Zum lebenswichtigen Helfer in wenigen Wochen

Christopher Vieth spendete Stammzellen an eine 67-jährige Amerikanerin.
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Christopher Vieths Geschichte in Sachen Stammzellenspende ist bisher so etwas wie eine Bilderbuchgeschichte. Dabei fing alles zufällig mit einer Reportage im Fernsehen an. Ein Zufall, der einer 67-jährigen Amerikanerin, die schwer an Blutkrebs erkrankt ist, das Leben retten kann.

Vor rund vier Monaten schaute Christopher Vieth eine Reportage im Fernsehen. Dort wurde berichtet, dass trotz weltweiter Vernetzung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) es noch immer zu wenig registrierte Spender gibt. Dabei ist der Bedarf sehr hoch, Menschen die schwer an Blutkrebs erkrankt sind, benötigen dringend eine Spende von ihrem „genetischen Zwilling“. „Über die geringe Zahl der registrierten Spender war ich etwas schockiert“, erinnert sich der 23-Jährige, der dann Taten folgen ließ, um seinen Teil zur Verbesserung dieser Situation beizutragen. Über das Internet registrierte er sich als Spender. Wenige Tage später kam ein Behälter mit einem Wattestäbchen für eine Speichelprobe, Vieth schickte diese sofort zurück zur DKMS. Unkompliziert und kostenlos.

Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, dass man als passender Spender in Frage kommt. Eigentlich. Bei Vieth gab es bereits zwei Wochen nach der Registrierung einen Volltreffer. „Ich bekam einen Anruf von der DKMS, dass ich als Spender in Frage komme“, berichtet Vieth. Es folgten weitere Untersuchungen, zunächst beim Hausarzt. „In jeder Phase wurde ich von der DKMS sehr nett betreut und gut informiert über das weitere Prozedere. Dazu wurde ich immer wieder gefragt, ob ich weiter bereit bin zu spenden“, so Vieth, der mittlerweile selbst schon eine Art Experte in Sachen Stammzellenspende ist. Die DKMS nahm außerdem auch Rücksicht auf Vieths Ausbildung, die gerade dem erfolgreichen Abschluss entgegen ging.

Nach der Voruntersuchung in Köln bei der DKMS bekam Vieth ein Medikament, um die Stammzellen in seinem Blut anzureichern, damit diese später aus dem Blut herausgefiltert werden. Die Nebenwirkungen des Medikaments waren Kopfschmerzen. „Wenn man weiß, dass es dazu dient ein Menschenleben zu retten, dann ist das auf jeden Fall auszuhalten“, so Vieth. Die Entnahme der Stammzellen aus seinem Blut war „völlig schmerzlos“ und schon nach 2,5 Stunden erledigt. „Normal sind es fünf Stunden, aber das Medikament hat bei mir sehr gut gewirkt, ich hatte reichlich Stammzellen“, so der Lüner.

Zwei Jahre lang bleiben die Daten von Spender und Empfänger anonym, wenn gewollt, kann man sich vorher schriftlich kontaktieren, die DKMS anonymisiert die Schreiben. Das Einzige was Vieth schon vorher erfuhr: Empfängerin ist eine 67-jährige Frau aus Amerika, die Blutkrebs hat. Nach zwei Jahren, wenn beide Parteien es wollen, kann man sich schreiben, telefonieren oder sogar treffen. „Das würde ich schon sehr gerne, ich möchte einfach wissen, wie mein genetischer Zwilling aussieht und ob wir vielleicht sogar charakterliche Ähnlichkeiten haben“, so Vieth.

Für den Basketballer der BG Lünen war die Spende eine besondere Erfahrung. „Ich würde es immer wieder machen. Es geht bei meiner Geschichte nicht darum, dass ich Lebensretter oder Held bin. Es soll andere anregen, sich auch registrieren zu lassen“, betont Vieth. Kurz vor seinem Urlaub erhielt er eine besonders gute Nachricht. Die DKMS teilte mit, dass der Patientin die Stammzellen erfolgreich verabreicht wurden, der medizinische Verlauf sei so zufriedenstellend, dass sie das Krankenhaus verlassen konnte. Die Stammzellen von Vieth haben im Knochenmark der Amerikanerin ihre „Arbeit“ aufgenommen und bilden dort gesunde Blutzellen.

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Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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