Sommerfraktion im St.-Marien-Hospital

Schließung der Urologie war ein Thema

Die Lüner SPD beendete ihre diesjährige „Sommerfraktion“ mit dem Besuch im
St.-Marien-Hospital. Dort informierte der Geschäftsführer Axel Weinand die Fraktion ausführlich über den aktuellen Entwicklungsstand und die zukünftigen Pläne des
Klinikums Lünen.

Die Patientenzahlen steigen, der medizinische Fortschritt auch. Beides führt zu höheren Kosten und einer ständigen Überbelegung, die durch einen neuen Bettentrakt und der räumlichen Umorganisation nach Schließung der Urologie beendet werden soll. Thematisiert wurden aufgrund dieser Nachrichten vor allem die Krankenhausfinanzierung und die Krankenhauslandschaft, die wesentlich die Entwicklung der Krankenhäuser auch in NRW beeinflussen. Krankenhäuser finanzieren sich aktuell über das sogenannte „duale Finanzierungssystem“. Die Krankenkassen zahlen die Behandlungskosten, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Krankenbehandlung entstehen. Das Land ist für die Struktur der Krankenhauslandschaft, die Kapazitäten und die Finanzierung der investiven Mittel zuständig, um eine flächendeckende, qualitativ hochwertige und gleichmäßige Versorgung sicherzustellen. Der Bund legt vorab die Rahmenbedingungen für die Krankenhaus-finanzierung fest.

Die oben erwähnten Strukturen der Krankenhauslandschaft und des Finanzierungssystems haben, laut Axel Weinand, dazu beigetragen, dass die Schließung der Urologie unerlässlich sei. Ein Fortführen der Urologie im inzwischen geforderten Standard hätte 7-stellige Investitionen bedeutet. Axel Weinand betonte, dass urologische Notfälle auch weiterhin die Erstbehandlung erhalten, Spezial-Fälle aber überwiesen werden. Im Umkreis von 20-30 Minuten gibt es vier qualitativ hochwertige Urologin. Die Versorgung der Lüner Bürger sei damit absolut gesichert, äußerte sich der Verwaltungschef.

Da die Bundesländer vorhandene Überversorgungen von Krankenhäusern und Fachabteilungen abbauen wollen, um die Kosten des Gesundheitssystems zu reduzieren, ist ein Nebeneinander gleichartiger Angebote und Fachgebiete zukünftig zu vermeiden. Hinzu kommt, nach Auffassungen des NRW-Gesundheitsministeriums, dass es in NRW einen nicht unerheblichen Bettenüberhang gibt. Um diese Doppel- und Mehrfachstrukturen abzubauen, soll sich zukünftig jedes Krankenhaus auf seine jeweiligen Stärken konzentrieren. Im Klinikum Lünen sind dies die Fachabteilungen Geriatrie, Kardiologie/Pneumologie Neurologie mit der „Stroke Unit“, die bei der schnellen Behandlung von Schlaganfällen hervorragende Erfolge erzielt.

Die Schließung der Urologie trägt somit dazu bei, dass diese Fachabteilungen durch die räumliche Erweiterung ihre fachlichen Kompetenzen ausbauen können.

Die steigenden Patientenzahlen machen sich auch in der Notaufnahme bemerkbar, resümierte der Geschäftsführer abschließen. Hier kommt das Phänomen hinzu, dass viele Patienten keine Notfälle sind wie früher, aber dennoch eingehend versorgt werden müssen. Diese Behandlungskosten werden von den Kassen aber nur zu einem Viertel übernommen. Axel Weinand sprach i.d.Z. auch die vielen Sicherheitsprobleme an, denen die Mitarbeiter*innen gerade in der Notaufnahme ausgesetzt sind. Der Verwaltungschef sprach seinen rund 1.400 Mitarbeiter*innen ein großes Lob aus. Die SPD-Fraktion konnte sich da, nach dem Einblick „hinter die Kulissen“, in vollem Umfang anschließen.

Petra Klimek

Autor:

Martina Meier (SPD) aus Lünen

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