An das Gewissen appellieren
Lions ergänzen die Beschilderung von Behindertenparkplätzen in Langenfeld

n Langenfeld wird jetzt auf Initiative des Lionsclubs - auf dem Foto Präsident Dr. Eric Bernhard (rechts) - und Bürgermeister Frank Schneider ein ergänzender Hinweis an Parkplätzen angebracht, die für Autofahrer mit Behinderung bestimmt sind.  | Foto: Michal de Clerque
  • n Langenfeld wird jetzt auf Initiative des Lionsclubs - auf dem Foto Präsident Dr. Eric Bernhard (rechts) - und Bürgermeister Frank Schneider ein ergänzender Hinweis an Parkplätzen angebracht, die für Autofahrer mit Behinderung bestimmt sind.
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Das unerlaubte Abstellen eines Fahrzeugs auf einem für behinderte Autofahrer reservierten Parkplatz kostet seit kurzem 55 € statt bisher 35 €. Offensichtlich wurde die normale Beschilderung nicht ernst genug genommen. In Langenfeld wird jetzt auf Initiative des Lionsclubs und des Bürgermeisters ein ergänzender Hinweis an diesen Flächen angebracht. „Du bist nicht behindert? Dann stehst Du hier falsch!“ Deutlich, kurz und klar sollen die blauen Schilder mit dem Lions-Logo zum Nachdenken anregen und faule Ausreden vermeiden.

Idee bei Besuch der Partnerstadt Senlis

Bürgermeister Frank Schneider, der die Idee im Sommer 2019 aus der französischen Partnerstadt Senlis mitbrachte, fand in „seinem“ örtlichen Lionsclub einen bereitwilligen Partner für die Realisierung und Finanzierung. Beim Besuch einer Langenfelder Delegation im Oktober bei den französischen Freunden in Senlis verschaffte sich Präsident Dr. Eric Bernhard einen eigenen Eindruck und sorgte für die formelle Zustimmung im Club. Dabei spielte auch eine Rolle, dass die französischen Lions von sehr positiven Reaktionen auf das vielfältig sichtbare Lions-Logo berichteten. Auch die Zahl der Verstöße war rückläufig.

Andere Formulierung

In Senlis und anderen französischen Orten sind diese Parkplätze zusätzlich mit dem an das Gewissen appellierenden Text versehen (übersetzt) „Wenn Du meinen Parkplatz nimmst, dann nimm auch meine Behinderung“. In einem breiten Prozess, an dem alle Clubmitglieder und Behindertenvertreter beteiligt waren, wurde über die weitgehende Übernahme der französischen Idee oder eine passende, andere Formulierung entschieden. Dabei reichten die Reaktionen von der Forderung nach einem forscheren Appell („Wer dort steht ist egoistisch und reagiert nicht auf eine freundliche Bitte“, „maximal harte Ansprache“) bis hin zum Wunsch von sehr vorsichtiger Wortwahl („Nicht mit der Angst der Menschen spielen“). Mit großer Mehrheit wurde letztendlich der jetzt auf die Zusatzschilder geprägte Text gewählt.

Übersehen nicht leicht

„Damit ist das „Übersehen“ nicht mehr so leicht“, sagte Frank Schneider Donnerstag bei der offiziellen Vorstellung des ersten Schildes auf dem Parkplatz Turnerstr. „Die Schilder passen zu unserem Ziel, sich zum einen für Benachteiligte einzusetzen, und zum anderen Projekte bevorzugt in Langenfeld zu fördern“, so Dr. Bernhard. Die Mitarbeiter des Tiefbau- und Verkehrsreferates haben inzwischen mit der flächendeckenden Montage der Zusatzschilder im Innenstadtbereich begonnen.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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