Daniel wurde in Minuten zum Lebensretter

Lebensretter - das ist ein großes Wort, das nach Heldentum klingt. Daniel Noga fühlt sich nicht als Held. Er half, weil ein anderer Mensch nach einem Unfall Hilfe brauchte. Nicht mehr und nicht weniger.

Der andere Mensch, das war Erwin Seidel. Der Lüner war Anfang August mit seinem Roller auf der Dortmunder Straße schwer verunglückt. Im Lüner Anzeiger hatte er seinen Rettern nach dem Unfall gedankt. Weil Helfer sofort zur Stelle waren, überstand der Rollerfahrer die lebensgefährlichen Verletzungen. "Der Unfall war gerade zwei Autos vor mir passiert", erinnert sich Daniel Noga (25) an den Sonntagnachmittag. Er schaltete sofort, griff den Verbandskasten und rannte zur Unfallstelle. Die blutende Verletzung der Pulsader versorgte Daniel Noga mit einem Druckverband, ein zweiter Helfer half, den Verletzten vom Roller zu heben. Was jeder in der Theorie im Erste-Hilfe-Kurs lernt, funktionierte in der Praxis in Minuten. Der Rettungswagen brachte Erwin Seidel ins Krankenhaus, Daniel Noga fuhr nach Hause. Doch der verletzte Mann ging ihm nicht aus dem Kopf. Und so war der Lüner froh, als er im Urlaub die guten Nachrichten aus der Heimat bekam: Der Rollerfahrer lebt. "Das Gefühl, ein Leben gerettet zu haben, ist unbeschreiblich. So etwas könnte man mit keinem Geld der Welt kaufen", sagt Daniel. Erwin Seidel und sein Retter haben mittlerweile telefoniert. Den Tag des Unfalls werden wohl beide nicht so schnell vergessen.

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