Schokoladige Handwerkskunst

Melanie Kneip in Aktion.
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Auf die Temperatur kommt es an. Und dies ist nur einer der wichtigen Aspekte beim Hobby der Alstedderin Melanie Kneip. Sie fertigt Pralinen selbst. Von klassisch bist außergewöhnlich.

Um die 37 Grad Celsius hat die geschmolzene Schokolade, die Melanie Kneip gerade verarbeitet, die Kuvertüre für ihre Lavendelpralinen. Das oberste Gebot: „Alle Zutaten vernünftig behandeln“. Und da gibt es handwerklich einiges zu beachten, nicht nur die Schokoladentemperatur. Kommt z.B. Wasser in die Kuvertüre, kann man sie eigentlich nicht mehr verwenden.

„Der Geschmack ist natürlich das Wichtigste. Schön aussehen sollen die Pralinen auch, aber man kann ihnen ruhig auch ansehen, dass es Handarbeit ist“, so Melanie Kneip.
2005 fing alles an. Ihr Mann hatte ihr ein Pralinenbuch geschenkt. Die Hobbyköchin fand daran schnell gefallen, später folgte ein Pralinenkurs in Minden. Die Arbeit an sich, aber auch der Geschmack, den man am Ende genießen kann, begeistern die Lünerin. Bisher hat sie wohl um die 2.500 Pralinen gefertigt. „Als Versicherungskauffrau arbeite ich eher sitzend“, erzählt die 37-Jährige. Der perfekte Ausgleich ist das Herstellen der Pralinen in ihrer Küche, das schon mal über mehrere Stunden gehen kann. „Die Herstellung ist manchmal komplexer. Aber wenn man geübt ist, ist die Arbeit entspannend“, so die Lünerin.

„Irgendwie schmecken die industriell gefertigten Pralinen alle gleich“, sagt Melanie Kneip. Ihre Kreationen, die sie aus Büchern und eigenen Ideen entwickelte, sind auch mal außergewöhnlich. „Die klassischen Rezepte, wie mit Eierlikör und Marzipan sind auch gut, aber ich finde die ausgefallenen spitze.“ Das sind dann z.B. Walnuss-Rosmarin, Chili-Schoko oder Nougat-Erdnuss-Hügel. „Mit salzigen Erdnüssen, das Süß-Salzige ist sehr lecker“, so Kneip.
Mittlerweile verschenkt Kneip die kleinen Schokokunststücke seltener zu Weihnachten. Eher verteilt im Jahr, meist zu Geburtstagen. „Denn an Weihnachten ist meist alles überladen mit Schokolade“, so Kneip.

Eins ist geblieben: Die Spannung, wenn andere zum ersten Mal ihre neue Kreationen probieren. Denn tolles Feedback ist das größte Lob für die Pralinenherstellerin. Große Fans gibt es auch in der eigenen Familie. Wenn Melanie Kneip wieder Pralinen fertigt, kommen ihre Kinder, die fünfjährigen Zwillinge Lasse und Frieda stets und fragen: „Ist da Alkohol drin? Ist da Kaffee drin?“ Wenn Mama dann mit zweifachem „Nein“, antwortet, ist der Jubel im Hause Kneip groß. Dann darf auch der Nachwuchs ordentlich von den Pralinen naschen. Dafür sind sie schließlich da.
Für den Lüner Anzeiger hat Melanie Kneip ein einfaches Rezept verraten. Mit leckerem Baileys Likör.

Rezept: Baileys Pralinen

Zutaten
100 g Löffelbiskuits, 150 g Vollmilchkuvertüre, 150 ml Baileys, 35 g Kakaopulver.

Zubereitung
Die Löffelbiskuits zerkleinern und mit Baileys 30
Minuten einweichen.

Kuvertüre hacken. In einem Topf im Wasserbad bei kleiner Hitze langsam schmelzen lassen, stetig rühren. Leicht abkühlen lassen. Flüssige Schokolade unter Biskuitmischung rühren. Alles auf Backpapier quadratisch ausstreichen (15 cm Länge). Mit ca. 10 g Kakaopulver bestäuben. Halbe Stunde kalt stellen.

Pralinenquadrat wenden, mit 10 g Kakaopulver bestäuben und in ca 2x2 cm Stücke schneiden. Restliches Kakaopulver auf die Schnittkanten streuen. Die Pralinen eine Stunde kühl stellen. Gekühlt halten sie sieben Tage.

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Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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