Zwei echte Kilometerfresser: Lüner radelten beim Styrkeprøven mit

Alles andere als eine „entspannte Radtour“: Yves Fiedler (l.) und Friedhelm Kruse fuhren von Trondheim über Lillehammer bis Oslo und gaben dabei mächtig Gas. | Foto: RSV Lünen
  • Alles andere als eine „entspannte Radtour“: Yves Fiedler (l.) und Friedhelm Kruse fuhren von Trondheim über Lillehammer bis Oslo und gaben dabei mächtig Gas.
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Man muss schon ganz schön sportverrückt sein, wenn man mit 66 Jahren auf dem Rennrad von Trondheim nach Oslo radelt. Und zwar nicht als wochenlange Radtour, sondern innerhalb von 18 Stunden, 24 Minuten und 44 Sekunden die anspruchsvolle Strecke von 542 Kilometern an einem Stück absolviert.

Der Lüner Friedhelm Kruse ist so ein Sportverrückter. Zusammen mit Yves Fiedler (42), ebenfalls Radsportbegeisterter, fuhr der 66-Jährige beim traditionellen Radmarathon „Styrkeprøven“ (übersetzt: große Kraftprobe)in Norwegen mit. Kruse war bereits fünf Mal mit am Start in den letzten 20 Jahren. Fast Non-Stop fuhr er in einem Stück durch. Gehalten wurde nur fünfmal, gerade mal für zwei bis drei Minuten. „Wir wurden von einem mitfahrenden Auto verpflegt. Es gab Butterbrot, Nüsse und Getränke“, berichtet Kruse. Gleich danach ging es direkt wieder in den Sattel.

Kruse fuhr in einer Mannschaft mit acht anderen Radlern aus ganz Deutschland. Insgesamt fuhr das Team mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 30 km/h (29,33 km/h), bei kumuliert 4.589 Höhenmetern. Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h wurden erreicht. Auch die äußeren Bedingungen waren „abwechslungsreich“: Regen, Eisregen, Sonne und auch mal Gegenwind mit fünf Metern/Sekunde. In seiner Altersklasse belegte Kruse Platz 1, insgesamt wurde er 357. von rund 1.700 Teilnehmern.
Für Yves Fiedler war es das erste Styrkeprøven-Rennen. „Er hat sich sehr gut geschlagen“, lobt Kruse den 42-Jährigen Radkumpanen, der das Rennen mit einer Zeit von 21:29,35 abschloss.

Ein besonders schwieriger Moment in Sachen Motivation gab es kurz nach dem Start in Trondheim. „Wenn man da weiß, jetzt sind es noch 542 Kilometer. Das ist psychisch schon ein Hammer für Yves als Neuling gewesen“, berichtet Kruse, der als alter Hase in Sachen „Kilometerfresserei“ schon einiges erlebt hat.
So war Kruse schon als Triathlet 1995 beim weltberühmten Iron-Man-Wettbewerb auf Hawaii dabei. Um sich den Traum davon zu erfüllen, musste er sich bei einem Triathlon in Kanada qualifizieren. Dafür trainierte er hart. Sechs Jahre lang, radelte er 4.500 Kilometer, lief 1.600 Kilometer und schwamm 120 Kilometer im Jahr.
Da der Rentner seit acht Jahren ein neues Hüftgelenk hat, war mit Laufen Schluss. So sattelte Kruse zum „reinen Radfahren“ um. Doch auch hier ist seine Spezialität die große Zahl der absolvierten Kilometer: Am 18. Juli steht der Radmarathon Tannheimer Tal mit 230 Kilometern an. Am 9. August ist Kruse bei „Sauerland Extrem“ auch dabei. Von Dortmund aus geht es bis zur Wetterstation des Kahlen Asten - und wieder zurück. „Dann ist Ausklang und ich habe ein wenig Urlaub“, so Kruse, der jährlich 8.500 Kilometer auf seinem Rennrad oder Mountain-Bike zurücklegt.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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