Den „ganz normalen Tag“ sollte kein Grundschulkind versäumen.

Als Sozius mit verbundenen Augen auf dem Tandem – so fühlen sich Blinde.
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Die Langenfelder E & B Weik-Stiftung hat für 2015/2016 noch Termine frei.

Region Kreis Mettmann/Solingen/Leverkusen. Acht Uhr morgens. Da sind normalerweise die Grundschulkinder in ihren Klassenzimmern. Doch diesmal ist es anders. Der Schulhof wimmelt von Kindern, die sich zur Eröffnung eines „ganz normalen Tages“ der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung aufstellen. Ganz normal? „Wir möchten an diesem Tag die Grundschulkinder dafür sensibilisieren, wie es sich anfühlt, mit körperlichen Einschränkungen den Alltag bewältigen zu müssen“, erklärt Peter Harald Mecklenbeck, im cSc-Team der Weik-Stiftung für die organisatorische Durchführung dieses Tages zuständig.

„Jedes Grundschulkind sollte das einmal in seiner Schulzeit erlebt haben“, meint Elmar Widera, der den Ablauf dieses Tages in eine strukturelle Form gebracht hat. In Langenfeld findet dieser Aktionstag bereits seit 2006 statt. Hier haben bisher alle Grundschulen im Rhythmus von vier Jahren mitgemacht, um das Ziel „Jedes Kind soll einmal dabei sein“ zu verwirklichen. Viele auswärtige Grundschulen haben durch „Mundpropaganda“ davon erfahren und gehört, wie begeistert die Kinder mitmachen. Und dann war die Weik-Stiftung auch bald bei ihnen.

Was passiert an dem „ganz normalen Tag“? Sich in Menschen, auch Mitschüler, hineinzuversetzen, die nicht alles „ganz normal“ mitmachen können, dazu bedarf es einiger Hilfsmittel. So gibt es Rollstühle, um auszuprobieren, wie es ist, die Beine nicht mehr gebrauchen zu können, oder Gehilfen, im Volksmund „Krücken“ genannt, wenn man nach einer Verletzung nur noch auf einem Bein gehen kann.

Wie kommt ein blinder Mensch zurecht? Mit verbundenen Augen können die Kinder das ausprobieren. Sie erleben den „Vertrauens-Parcour“ mit Führung eines sehenden Mitschülers, ertasten sich den Weg balancierend mit dem Blindenstock und fahren als „blinder“ Sozius auf dem Radtandem mit. Blinde Menschen zeigen ihnen, welche Hilfsmittel sie haben und schreiben auf der „Blindenschreibmaschine“.

Mit Gewichtswesten und –manschetten wird ausprobiert, wie sich übergewichtige Kinder fühlen. Die Gebärdensprache zeigt die Verständigung, wenn jemand stark hörbehindert bzw. gehörlos ist.
„Nach einem solchen „ganz normalen Tag“ haben Schulen schon oft erlebt, dass betroffene Kinder nicht mehr „gehänselt“ werden“, weiß Bernhard Weik aus zahlreichen Gesprächen.

Ein kleines Team der Weik-Stiftung kommt nach Möglichkeit in die Schulen, um bei der Durchführung behilflich zu sein. Vorher wird das Projekt der Schulleitung und dem Lehrerkollegium vorgestellt. Das Engagement von Kollegium, Eltern und Schulverein ist allerdings notwendig, da hierbei zahlreiche Helfer an den Stationen benötigt werden. Die Weik-Stiftung unterstützt das Projekt mit T-Shirts für alle Schüler und Helfer sowie 5 € pro Kind an den Schulverein.

Auch für auswärtige Grundschulen z. B. in Monheim, Hilden, Haan, Solingen, Leverkusen, Düsseldorf, Wuppertal, Velbert, Wülfrath und anderen Städten rund um Langenfeld sind im 2. Halbjahr 2015 und natürlich auch ab 2016 noch Termine frei. Infos gibt es auf der Homepage unter www.gemeinsam-csc.de. Anfragen richten Sie bitte an Peter Mecklenbeck, E-Mail: peter_mecklenbeck@t-online.de, Telefon 02173/2 16 44 oder an das Büro der E & B Weik-Stiftung, E-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de, Telefon (02173) 270 233.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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