Düsseldorf-Angermund: Anstehende Entscheidungen von BV 5, OVA und Rat
RRX-Planung Angermund

Düsseldorf-Angermund: Eine bessere Lösung für Angermund erfordert Geld und politischen Willen auf Bundesebene.  | Foto: Wagner
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Damit der RRX – die von allen politischen Kräften gewünschte Schnellzugverbindung im Rhein-Ruhr-Raum zur Entlastung der Pendler-Verkehre -- tatsächlich auf die Schiene kommt, sind im Düsseldorfer Stadtgebiet umfangreiche Gleiserweiterungen erforderlich. Der Stadtteil Angermund ist davon besonders betroffen. Der Lokalkurier führte dazu ein Gespräch mit Andreas Auler (Foto), Ratsherr der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Angermund. Schon bisher durchschneidet eine der meistbefahrenen Bahnstrecken den Stadtteil, ohne dass irgendeine Lärmschutzmaßnahme ergriffen wurde. Der dort jetzt erforderliche Bau von zwei weiteren Gleisen verpflichtet die Bahn dazu, endlich auch den Anspruch der Menschen auf optimalen Lärmschutz dort zu erfüllen.

Was bisher geschah

Die Planung der Bahn sieht für Angermund die Errichtung von Lärmschutzwänden mit einer Höhe von fünf Metern, gemessen ab der Oberkante des auf dem Bahndamm ohnehin schon hoch liegenden Gleises vor. Das stößt auf vielfältige Kritik. Denn städtebaulich wird dadurch die Trennung des Stadtteils mit einer voraussichtlich optisch katastrophalen Wirkung verfestigt. Und das, obwohl Lärmschutzwände aller Voraussicht nach das Lärmproblem nicht optimal lösen. "Gleichwohl hatte der Stadtrat noch mit der alten Ampel-Mehrheit die Planung der Bahn zunächst im Grundsatz gebilligt. Die nach der Kommunalwahl neue schwarz-grüne Ratsmehrheit hatte demgegenüber in der Februar-Sitzung des Rates einen Antrag durchgesetzt, mit dem die Verwaltung zu einer Überprüfung der Planung beauftragt wurde. Denn ein derart gravierendes Ausbauprojekt darf man nicht einfach „durchwinken“, sondern die Möglichkeiten einer bestmöglichen Planungslösung müssen dezidiert ausgelotet werden", so Auler.
In Umsetzung des Ratsbeschlusses wurde ein Werkstattverfahren durchgeführt, an dem Planungsbüros aus unterschiedlichen Fachbereichen und auch die Bahn beteiligt waren. Auch ohne ein solches weiteres Verfahren war von vorneherein klar, dass eine Tunnel- oder Einhausungslösung mehr Geld kostet und eine längere Bauzeit in Anspruch nimmt.
Ziel des Werkstattverfahrens war es, ergebnisoffen Vor- und Nachteile aller denkbarer Varianten, gleich ob Tunnel oder Lärmschutzwand, zu diskutieren. Aus stadtplanerischer, wie auch lärmschutztechnischer Sicht spricht alles dafür, die Bahn unter die Erde zu bringen. Sollte eine Tunnel- oder Einhausungslösung im weiteren Verfahren nicht durchsetzbar sein, so ist nach dem Werkstattverfahren allerdings klar, dass es auch bei oberirdischer Fortführung der Bahn schon jetzt bessere Lärmschutz-Lösungen gibt, als die von der Bahn vorgesehenen Lärmschutzwände einfachster Ausführung.
Die Beschlußvorlage der Stadt wendet sich gegen die einfache Standardlösung der Deutschen Bahn (DB) für Schallschutzwände. Denn nach Ansicht der Verwaltung, unterstützt von CDU und Bündnis90/Grüne, wird die DB-Lösung den wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Befindlichkeiten und auch den örtlichen Gegebenheiten der dicht an die vorhandene Gleistrasse angebauten Wohngebiete – wie gerade in Angermund - nicht gerecht.
"Deshalb wird die Stadt eine Trassenneuplanung unter stärkerer Gewichtung städtebaulicher, ökologischer und menschlicher Maßstäbe einfordern. Mindestens die gutachterlich aufgezeigten gestalterischen Aufwertungen und ökologischen Mehrwerte müssen aber zwingend in die Genehmigungsplanung aufgenommen werden", erläutert der Ratsherr.

Wie es weiter geht

Klar ist aber auch: Eine bessere Lösung für Angermund erfordert Geld und politischen Willen auf Bundesebene. Denn Bauherr ist weder die Landeshauptstadt Düsseldorf, noch die Bahn, sondern der Bund!
"Deshalb hat die Bezirksvertretung 5 auf Initiative der CDU-Fraktion, leider gegen die Stimmen der SPD, einen Antrag beschlossen, mit dem die neu gewählten Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten gebeten werden, sich im Sinne der "Fraktion Düsseldorf" in Berlin für eine bessere Planung im Interesse der betroffenen Menschen vor Ort einzusetzen", fasst Auler das weitere Vorgehen zusammen. abe/aa

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Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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