Vegetarischer Selbstversuch: Verstecktes Tier gegessen

Bunt & sogar vegan: Bei Obst und Gemüse kann man im Normalfall nichts falsch machen, dort lauern keine versteckten tierischen Inhaltsstoffe.
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  • hochgeladen von Holger Schmälzger

Da war es passiert in meinem Veggieversuch, die Falle eines versteckten Tieres war zugeschnappt. In einem Streichkäse war ein böses Wort in der Zutatenliste: Gelatine. Ein Stoffgemisch, tierischer Herkunft. Und für strikte Vegetarier somit tabu. Leider hatte ich die Zutatenliste erst nach dem Verzehr gelesen. Eigentlich selber schuld...

Meine Frau hatte den Käse gekauft. Sie macht zum Großteil den Veggie-Versuch mit, aber auswärts oder bei den Zutatenliste hat sie keine Lust so penibel zu sein.

Mein wohl minimaler Gelatine-Verzehr ist kein Weltuntergang, mein Versuch läuft logischerweise weiter. Ich selbst habe halt mal kurz nicht aufgepasst. Es zeigt nur wieder einmal: Ich muss als strikter Vegetarier andauernd die Augen aufhalten. Strikte vegetarische Ernährung läuft nicht ohne ständige Kontrolle. Rein theoretisch muss ich mich über jedes Produkt vorher informieren Ein Zustand der meine Frau und viele Mitmenschen und mich selbst auch schnell nerven kann.

Klar, man sammelt Erfahrungen, alte Hasen in der fleischlosen Ernährung tappen weniger häufig in die Falle der versteckten Tiere.

In meinem Fall stand die Gelatine zumindest auf der kleinen Zutatenliste auf der Produktunterseite. Doch die Frage lautet, warum gibt es kein verlässliches Siegel „vegetarisch“ oder „vegan“ für verpackte Lebensmittel? Warum haben Hersteller selbst keine Interesse daran? Denn selbst die Angaben auf der Packung verraten nicht alles. Eine Gesetzeslücke. Die Begriffe „vegetarisch“ oder „vegan“ sind lebensmittelrechtlich nicht definiert, kritisiert auch foodwatch. Hersteller können tierische Produkte ganz gezielt einsetzen – ohne dies anzugeben.

Zum Vergleich für Fleischesser: die wenigsten wollten wohl Pferd in der Lasagne haben. Klar, in diesem Falle war das Ganze auch noch ungesetzlich.
Aber überspitzt gefragt: „Abgesehen vom Wort gesetzlich oder ungesetzlich. Macht es einen Unterschied, wenn eine Zutat in Lebensmitteln verwendet wird, die ich persönlich nicht darin habe möchte und nicht deklariert wird?“ Ob z.B. Vegetarier, Veganer oder Allergiker. Wer bestimmte Zutaten nicht will, hat es in der Lebensmittelindustrie oft nicht leicht...

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Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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