Bau der L 821n
Bürger protestieren gegen Baum-Fällung

Arbeiter fällten trotz der Proteste die Bäume. | Foto: Stephanie Tatenhorst
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Fassungslos standen etliche Gegner der geplanten L 821n gestern Morgen im Feld an der Lünener Straße in Oberaden und mussten zusehen, wie Straßen.NRW einen Baum nach dem anderen fällte.

Obwohl der Stichtag für Rodungsarbeiten der 28. Februar ist, kam die Umsetzung der Maßnahme überraschend. Hatte der Stadtrat doch noch in der vergangenen Woche mit Mehrheit einen Appell abgesegnet, so lange mit den Rodungsarbeiten in Vorbereitung auf den Straßenbau zu warten, bis sämtliche noch offene Fragen geklärt sind. Weil diese jedoch den zweiten Bauabschnitt betreffen, die Rodungsarbeiten aber für den Beginn des ersten Abschnitts nötig waren, wurde der Appell zwar gehört, aber nicht befolgt. Kampflos gaben die Straßengegner allerdings nicht auf. Mithilfe einer Telefonkette wurde ein spontaner Protest organisiert. Der reichte an die Zahlen der sonntäglichen Protestspaziergänger gegen die Straße, denen sich zuletzt mehrfach über 200 Bürger angeschlossen hatten, zwar nicht heran, zeigte aber vorübergehende Wirkung. Als sich die Gegner den Baufahrzeugen in den Weg stellten, musste die Polizei mit mehreren Streifenwagen anrücken und die Versammlung auflösen. Zu großen Auseinandersetzungen kam es dabei nicht, die Proteste blieben friedlich. Verscheuchen ließen sich die Demonstranten allerdings nicht. Sie blieben als Individual-Aktionisten, so dass jeder für sich selbst verantwortlich war.

Fledermäuse in den Bäumen?

Mit einer weiteren Aktion konnten sie die Rodung des Waldstücks dann nochmals ausbremsen, aber nicht verhindern, auch wenn damit „geltendes Recht gebrochen wurde“, wie sich ein Ratsmitglied der Grünen ärgerte. Die Bäume hätten laut einer Auflage nämlich auf Fledermausbestände hin untersucht und die Löcher im Baum entsprechend verschlossen werden müssen. Laut Ansicht der Straßengegner, die die gefällten Bäume am Feldrand untersuchten, war dies nicht passiert. „Das hätte der Unteren Landschaftsbehörde auch schriftlich vorliegen müssen“, erklärte Rolf Humbach nach mehreren Telefonaten, doch Straßen.NRW schien andere Informationen zu haben und machte weiter. Humbach und die übrigen Aktivisten waren am Nachmittag sichtlich enttäuscht. „Der Wald liegt schon fast so, wie er es für den Bau der Straße soll“, sagte Humbach. Die Bäume konnten zwar nicht gerettet werden, gegen den Bau der Straße wollen die Gegner aber dennoch weiterkämpfen.

Thema "Bauarbeiten" im Lokalkompass:
> Baustart für umstrittene L821n in Sichtweite

Autor:

Lokalkompass Lünen / Selm aus Lünen

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