Marktplatzbebauung Lünen-Süd: SPD und CDU drücken drittklassiges Konzept durch

"GFL vor Ort" auf dem Marktplatz in Lünen-Süd: Bild v.l.n.r. Ratsherr Hans-Peter Bludau, Ratsherr Prof. Dr. Hofnagel, GFL-Mitglied Helma Conrad, Ratsherr Wolfgang Manns, GFL-Mitglied Harry Buschmann
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Lünen: In der Ratssitzung am 7. Juli wurde ein Grundsatzbeschluss zur Form der Marktplatzbebauung in Lünen-Süd für einen REWE-Markt getroffen.

Vorab sei angemerkt, dass die Fraktion der Wählergemeinschaft GFL (Gemeinsam Für Lünen) die Verbesserung des REWE-Angebots in Lünen-Süd ausdrücklich begrüßt. Für eine leider nur drittklassige Lösung, die nun von der Verwaltung vorgeschlagen wurde und von der SPD/CDU mitgetragen wird, gibt es ausdrücklich keine Unterstützung der GFL-Fraktion. Denn: Lünen-Süd hat eine bessere Lösung verdient!

Aus GFL-Sicht hat sich die Stadtverwaltung Lünen ohne nachvollziehbaren Grund und unnötig auf den vom Investor vorgelegten Entwurf festgelegt.

Folgende Mängel sind bei dieser Projektplanung beispielhaft zu erwähnen:

1. Den Schwerpunkt der Planungen hätte man darauf setzten sollen, dass man möglichst diejenigen Handlungsalternativen vorantreibt und verwirklicht, die auch nach Meinung der Stadtverwaltung aus städtebaulicher Sicht zu bevorzugen sind. Dazu erforderliche Prüfungen und Gespräche hat man nicht oder nur unzureichend durchgeführt.

2. Weitergehende und ganzheitliche Alternativen, um den Getränkemarkt und das be-nachbarte Ladenlokal am Marktplatz optimal in das Konzept einzubeziehen, sind nicht mit dem erforderlichen Engagement verfolgt worden. Gespräche mit dem Eigentümer dieser Immobilien hat man nur unzureichend geführt.

3. Der Marktplatz ist städtebaulich einer der zentralen Punkte für eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in ganz Lünen-Süd. Hier wird bei der Bewertung der Pla-nungsalternativen die Chance vertan, die Bürger in ausreichendem Maße einzubezie-hen und aktiv zu beteiligen. Der Bürgerwillen wird wieder einmal missachtet.

4. Die berechtigten Kritikpunkte an dem Marktplatzkonzept, die die CDU-Ortsunionsvorsitzende, Karin Holtbrügge, und der SPD Ortsvereinsvorsitzende, Prof. Dr. Guido Ipsen, öffentlich vorgetragen haben, werden einfach ignoriert und den Interes-sen des Investors untergeordnet. Es ist mehr als symbolisch, dass Prof. Dr. Ipsen als Teilnehmer eines von IGBCE, CDU und SPD organisierten „Runden Tisches“ zur Stadtentwicklung in Lünen-Süd am 22. Juni den Raum aus Protest verließ, weil nach seiner später öffentlich geäußerten Meinung die tatsächliche Bürgerbeteiligung in eklatanter Weise zu kurz kam.

5. Mit dem vom Investor favorisierten Konzept geht der zur Jägerstraße offene und berei-chernde Marktplatzcharakter endgültig verloren. Ebenso fallen viele Parkplätze, die auch für das Ärztehaus von wesentlicher Bedeutung sind, weg. Und letztlich verliert Lünen-Süd den geräumigen Marktplatz, der auch bei Volksfesten immer eine feste Anlaufstelle war. Mit der Umsetzung des Investorenplans wird unnötigerweise eine neue Baustelle nach dem Motto eröffnet: „Wir suchen jetzt woanders einen neuen Markt-platz!“

Trotz dieser erheblichen Planungsversäumnisse haben SPD und CDU dieser aus unserer Sicht drittklassigen Lösung zugestimmt.

Chancen für eine optimale Entwicklung Lünen-Süds werden leider von SPD und CDU wieder einmal vergeben. Hinzu kommt, dass SPD und CDU immer von Bürgerbeteiligung sprechen, doch wenn sie gelebt werden kann, wie hier in Lünen-Süd, wird sie aus fadenscheinigen Gründen wieder vertagt.

Autor:

Prof. Dr. Johannes Hofnagel aus Lünen

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