Weihnachtspause: Früher rollte der Fußball viel öfter

Szene aus einem Schneespiel des LSV in Schwansbell.
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Lünen. Weihnachten ist für uns ein wichtiges Familienfest. Silvester ist der letzte Tag des Jahres, an dem wir mit unseren Freunden feiern. Im Fußball gibt es in dieser Zeit die Winterpause. Diese wurde im Laufe der Jahre, in der kein Fußball bei den Amateuren gespielt wurde, immer länger.
Doch, beginnen wir beim Saisonstart. Die Trainer der 60- und 70er Jahre hatten hier vielfach eine Meinung, so auch beim Lüner SV.
„Wir müssen nur vernünftig durchtrainieren. Dann sind wir zum Meisterschaftsstart richtig fit. Vorbereitungsspiele oder Pokalbegegnungen in dieser Phase brauchen wir nicht. Da droht die Gefahr von Verletzungen und Roten Karten!“ gab es handfeste Argumente.
Doch die Zeiten änderten sich. Die Sommer-Turniere wurden immer beliebter - gab es dort dicke Prämien zu kassieren.
Und ab 1973 wurde in Lünen als einer der ersten Orte in Westfalen auch im Dezember/Januar in der Halle um den Stadttitel gespielt. ÜberJahre hatten Spieler und Fans an diesem Spektakel ihren Heidenspaß. Weniger Spaß hatten und haben nicht wenige Trainer. Diese denken eher an Platzverweise und Verletzungen.
In Zeiten der heutigen Corona-Pandemie lernen wir nach und nach zurückzublicken. Die Hallenturniere fallen wegen der Hygiene-Bestimmungen aus. Mit einem zweiten Lockdown wurde auch zum zweiten Mal der Fußball im Freien verboten.
Nehmen wir einmal die sieben Jahre Regionalliga als Beispiel, wie dort im Dezember und sofort wieder im Januar, teils auf mit Schnee bedecktem Rasen durchgespielt wurde.
1963 im Gründungsjahr der alten 2. Liga, der Regionalliga West mit 20 Vereinen, verlor der Lüner am 29. Dezember 1963 das letzte Spiel des Jahres vor 3000 beim Arminia Bielefeld 0:2. Gerd Roggensock, später für wenige Tage Trainer des LSV in der Oberliga, schoss das 1:0.
Schon sieben Tage später wurde am 5. Januar 1964 das nächste Spiel vor 3000 Zuschauer in der Lüner Kampfbahn angepfiffen. Der LSV landete durch Tore von Walter Liebich und „Awo“ Reismann einen seiner insgesamt nur fünf Siege. Das war nach 38 Spielen der sofortige Abstieg.
Nach dem Wiederaufstieg gab es im letzen Spiel das Jahres am 23. Dezember 1967 bei Rot-Weiß Oberhausen ein bitteres 1:6. Zwei davon erzielte Friedhelm Kobluhn, das Lüner Reismann. Schiedsrichter vor 6000 Fans war Walter Eschweiler.
Bernd Gerstner sorgte beim Start ins neue Jahre am 14. Januar 1969 vor 1500 Zuschauern in Schwansbell für das 1:0 über Hamborn 07. Es liefen ab dieser Saison immer nur 18 Mannschaften auf, gab es nur 34 Spieltage. So waren schon 22 Tage Ruhe zwischen den beiden Spielen planbar.
Fast gleich lang war die Winterpause in der nächsten Saison. Lünen belohnte sich am 22. Dezember 1968 mit einem 1:1 (Hans-Jürgen Biskup) vor 1200 bei Eintracht Duisburg, gewann am 12. Januar 1969 vor 1500 mit 2:0 (Georg Schymetzek, Reismann). Da klappte es auch auswärts.
Unentschieden bestimmten das Ende von 1969 am 21. Dezember mit 0:0 vor 1500 beim Bonner SC und den Anfang von 1970 am 29. Januar vor 4000 beim 3:3 (Lutz Gärtner, Schymetzek, Henner Bradatsch) bei der DJK Gütersloh. Und wieder hatte es auswärts ordentlich geklappt.
Am 20. Dezember 1970 gab es vor 3000 bei der SG Wattenscheid ein 2:2 (Hansi Liebern, Reismann) und ein 0:1 in Aachen am 24. Januar vor 2500.
Das Jahr 1971 endete am 12. Dezember in Schwansbell vor 4000 Fans mit einem 2:4 gegen Fortuna Köln. Weiter ging es am 9. Januar 1972 mit einem 0:0 vor 3000 gegen Viktoria Köln.
Zur letzten Regionalliga-Saison 1972/73 gab es vor dem Abstieg zur Jahreswende am 17. Dezember vor 4000 in Mülheim-Styrum ein 1:2 (Helmut Reiners) und am 7. Januar vor 6000 in Rot-Weiß Essen ein 2:4 (Rolf Urban, Reiners).
Für die Saison 2020/21 hätte in der Westfalenliga am Sonntag, 20. Dezember 2020 zu Spitzenreiter FC Preußen Espelkamp reisen müssen. Weiter gegangen wäre es am 14. Februar 2021 mit einem Heimspiel gegen den SV Mesum.
Doch die Termine sind längst Makulatur. Wir wissen nicht, ob mit der neuen Woche der zweite Lockdown in einen dritten übergeht, ob im Januar wieder trainiert werden darf, wann überhaupt wieder gespielt wird.
Eines ist jedoch klar wie Klärchen: Egal, ob kurze oder lange Winterpause. Der Fußball mit seinen Fans fehlt!  ©textfotojanning

Autor:

Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen

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