Versorgungsengpass im Geistviertel, auch Schlecker bald geschlossen?

Schlecker Drogeriemarkt | Moltkestraße, Lünen | Foto: Eichler
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Lünen, Geistviertel | Im Geistviertel mit rund 4.000 Einwohnern werden weiterhin die Einkaufsmöglichkeiten reduziert. Dieses Mal trifft es den Schlecker Drogeriemarkt an de Moltkestraße.

Wie die regionalen Medien berichten ist ab dem 02.November Schluss mit dem Drogeriemarkt Schlecker an der Moltkestraße. Die Lage für die Anwohner „In der Geist“ spitzt sich zu. In diesem Wohngebiet leben viele Senioren, zum Zeitpunkt 10/2008 sind 23,5 Prozent älter als 65 Jahre. Nach der Schließung des Edeka Marktes an der Friedrichstraße im selben Jahr, sind viele Einkaufsmöglichkeiten nicht mehr zu Fuß erreichbar.

Das stellt die Anwohner vor eine große Herausforderung. Der nächste Supermarkt befindet sich an der Viktoriastraße bei der ATU Werkstatt. Der Aldi Discounter führt aber häufig nicht die Artikel, welche ein Senior benötigt. Grade Drogerieartikel sind auf die Bedürfnisse der Menschen angepasst und sind so, „In der Geist“ bald nicht mehr verfügbar.

Schon im „Masterplan Einzelhandel der Stadt Lünen (Nahversorgungskonzept)“ aus dem Jahr 09.2009 heißt es in den Anmerkungen (Leerstände / beabsichtige Betriebsaufgaben), Zitat:

Der Edeka Supermarkt an der Friedrichstraße hat Ende 2008 geschlossen. Durch das frühzeitige Bekanntwerden der Betriebsaufgabe und Protest der Anwohner im Wohnquartier konnte als Lösung die Nachnutzung eines türkischen Lebensmittelhändlers vermittelt werden. Der neue Betrieb bietet seit Januar 2009 ein Supermarkt-Kernsortiment mit Frischetheke und zusätzlich ausländische Waren an.

Weiter heißt es im „Masterplan Einzelhandel der Stadt Lünen“ im Bereich Entwicklunsperspektiven, Zitat:

Funktional bildet die Konrad-Adenauer-Straße eine so starke Zäsur, dass das Geistviertel eigenständig zu sehen ist. Für die gut 4.000 Einwohner lässt sich durchaus ein kleines Nahversorgungszentrum erhalten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich der Ucar Market an der Friedrichstraße entwickeln wird. Im Falle einer Geschäftsaufgabe wird angestrebt, ein alternatives Konzept umzusetzen, so dass die fußläufige Erreichbarkeit von Nahversorgungsangeboten in jedem Fall gewährleistet bleibt. Dieser kommt aufgrund des sehr hohen Anteils älterer Menschen eine große Bedeutung zu. Das Nahversorgungszentrum ist mit benachbartem Gemeindehaus auch Mittelpunkt sozialer Kontakte im Viertel.
Zur langfristigen Sicherung des Standortes an der Friedrichstraße sollten im Zuge des geplanten Stadtumbaus im Geistviertel Möglichkeiten einer Markterweiterung oder eines Marktneubaus evtl. unter Einbeziehung angrenzender Flächen geprüft werden.

Leider ist bis dato nicht viel passiert, die Geschäftsräume des ehemaligen Edeka bzw. Ucar Marktes an der Friedrichstraße stehen weiterhin leer. Wenn nun auch noch der Schlecker Drogeriemarkt an der Moltkestraße seine Türen schließt, reduziert sich das Angebot für die Anwohner drastisch und ein berückendes und hilfeloses Gefühl stellt sich ein.
Ob und wann die Stadt die Situation prüft und eingreift bleibt weiter ungewiss.

(Quelle: Masterplan Einzelhandel, Nahversorgungskonzept 1. Überarbeitung der Stadt Lünen, September 2009)

Autor:

Kai Eichler aus Lünen

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