Der Lüner SV prägte 50 Jahre Frauen-Fußball in Deutschland mit

So berichtete der Lüner SV in seinem Vereinsheft „LSV aktuell“ im Oktober 1974 über den Start der Fußballerinnen des Lüner SV. Das Bild entstand auf dem ehemaligen Platz Schützenhof. Repro Janning
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  • So berichtete der Lüner SV in seinem Vereinsheft „LSV aktuell“ im Oktober 1974 über den Start der Fußballerinnen des Lüner SV. Das Bild entstand auf dem ehemaligen Platz Schützenhof. Repro Janning
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Von Bernd Janning

Lünen. Die Fußballer des Lüner SV feiern aktuell ihr 75jähriges Bestehen. Sie zählten und zählen zu den Großen in Westfalen. Und schon seit über 40 Jahren sind die Fußballerinnen bei den Rot-Weißen eine Macht. 2015 richteten sie sogar die 16. Dortmunder Frauen-Kreismeisterschaft mit über 600 Spielerinnen aus 28 Vereinen aus.
Im gleichen Jahr würdigte das 26. Festival des deutschen Films, das Lüner Kinofest, deutschen Fußball mit einem Streifen. Unter dem Titel „Die schönste Nebensache der Welt“ wurde auf die noch junge Geschichte dieses Sports geblickt.
Frauen-Fußball galt weltweit lange als moralisch verwerflich. In vielen Ländern kämpft er immer noch um gesellschaftliche Anerkennung. Der DFB hob erst im November 1970 sein Verbot für Frauen-Fußball endgültig wieder auf.
Und der LSV stand vier Jahre später in den Startlöchern. „Allererster Damen-Coach war 1974 der am 12. Juli 2020 verstorbene erfolgreiche Lüner Regional- und Verbandsliga-Stürmer Klaus „Nattu“ Hagedorn“, erinnert sich die damalige Spielführerin Sigrid Kuck an eine „schöne Zeit“.
Es folgten auf dem Trainerstuhl Herbert Schäfer und für vier Jahre Karl-Heinz Unger. In seinen zwei Jahren als Coach war Karl-Heinz „Stoppel“ Reismann, einst ebenfalls Angreifer im LSV-Regionalliga-Team, mit den beiden Aufstiegen in die Bezirks- und Landesliga besonders erfolgreich.
Die Fahrten führten bis nach Bielefeld oder bis an die holländische Grenze. Dort wurde oft die Nacht vor dem Spiel im Hotel verbracht. „Wir waren damals unheimlich erfolgreich, hatten einen ganzen Schrank voller Pokale“, erzählt die damalige LSV-Obfrau Ellen Mikosch. Die Frauen sprachen damals im LSV ein gewichtiges Wort mit. Und dieses hatte bei den Jahresversammlungen Gewicht.
Es gab aber auch Tiefen. 2005 musste der LSV sein Frauen-Team neu gründen. Lange, Ralph Koch übernahm das Training von Konny Kurtze, kämpfen die Rot-Weißen am Ende der Kreisliga A. Absteigen konnten sie nicht, da zwei Teams schon zurückzogen. Darunter war auch der VfB 08 Lünen.
In der Bezirksliga zog auch der BV Brambauer-Lünen seine Mannschaft zurück, ist jetzt wieder in der A-Liga dabei. 2017 machte auch der LSV Schluss. Mit dieser Saison meldete der TuS Niederaden seine Damen die zuvor insgesamt in der Landesliga gespielt hatte, aus der Bezirksliga ab. Längst vorbei sind die Frauen-Fußball-Zeiten bei BW Alstedde, FC Brambauer, SV Preußen, SG Beckinghausen und SuS Oberaden.
Der BV Lünen 05, zwischendurch auch schon abgemeldet, arbeitete sich inzwischen von der B- in die Bezirksliga wieder hoch.
Neu mit einem Frauenteam ist TuS Westfalia Wethmar in der Kreisliga Unna/Hamm vertreten. Während es beim SV Preußen keine B-Juniorinnen mehr gibt, bilden Wethmar und Niederaden in der Kreisliga eine Spielgemeinschaft. In dieser Kreisliga ist auch der Lüner SV mit seiner B dabei. Der Versuch des LSV, zu dieser Saison ein neues Frauenteam zu stellen, konnte nicht vollendet werden.

Autor:

Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen

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