Kostenlose Erleichterung
„Wildpinklerkäfig“ beim Straßenkarneval in Langenfeld

Insgesamt fünf dieser humorvoll "Wildpinklerkäfig" getauften Konstruktionen werden als kostenlose Urinale in diesem Jahr erstmals an den Karnevalstagen zum Einsatz kommen.  | Foto: Stadt
  • Insgesamt fünf dieser humorvoll "Wildpinklerkäfig" getauften Konstruktionen werden als kostenlose Urinale in diesem Jahr erstmals an den Karnevalstagen zum Einsatz kommen.
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Jedes Jahr zu Karneval häufen sich Beschwerden der Anwohner über Jecken, die ihre Notdurft an Hauswänden, in Vorgärten und in Garagenhöfen verrichten. Diese im Volksmund gerne als „Wildpinkler“ bezeichneten Zeitgenossen müssen ein durchaus kräftiges Bußgeld von 50 Euro bezahlen, wenn sie in flagranti vom Ordnungsamt erwischt werden.

Immer wieder bekommen die Ordnungshüter dann zu hören, es gebe keine Möglichkeiten, legal sein Geschäft zu verrichten. „Das stimmt so nicht, denn die Veranstalter organisieren durchaus mit hohem finanziellem Aufwand Toilettenwagen, Mitnutzungen der Markthalle oder andere Lösungen“, weiß Christian Benzrath, Leiter des Referates Recht und Ordnung. Um den Forderungen der ertappten Sünder aber nachzukommen, hat nun die Stadt Langenfeld fünf eigene Urinale gebaut und stellt diese erstmals an Karneval auf. Sie werden am Altweiberdonnerstag im Umfeld des Bühnengeschehens am Konrad-Adenauer-Platz sowie beim Karnevalszug am Samstag und beim Reusrather Lichterzug am Sonntag entlang der jeweiligen Zugstrecke positioniert.

Zweckmäßig konstruiert 

Die einfach und zweckmäßig konstruierten Urinale aus zwei Bauzaunelementen, Ablaufrinne und Kanalanschluss erinnern dabei tatsächlich an Käfige. „Letztlich wollen wir jene Mitbürger, die sich daneben benehmen, sprichwörtlich einfangen. Insofern ist ‚Wildpinklerkäfig‘ wohl eine passende Bezeichnung“, erläutert Christian Benzrath die gerade für die Karnevalszeit durchaus gewollt humoristische Wortschöpfung.

Alternativen anbieten

„Reine Ahndung von Fehlverhalten reicht nicht aus, wir bieten nun weitere rechtmäßige Alternativen kostenlos an und nehmen so auch Grundlage für die wiederholten Ausreden der auf frischer Tat Ertappten“, resümiert Benzrath die neue Maßnahme.

Erfahrungswerten in anderen Städten

Dabei beruhe nach Angaben des Ordnungsreferatsleiters das Konzept auf ersten Erfahrungswerten in anderen Städten, beispielsweise in Bayern. Christian Benzrath verweist auf in München schon 2018 ausprobierte, neue Konzepte. Dort wurden neben sogenannten „Pinkelbeeten“ auch mobile Urinale bereitgestellt, um dem in wahrscheinlich jeder Stadt auftretenden Problem zu begegnen.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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