Das Wohl der Kinder steht für Schulleiter im Mittelpunkt:

Schulleiter Michael Schulten und Gabriele zum Buttel bei ihrem gemeinsamen Termin in der Realschule Brambauer.
  • Schulleiter Michael Schulten und Gabriele zum Buttel bei ihrem gemeinsamen Termin in der Realschule Brambauer.
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Freie Wähler begeistert von der Arbeit der Realschule Brambauer

„Wir machen das größtmögliche für unsere Kinder“. Die Begeisterung für seine Schule und seinen Beruf hatte Michael Schulten, Schulleiter der Realschule Brambauer, seinen Gästen aus der Politik bereits nach wenigen Momenten im Schulgebäude an der Brechtener Straße vermittelt. Sechs Vertreter der Freien Wähler Lünen besuchten am 21. Oktober die Realschule Brambauer.

Schwerpunkte der Realschule Brambauer sind die naturwissenschaftlichen Fächer Mathematik, Biologie, Chemie und Physik. „Unsere Schule verfügt über sehr gut ausgestattete naturwissenschaftliche Räumlichkeiten“, erklärt Schulten den Freien Wählern. In Bezug auf die Berufswahl haben diese Fächer eine große Bedeutung. Die Schule kooperiert im Rahmen der Berufsberatung mit zahlreichen Unternehmen, u.a. mit Thyssen-Krupp, dem Maschinenbauunternehmen Caterpillar sowie der benachbarten Klinik am Park. „Wir beginnen mit der alterspezifischen Berufsberatung bereits in der fünften Klasse und führen sie konsequent weiter bis zum Ende der zehnten Klasse“, sagt Schulten, der seit einem Jahr die Schule leitet. Das Team der Realschule setzt dabei auf eine zweigleisige Ausbildung: Bildung und Berufsvorbereitung gehen Hand in Hand. Das Konzept ist erfolgreich. Fünfzig Prozent der Absolventen des Jahres 2014 haben ihren Abschluss mit Qualifikation gemacht, das heißt, sie konnten in die gymnasiale Oberstufe wechseln. 46 Prozent erlangten die Fachoberschulreife. Zwei Schüler verließen die Realschule mit dem Hauptschulabschluss. „Kein Schüler hat unsere Schule ohne Abschluss verlassen“, erläutert Schulten auf Nachfrage der Freien Wähler. Auch zum Thema Schulklima kann Schulten viel Positives berichten. „Wir haben praktisch keine Schulschwänzer.

Die Kinder gehen gern zur Schule, wie unsere gut besuchten, freiwilligen AGs wie beispielsweise Spanisch, Erste Hilfe, Musik und Fußball belegen“, sagt der Schulleiter. Er lädt Eltern, Schüler und Bürger ein, sich am Tag der offenen Tür am 04. Dezember 2014, um 16.30 Uhr selbst ein Bild seiner Schule zu machen. Darüber hinaus stellt sich die Realschule Brambauer bei einer Veranstaltung im Bürgerhaus am 25.11.2014 neben der Profilschule, der Sekundarschule und der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule vor.

Realschule überdurchschnittlich erfolgreich

Sehr interessiert zeigten sich die Freien Wähler am aktuellen Niveau der Schule. „Im Vergleich mit anderen Realschulen sind wir überdurchschnittlich erfolgreich“ sagt Schulten. Indikator hierfür sind die vielen Schüler mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. „Durch die zentralen Abschlussprüfungen sind die Ergebnisse der einzelnen Schulen realistisch vergleichbar“, sagt Schulten.

Die Hausaufgabenbetreuung übernehmen in der Realschule Brambauer Studenten auf Honorarbasis. Das Angebot beginnt nach der 6. Stunde und dauert 90 Minuten. Schulten setzt in seiner Schule auf das Lehrerklassen-Konzept: Jeder Lehrer hat einen festen Raum für seinen Unterricht. Die Schüler wechseln jede Stunde von Raum zu Raum. Schulten sieht dies positiv: „Die Bewegung zwischen den Stunden in unserem treppenreichen Haus tut den Schülern gut.“ Darüber hinaus sind die Schüler in den kleinen Pausen im Klassenraum stets beaufsichtigt.

Sekundarschuldiskussion verunsicherte Eltern

Aktuell ist die Realschule Brambauer in den Jahrgängen fünf sowie acht bis zehn dreizügig. Die Jahrgänge sechs und sieben sind zweizügig. Die Entwicklung der Schülerzahlen erklärte Schulten den Freien Wählern folgendermaßen: Als das Thema Sekundarschule erstmals in Lünen diskutiert wurde, waren viele Eltern verunsichert, ob sie ihre Kinder mit einer Anmeldung an der Realschule bei einer Auslaufschule anmelden würden. So entschieden sich einige Eltern für andere Schulen.

Die Realschule Brambauer wurde zweizügig. Bei den Anmeldungen im Jahr 2014 scheint das Thema Sekundarschule die Eltern nicht mehr verunsichert zu haben. Aktuell besuchen 84 Kinder die fünfte Klasse.

Klassenstruktur entscheidend

Die Freien Wähler interessierten sich für die Meinung des Schulleiters zur Sekundarschule. Als Pädagoge und Schulleiter zweier Hauptschulen verfügt Schulten über viel Erfahrung. Seine Meinung ist gespalten: „Ich verstehe mich gegenwärtig als Leiter der Realschule und bin für das Wohl der Schüler meiner Schüler verantwortlich“, sagt Schulten. Prinzipiell befürwortet der Pädagoge das Konzept Sekundarschule. Allerdings sieht er in den gegenwärtigen Umsetzungsplänen einige Schwierigkeiten. Mit dem Start der Sekundarschule laufen Realschule und Profilschule aus. Das bedeutet, dass in den Räumlichkeiten der Realschule für einen Zeitraum von fünf Jahren zwei Schulformen parallel untergebracht sein werden. Das heißt konkret, es gibt zwei Kollegien, zwei Stundenpläne, zwei Schulleitungen. Auch die Räumlichkeiten sind für eine Sekundarschule nicht ausreichend. „Eine Sekundarschule ist eine verpflichtende Ganztagsschule mit einem warmen Mittagessen für die Schüler“, sagt Schulten. Die Realschule verfügt lediglich über eine Cafeteria mit knapp 30 Plätzen.

Die geplanten Klassenstrukturen der Sekundarschule sind für Schulten ein zentrales Thema. Er erklärt den Freien Wählern, wie er sich eine erfolgreiche Klasse einer Sekundarschule vorstellt. Eine Klasse aus einem Viertel eigentlicher Hauptschüler bestehen und zu drei Vierteln aus Schülern für Realschulen und Gymnasien. Nur so kann aus Sicht des Pädagogen die Idee „Starke Schüler helfen schwächeren Schülern“ umgesetzt werden. Ist die Verteilung anders, kann das Klassenniveau schnell sinken. Hintergrund für diese notwendige Struktur ist ein lange bekanntes Problem der Hauptschulen. Da diese Schulform immer weniger Schüler hat, sammeln sich in den meisten Hauptschulen Kinder mit vielschichtigen Problemen. „Das Lernen rückt im Schulalltag in der Schule in den Hintergrund“, weiß Schulten aus seiner langjährigen Schulleitererfahrung zu berichten. Aus Schultens Sicht ist es verständlich, dass Hauptschulen das Konzept

Sekundarschule bevorzugen, da hier die Klassen heterogener sind und Probleme nicht mehr so geballt auftreten.

Gute Schule ist ein Aushängeschild

Die Freien Wähler Lünen zeigten sich am Ende Ihres Besuchs begeistert. „Die Realschule Brambauer ist eine sehr gute Schule für die Kinder unserer Stadt, sagt Gabriele zum Buttel, Vorsitzende der Freien Wähler Lünen. Schulten wünscht sich von der Lüner Politik, dass seine Schule gleichberechtigt und fair behandelt wird. Auf die Frage der Freien Wähler, was für ihn das Wichtigste sei, antwortet der Schulleiter mit klaren Worten: „Egal welche Schulform am Ende entsteht: Die Stadt Lünen soll die Schule langfristig und nachhaltig unterstützen.“ Für Schulten ist eine gute Schule ein Aushängeschild für den Stadtteil. Und das kann Brambauer seiner Meinung nach gut gebrauchen.

Autor:

Gabriele zum Buttel aus Lünen

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