarität anzugehen.

Ihnen allen ein schönes Wochenende.
Bleiben Sie gesund...und zu Hause!

Mit freundlichen Grüßen
Frank Schneider
Bürgermeister

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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