Sie leiten den „närrischen Chor“ in Langenfeld
Durch den Quartettverein ist das Prinzenpaar, Prinz André I. und Prinzessin Sophie I., so richtig mit dem Karnevalsbazillus infiziert worden. „Als das jecke Angebot in der Stadt noch nicht so umfangreich war, wurden in unserem Sängerheim bis zu vier Karnevalsveranstaltungen gefeiert“, erinnert sich die Prinzessin, die durch ihre Eltern Dagobert und Anna Offenberg in Berührung mit dem Verein kam. Bereits als Zehnjährige habe sie dort bei den Sitzungen Büttenreden vorgetragen.
von Stefan Pollmanns
Langenfeld. Eine gut besuchte närrische Veranstaltung war bis vor zwei Jahren übrig geblieben. „Aus unterschiedlichen Gründen konnte diese Sitzung mit eigenen Kräften seit dem nicht mehr auf die Beine gestellt werden“, bedauert der Prinz.
4x11 Jahre Postalia
Nicht zuletzt durch die Freundschaft mit dem amtierenden Traditionspaar, Postillion Hans-Willi und „Christel von der Post“ Trudi Schäfer, beide ebenfalls Mitglied im Quartettverein (er ist sogar 2. Vorsitzender), sind sie im vergangenen Jahr zur Postalia gekommen. „Wir waren auch gleich beim
Karnevalszug in der City mit dabei“, blickt der Prinz auf die vorherige Session zurück. „Schnell sind wir angesprochen worden, ob wir nicht das nächste Prinzenpaar werden möchten. ‚Ja, klar‘, sagten wir zunächst halb im Scherz. Aus der Nummer kamen wir nicht mehr raus“. Insbesondere Hans-Willi Schäfer habe leise, aber kontinuierlich daran gearbeitet.
Entscheidung nicht bereut
Die Entscheidung, im Jubiläumsjahr der Postalia (4x11 Jahre) auf den Langenfelder Narrenthron zu steigen, hat das Prinzenpaar aber nicht bereut. Im Gegenteil. „Und wir sind froh, mit Hans-Willi Schäfer und Herbert Roßelnbruch, Ehrenvorsitzender des Festkomitees, zwei so erfahrene Karnevalisten als Adjutanten an unserer Seite zu haben“, freut sich der Prinz. „Zusammen mit den Hofdamen Trudi Schäfer und Gabi Funke bilden sie ein starkes Team an unserer Seite, ohne die wir das geballte Programm gar nicht bewältigen könnten.“ Der Dank des Paares gilt insbesondere auch der Prinzenführerin Natascha Peters, die unter anderem für die Terminkoordination zuständig ist.
„Wir genießen die Zeit“
Und Termine haben Prinz André und Prinzessin Sophie schon so einige absolviert. „Wir genießen die Zeit“, schwärmt die Prinzessin. Das bisher schönste Erlebnis sei die Proklamation gewesen. André I. dazu: „Zum Abschluss der langen närrischen Kolonne vor der jubelnden Menge in die Stadthalle einzuziehen – dieses Erlebnis werde ich nie vergessen. Bis zur Bühne kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Ich möchte keine Sekunde missen.“ Und Sophie ergänzt: „Direkt nach unserem ersten Auftritt hatten wir noch einmal die Möglichkeit, viele Närrinnen und Narren in der Halle persönlich zu begrüßen, das war prima.“ Als weiteren Höhepunkt nennen die Beiden das Treffen mit vielen Tollitäten aus nah und fern im Rittersaal von Schloss Burg. Wichtig seien ihnen aber auch die Auftritte in Einrichtungen wie dem St. Martinus-Krankenhaus, der Schule an der Virneburg (Förderschule) und den Werkstätten für Behinderte (WFB). Der soziale Aspekt liegt dem Paar am Herzen. Das Prinzenpaar verkauft auch einen Pin zugunsten des Förderkreises ZNS und der Kinderherzhilfe.
Starkes Team
Die Strapazen der Auftritte habe den Beiden in dieser sehr kurzen Session bisher nichts ausgemacht. Warum auch. Ein straffes Programm sind sie aufgrund ihres vielfältigen Engagements gewöhnt. Sophie Offenberg-Sersch, die beruflich bei den Maltesern arbeitet, ist nicht nur Vorsitzende des Quartettvereins, sondern auch Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der heimischen Chöre und Orchester, Beisitzerin der IG Stadtfest und beratendes Mitglied im Kulturausschuss. André Sersch ist neben dem Quartettverein als Ratsmitglied, Mitglied des Fördervereins Haus Graven und als Geschäftsführer des Badminton-Fördervereins aktiv. Doch ohne Nebenwirkung laufe das Prinzenpaar-Dasein dann doch nicht ab, „Ich schlafe immer mit einem Karnevalslied im Kopf ein und wache auch mit einem jecken Song wieder auf“, verrät Sophie I..
Mit einer Tradition musste André I. brechen. „Ich habe darauf bestanden, nicht mit der in den letzten Jahren für Prinzenpaare üblichen Marke, sondern mit einem Ford von Termin zu Termin gefahren zu werden.“ Hintergrund: Beruflich kümmert sich André I. bei den Kölner Autobauern um den Verkauf und das Leasing von Fahrzeugen an Landes- und Dienstbehörden.
Tochter und Sohn mit dabei
Mit einem ganz anderen Gefährt werden sie dann am Karnevalssamstag durch die Straßen fahren, um mit den Jecken am Wegesrand zu singen und zu feiern. Sehr zu ihrer Freude sind dann auch Tochter Esther (30) und Sohn Philipp (23) mit auf dem Wagen dabei.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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